Das WiWö-Erprobungssystem: Weltweite Verbundenheit

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Mit diesem Theorieteil und Methodenvorschlägen arbeitest du mit den WiWö zum Thema "Weltweite Verbundenheit" im WiWö-Erprobungssystem


Weltweite Verbundenheit

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Weltweite Verbundenheit bedeutet ...

  • die eigene Kultur verstehen und sich damit auseinandersetzen,
  • sich für andere Menschen, Länder, Kulturen und Religionen interessieren und diesen offen begegnen,
  • Ängste und Vorurteile vermeiden und Verständnis für andere entwickeln, um einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander zu leben sowie
  • Wege zur Konfliktbewältigung erlernen und sich aktiv für ein friedliches Zusammenleben einsetzen.


Durch die Bearbeitung dieses Schwerpunktes unterstützt du deine WiWö bei den Entwicklungsaufgaben Gemeinschaft, Werteentwicklung sowie Eigene Meinung. Für deine WiWö bedeutet das, Pfadfinder*in zu sein und auf der ganzen Welt Freundinnen und Freunde zu haben. Deine WiWö pflegen diese weltweiten Freundschaften vielleicht noch nicht. Doch das Gefühl für Internationalität kannst du über regionale Kontakte vermitteln. Durch spannende Erlebnisse erweitern deine WiWö ihren Horizont, werden offen für andere Menschen und ihre Bedürfnisse und bauen Vorurteile oder Ängste gegenüber Fremden ab.

Konkret bedeutet das für deine WiWö:

  • Gibt es überall Pfadfinder*innen und was verbindet diese?
  • Wie leben Menschen in anderen Ländern?
  • Wie kann ich Menschen helfen, denen es nicht so gut geht wie mir?
  • Welche Vorteile hat es, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen?


Weg zum 1. Stern[Bearbeiten]

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Ich weiß, in welchem Land die Pfadfinder und Pfadfinderinnen gegründet wurden und wo es in meiner näheren Umgebung WiWö gibt.

Die Pfadfinder*innenbewegung ist eine der größten Jugendorganisationen der Welt. Die Internationalität ist es, die unseren Verband zu etwas Besonderem macht. So wie jede Bewegung klein anfangen muss, sollten wir auch mit unseren Wichteln und Wölflingen klein anfangen.


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Methoden


Geschichte der WiWö: Bei der Gründung der Wölflinge war sicher Baden-Powells eigener Sohn, Lord Peter, das „Versuchskaninchen“ schlechthin. Von Anfang an hat BiPi die Meinung vertreten, dass die Buben zwischen acht und elf Jahren weniger Disziplin erlernen, sondern sich in dieser Zeit im Spiel selbst erfahren und entdecken sollten. Im Jahre 1916 erteilte Rudyard Kipling seinem Freund BiPi die Erlaubnis, das Dschungelbuch für seine Zwecke zu adaptieren. Du kannst alles dazu in der „Dschungelweisheit“ nachlesen. Dort findest du auch einen Bericht über das erste Große Geheul (als Bekräftigung des freiwillig erneuerten Versprechens), das am 16. Dezember 1916 in der Caxton Hall nahe der Westminster Abbey in London stattfand. Im selben Jahr wurde auch das erste Wölflings Leiter*innentreffen abgehalten. Aufgrund dieser Ereignisse gilt das Jahr 1916 als Gründungsjahr der Wölflingsstufe. Die Wichtelstufe wurde 1918 gegründet, weniger als Pendant zur Wölflingsstufe, sondern eher als Vorstufe des damals schon existierenden Verbands der „Girl Guides“. Schon 1909 erkannte BiPi die Notwendigkeit, auch eine eigene Bewegung für Mädchen zu gründen. Neben dem bekannten Pfadfinder*innenprogramm wurden dabei auch die zur damlaigen Zeit als „weiblich“ verstandenen Künste wie Kochen, Nähen und Kinderpflege als Inhalte aufgenommen. Dem Zeitgeist entsprechend sollten damit die „höheren Töchter“ von Dienstbot*innen und sonstiger fremder Hilfe unabhängig werden, um als zukünftige Frauen eher Partnerinnen als „Puppen“ zu sein. Die Geschäfte der Mädchenbewegung führte bis 1916 BiPis Schwester Agnes, die auch ein Handbuch für die Mädchenbewegung verfasste. Dieses orientierte sich noch sehr an „Scouting for Boys“, war aber mit Kapiteln zur Haushaltsführung, Baby- und Kinderpflege ergänzt worden. Die Girl Guides waren ziemlich schnell zahlenstärker als die Bubenbewegung. 1916 übernahm BiPis Gattin Olave den Mädchenverband und erstellte gemeinsam mit Mrs Agatha Blyth ein spezielles Ausbildungsprogramm für die Leiterinnen der Mädchen. Da auch bei der Mädchenbewegung jüngere Kinder Interesse am Mittun zeigten, wurde ab 1918 die soziale Idee in Form der damaligen Wichtelgeschichte transportiert: Zwei Mädchen erkennen durch den Ratschlag der weisen Eule, dass sie die „Wichtel“ sein sollen, die anderen helfen und Freude machen.


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Ich weiß, welche Vorbilder ich in meinem Leben habe und was ich von ihnen lernen kann.

Kinder lernen vor allem durch Nachahmung und eifern verschiedenen Vorbildern nach. Sie schwärmen für Popstars und Fußballspieler*innen. Im Alltag sind es Erwachsene oder ältere Geschwister, die für sie Vorbilder sind. Auch du kannst für deine WiWö ein Vorbild sein. In spiritueller Hinsicht folgen wir ebenfalls Vorbildern. Manche leben uns besondere Nächstenliebe vor. Andere zeigen Zivilcourage, sind besonders wissbegierig oder weise.

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Methoden


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Ich habe einen besonderen Moment / ein besonderes Erlebnis mitgestaltet.

„Kinder erinnern sich nicht an ihren schönsten Fernsehtag” - dieser Spruch hat sich im Internet schnell verbreitet. Wir Pfadfinder*innen arbeiten mit vielen Zeremonien, die die Kinder in Erstaunen versetzen und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Im Vergleich zum „Weg zum Versprechen” treffen die Kinder hier jedoch bewusst die Entscheidung, dieses Erlebnis für sich und andere mitzugestalten. Sie sind nicht zufällig dabei und keine bloßen Beobachter*innen mehr.

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Methoden


Weg zum 2. Stern[Bearbeiten]

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Ich überlege, was für mich in meinem Leben wertvoll ist und gestalte etwas dazu.

Kinder erlernen erst nach und nach ein festes Wertegerüst. Dinge, die ihnen heute wichtig erscheinen, können morgen bereits wieder vergessen sein (z.B. das Lieblingsspielzeug). Bei diesem Erprobungspunkt geht es darum, diese Werte sichtbar zu machen. Das können Zeichnungen, aber auch Fotos oder Geschichten sein. Besonders spannend und herausfordernd ist eine Beobachtung über einen längeren Zeitraum, über den sich eine Veränderung zeigt.

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Methoden


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Ich habe einem anderen WiWö einen Wunsch erfüllt.

Viele freuen sich über Geschenke, die sie überraschen. Oft sind das Dinge, die wir uns selber nicht gönnen würden. Es geht dabei keinesfalls nur um materielle Wünsche. Das wird im Weg zum 2. Stern-Heftchen auch ganz deutlich gemacht.

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Methoden


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Ich habe mich mit zwei Religionsgemeinschaften beschäftigt und berichte darüber.

Viele deiner Kinder werden einer Religionsgemeinschaft angehören. Die PPÖ sehen sich als Organisation, in der Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften und Glaubensrichtungen Platz finden. Es ist daher selbstverständlich, dass wir allen Religionen offen begegnen und uns damit auseinandersetzen. Für diesen Erprobungspunkt müssen deine Kinder keiner Glaubensgemeinschaft angehören, sich aber eingehender mit dem Thema Religion beschäftigen. Der Bericht kann dabei ganz unterschiedlich ausfallen: ein Plakat, eine Erzählung für die anderen WiWö oder vielleicht sogar eine kleine Feier.

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Methoden

  • Feste feiern

Feiert gemeinsam ein Fest aus einer Religionsgemeinschaft, die euch allen unbekannt ist (etwa ein Feuerfest der Maori) oder lernt ein Lied aus einer solchen Religionsgemeinschaft.

Macht einen Ausflug zu einer örtlichen Religionsgemeinschaft und lasst euch vor Ort erklären, was die wichtigsten Feste sind, wie das Gotteshaus heißt oder welche besonderen Rituale es gibt.

Spezialabzeichen[Bearbeiten]

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Menschenfreundin / Menschenfreund Bei diesem Spezialabzeichen geht es um die Beziehungen zwischen Menschen: was verbindet uns, was trennt uns vielleicht, was haben wir gemeinsam, was macht uns einzigartig? Es soll zeigen, dass eine vielfältige Gesellschaft, in die sich alle einbringen können, ein Vorteil ist, und Toleranz und Offenheit den Frieden sichern. Auch Diskriminierung sollte thematisiert werden.

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Denke bei der Umsetzung an Dinge wie:

  • Gebärden lernen und vorstellen
  • einem schwächeren Kind (z.B. in der Klasse) oder einem kranken Menschen längere Zeit helfen
  • ein Plakat gestalten, welche Hobbys die Mitglieder der Meute haben oder wo ihre Wurzeln sind
  • mit den anderen WiWö ein Gericht aus einem anderen Land kochen und gemeinsam essen
  • Ungerechtigkeiten in der Welt thematisieren (z.B.: die Welt als Dorf)


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Philosophin / Philosoph Dieses Spezialabzeichen ist für Kinder, die gerne nachdenken, Fragen stellen und versuchen wollen darauf verschiedene Antworten zu finden. Es geht um das Philosophieren mit Kindern. Das inkludiert hinter die Dinge zu blicken, neugierig zu sein, kritisch zu sein oder auch zu versuchen, zu konkretisieren. Es geht darum Geschichten zu analysieren, Gespräche zu führen (und deren Regeln zu beachten) und dem anderen oder der anderen aktiv zuzuhören.

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Dazu einige Impulse:

  • Jede Woche einen Brief mit einer Frage bekommen, mit der sich das Kind die folgenden Tage beschäftigt
  • Etwas basteln oder kneten das für das Kind den Begriff Zeit darstellt, darüber sprechen was Zeit ist und wann sie wichtig bzw. unwichtig ist
  • Einen Tag ohne Uhren verbringen: Was war anders, was war schwierig, was war leichter, wie hat es sich angefühlt?
  • „Frederick“ von Leo Lionni: Geschichte lesen, alle Figuren als Sockenpuppen basteln (auch die Sonnenstrahlen usw.). Die Geschichte als Puppentheater vorspielen und danach mit den WiWö Fragen dazu überlegen, z.B. „Kann man Sonnenstrahlen essen...“.
  • Activity oder Dingsda mit Begriffen wie z.B. Freundschaft, Liebe usw.
  • Bilderbuch der schönen Wörter (Bilderbuch malen mit der Darstellung von Begriffen wie Vertrauen, Schönheit, Wärme ...)
  • gute Infos und Methoden gibt es auch unter: www.kids-phil.at (Menüpunkt „Archiv“)


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Religionsforscherin / Religionsforscher Dieses Spezialabzeichen ist für Kinder geeignet, die sich intensiver mit einer Religion befassen wollen. Die gewählte Religion sollte nicht dem eigenen Bekenntnis entsprechen, damit ist das Spezialabzeichen auch für Kinder ohne religiöses Bekenntnis geeignet. Es geht bei diesem Spezialabzeichen auch darum, Neues kennenzulernen und sich möglicherweise unbekannten neuen Kulturen zu öffnen. Es soll auch zeigen, wie vielfältig Glaube sein kann, aber auch wie stark sich viele Glaubensrichtungen ähneln.

In der Umsetzung sollte daher ein Wissensteil vorkommen (also etwa den Namen des Gottes, des Gotteshauses oder hohe Feiertage zu kennen). Zusätzlich sollte eine Vorstellung den anderen WiWö gegenüber Teil des Spezialabzeichens sein.

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Für die Umsetzung eignen sich:

  • Quiz
  • Interview (z.B. mit einer*einem Vertreter*in einer anderen Religion)
  • 1, 2 oder 3
  • Besuch eines Gotteshauses und Fotostory dazu
  • Foto- oder Bildercollage
  • ein Plakat
  • den anderen WiWö eine besondere Geschichte aus der Glaubensrichtung erzählen oder nachspielen
  • eine besondere Geschichte aus einer Glaubensrichtung erzählen
  • Essensvorschriften bzw. besondere Speisen aus einer Religion zum Verkosten mitbringen und erklären können
  • Gemeinsamkeiten zwischen Religionen darstellen (z.B.: die Goldene Regel)


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Zeremonienmeisterin / Zeremonienmeister Dieses Spezialabzeichen eignet sich für jene Kinder, denen andere im Schwerpunkt „Spirituelles Leben“ vielleicht zu kopflastig sind. Es verbindet den spirituellen Charakter des Schwerpunktes mit der praktischen Umsetzung von konkreten Aktivitäten. Kinder sollen hier konkret in die Ausgestaltung von Momenten durch die Leiter*innen eingebunden werden. Dabei sind sowohl die Konzeption (was haben andere von dieser Aktivität, was geht dabei in ihnen vor) als auch die praktische Umsetzung (Material, Aufbau, Wegräumen, eventuell Dokumentation) notwendige Bestandteile.

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Aktivitäten könnten sein:

  • Fantasiereisen auswählen und erklären können
  • einen Lagerrückblick mitplanen und Teile davon erklären, die schönsten Lagermomente auswählen
  • einen Lagergottesdienst mitplanen und ein Altartuch mitgestalten
  • den Weg zum Versprechen als Lichterspirale bauen
  • eine Leiter*innen-Verabschiedung mitplanen
  • ein Versprechenspate oder eine Versprechenspatin sein und einen neuen WiWö durch das Versprechen begleiten
… weitere Daten zur Seite „Das WiWö-Erprobungssystem: Weltweite Verbundenheit
Autor*inUrsprüngliche Autorin oder Autor eines Beitrags. 
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KategorieInhaltskategorie 
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KurzbeschreibungKurzbeschreibung
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der wiwoe-weg +  und eps +
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