Das WiWö-Erprobungssystem: Weg zum Versprechen

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In diesem Theorie- und Methodenteil erfährst du, wie du den "Weg zum Versprechen" mit deinen WiWö methodisch umsetzt sowie relevante Hintergrundinfos zu den einzelnen Erprobungspunkten.


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Es liegt jetzt an dir, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, die Gemeinschaft und ihre Regeln kennenzulernen und sich in der Gruppe wohlzufühlen. Das ist dann möglich, wenn das Kind noch nicht gefordert wird etwas zu können (das passiert erst auf dem Weg zum 1. Stern) oder sich zu beweisen. Du und deine WiWö sollt ihm vielmehr die WiWö-Gemeinschaft so vorstellen, dass es sich entscheiden kann, ob es dieser dauerhaft angehören will.

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Ich habe mich den anderen WiWö vorgestellt.

Beachte bei diesem Erprobungspunkt, dass sich das „neue“ Kind dem Volk/der Meute vorstellt und nicht nur dir.

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Ich habe die anderen WiWö und meine Leiter und Leiterinnen besser kennengelernt.

„Besser kennenlernen“ geht schon über die Namen hinaus: Was sind die Eigenschaften, Fähigkeiten, Vorlieben und Abneigungen der einzelnen WiWö?

Methodenideen

  • Wie wäre es mit einer Runde Zipp-Zapp, bei der die WiWö nicht die Namen der links und rechts von ihnen Stehenden sagen, sondern ihr Lieblingsessen oder ihr zweitliebstes Hobby (nach den Pfadis, versteht sich)?
  • Im Erprobungsheft ist Platz für die Unterschriften der anderen. Auch daraus könntet ihr ein Spiel oder eine länger laufende Aufgabe machen: Erst wenn ich mit einem anderen Kind gespielt oder etwas anderes gemeinsam gemacht habe, bekomme ich die Unterschrift.
  • Talentelotterie: Die WiWö schreiben ein Talent von sich auf einen Zettel, diese kommen in die Mitte. Jedes WiWö darf einmal ziehen und raten, wer von ihnen dieses besondere Talent hat.


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Übrigens:

Wenn die Neulinge einige Zeit in den Heimstunden dabei sind, fällt ihnen sicherlich auf, dass manche WiWö Halstücher tragen oder sogar die gleichen T-Shirts oder Kappen haben. Das ist die sogenannte Uniform. Die Uniform eines WiWö besteht aus

  • dem Kapperl, auf dem dann die Sterne befestigt werden
  • dem Halstuch
  • dem WiWö-T-Shirt oder einem Polo-Shirt


In manchen Gruppen ist auch eine WiWö-Tasche üblich. Das kann in einer WiWö-Tasche sein:

  • die Kinderbücher der WiWö (Weg zum Versprechen, 1. oder 2. Stern)
  • die Scout Card
  • ein paar Stifte und ein kleiner Block
  • ein Nähzeug mit Sicherheitsnadel
  • eine kleine Schere
  • einige Pflaster
  • ein Packerl Taschentücher
  • Klebstoff oder Klebeband
  • ein paar Gummiringerl
  • eine Knotenschnur
  • und alles, was euch in eurer Gruppe sonst noch wichtig ist (und in eine Tasche passt)


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Ich grüße die anderen WiWö und meine Leiterinnen und Leiter mit unserem Gruß.

Zur rechten Hand Die beiden ausgestreckten Finger sollen einerseits daran erinnern, dass die WiWö zwei Gesetzespunkte haben und andererseits, dass Eulen und Wölfe die Ohren spitzen, um besser zu hören (z.B. wo Hilfe notwendig ist). Dazu gibt es in BiPis „Das Wölflings-Handbuch“ folgende Worte: „... Warum die zwei Finger in der Höhe sind? Nun, ihr wisst ja, wie der Wolfskopf mit den zwei aufgestellten Ohren aussieht? Er wird doch als Wölflingsabzeichen benützt. Eure zwei Finger sind also beim Gruß die zwei Wolfsohren.“ Das wurde für die Wichtel als Eulenohren adaptiert.

Der Daumen über dem Ringfinger und dem kleinen Finger ist zwar in keinem Buch von BiPi erwähnt, wird aber durch Überlieferungen so erklärt, dass der Stärkere (=Daumen) die Schwächeren (be)schützt.

Zur linken Hand Pfadfinder*innen geben einander die linke Hand. In früherer Zeit durften nur freie Männer (Ritter, Edelleute...) Waffen tragen. Bei Begegnungen mit anderen waffenlosen Männern, Frauen und Kindern zeigten sie ihre rechte Hand zum Zeichen, dass sie keine Waffen hielten und gaben einander daher die linke Hand. In „Das Wölflings-Handbuch“ wird die linke Hand für Wölflinge nicht erwähnt, erst im Buch „Wie man Pfadfinder wird“ ist darüber nachzulesen. Diejenigen, denen man die linke Hand zum Gruß reicht, sind als (Pfadfinder*innen-)Geschwister zu behandeln. Die linke Hand kommt außerdem von Herzen.

Was sagen die WiWö eigentlich, wenn sie sich begrüßen? Das ist von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich: manche verwenden den Wahlspruch „So gut ich kann”, andere antworten darauf mit „Freudig helfen”, wieder andere sagen „Allzeit bereit” oder „Gut Pfad”.

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Ich kenne einige Rituale unserer Gemeinschaft.

Im Versprechensheft erklären Puck und Mogli, dass ein Ritual etwas ist, das immer gleich abläuft. Es gibt bestimmt auch eigene Rituale in deiner Gruppe. Erkläre den WiWö, warum ihr manche Dinge auf eine ganz bestimmte Art macht und finde mit ihnen neue Rituale, z.B. Heimabendbeginn oder Heimabendabschluss.

Rituale am Anfang und Ende der Heimstunde können den WiWö-Gruß beinhalten und so auch dem vorigen Erprobungspunkt zuarbeiten. Denke bitte auch daran, dass der Punkt „einige Rituale“ nennt und nicht alle – im Laufe eines ganzen Pfadfinder*innenjahres werden deine WiWö sicherlich mit den meisten Gruppenritualen vertraut sein.

Informationen zu verschiedenen Traditionen, Zeremonien und Ritualen sowie zum regelmäßig stattfindenden WiWö-Forum als Ritual zu Partizipation findest du in eigenen Kapiteln.


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Ich verstehe unsere Regeln und versuche mich daran zu halten.

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Folgender Ablauf hat sich für die Erarbeitung von Regeln bewährt:

Denkt im Leitungsteam gemeinsam darüber nach, was auch an Regeln wichtig ist. Euch als Erwachsenen sind vielleicht andere Dinge wichtiger als den WiWö, weil ihr ja auch die Sicherheit der WiWö im Blick habt, zum Beispiel was den Umgang mit Scheren und Klebstoff betrifft.

In der nächsten Heimstunde erarbeitet ihr dann gemeinsam mit den WiWö die Heimstundenregeln. Versucht dabei, keine lange Liste an „wir dürfen nicht“ zu erstellen, sondern wenige, kurze und positiv formulierte Regeln zu finden, die den gemeinsamen Umgang im Blick haben:

„Wir hören einander zu“ anstatt „nicht tratschen“, „wir passen aufeinander auf“ anstatt „wir hauen nicht, wir beißen nicht, wir zwicken nicht“. Dazu gibt es auch die Geschichte „Königin Silva hat ein Gesetz vergessen“ in „Puck sucht ihren Namen“: Sie thematisiert, wie viele kleine Gesetze schwieriger zu verstehen sind als wenige klare.

Ein WiWö-Forum kann dafür den passenden Rahmen bieten. Die gemeinsam erstellten Regeln hängt ihr dann auf einem großen Plakat im Heim sichtbar auf, damit sie alle jederzeit sehen können.

Als Leiter*in sorgst du für die Einhaltung der Regeln und hältst dich natürlich auch selbst daran.

Regeln, die du nicht gebrauchst, sind sinnlos.

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