TradiPfadi
Art der Methode | Programmidee |
Stufe | Biber, WiWö, GuSp, CaEx, RaRo, GL |
Schwerpunkt | Kritisches Auseinandersetzen mit sich selbst und der Umwelt |
Schlagwörter | Traditionen, Relexion, hinterfragen |
Gruppengröße | Kleingruppe, mehrere Kleingruppen |
Vorbereitungsaufwand | 1: gering |
Dauer | 30 Minuten |
Ort | drinnen, draußen |
Autor*in | |
Status | Entwurf |
Letzte Änderung | am 8. 9. 2022 von Biggi. |
Export |
Kurzbeschreibung
Der TradiPfadi ist eine Methode, um sich einer oder mehreren Traditionen bei den Pfadfinder*innen auseinanderzusetzen. Er dient daher als Vorbereitung der Entscheidung über den weiteren Umgang mit der jeweiligen Tradition.
Inhalte
Traditionen auf Stufen-, Gruppen, Landes oder Bundesebene
Material
- Ausdruck Vorlage TradiPfadi-Würfel
- Schere
- Klebstoff
- Plakatpapier
- Stifte
Detailbeschreibung
Vorbereitung
Zunächst musst du den „TradiPfadi“-Würfel ausschneiden und zusammenbauen. Das wird Dir sicher nicht schwerfallen. Am besten du machst es gemeinsam mit allen Stufen- /Gruppenmitgliedern. Damit ist die erste Hürde schon genommen. Vielleicht kannst du dabei ja schon ein wenig erklären, worum es gehen wird. Ihr könnt den Würfel natürlich auch individuell verschönern.
Spielregeln
Ablauf
- Einstieg ins Thema; eventuell Erarbeiten der zu behandelnden Traditionen, falls diese sich nicht „von selbst“ aus dem Gruppenprozess ergeben haben.
- Die Gruppe bastelt gemeinsam ihren Würfel
- Die Regeln werden erklärt.
- Jetzt wird reihum gewürfelt; wer dran ist, gibt eine Stellungnahme zu der Frage/Aussage mit der gewürfelten Nummer/Graphik ab. Andere Mitglieder der Gruppe können/sollen im Bedarfsfall in die Diskussion miteinbezogen werden (als Moderator*in oder wenn sie über die Tradition, deren Entstehung, usw. Bescheid wissen).
- Das Spiel ist zu Ende, wenn die Standpunkte der Teilnehmer*innen klar sind bzw. die Gruppe einen Konsens erzielt hat; dazu kann es hilfreich sein, wichtige Punkte auf einem Plakat zu sammeln. Das Spiel ist auch aus, wenn die vereinbarte Zeit aus ist.
- Je nach Einsatz des „TradiPfadis“ kann der nächste Schritt eine Entscheidung der Gruppe sein, wie sie mit der behandelten Tradition in Zukunft umgehen will.
- Dabei sollen nicht nur die Optionen „Abschaffen“/„Beibehalten“ zur Wahl stehen, sondern es soll den Teilnehmer*innen bewusst werden, dass Traditionen erneuert, an bestehende Erfordernisse angepasst oder neue Traditionen ins Leben gerufen werden können (und sollen).
- Das Ergebnis soll auf einem Plakat (oder in anderer Weise) aufbereitet werden, damit es auch anderen Personen, Gremien (z.B. dem Gruppenrat) zugänglich ist und weiterbearbeitet werden kann.
- Zunächst überlegt euch in der Stufe/Gruppe, was eine Tradition eigentlich ist und danach, welche es in eurer Stufe/Gruppe gibt. Das kann in etwa so aussehen: Jede*r TeiInehmer*in überlegt sich, was Traditionen für sie*ihn auszeichnet (z.B. jährliche Durchführung, fixer Ablauf, …) und stellt diese anhand eines Beispiels szenisch (oder auf andere kreative Weise) dar. Zu jedem Beitrag notierst du Stichwörter auf einem Plakat. Aus den Stichworten formuliert die Gruppe dann gemeinsam eine Definition für den Begriff Tradition. Diese wird niedergeschrieben und für alle sichtbar aufgehängt.
- Dann sammelt anhand dieser Definition Stufen-/Gruppentraditionen. Regelmäßige Veranstaltungen können anhand eines Jahreskalenders erhoben werden. Denkt dabei daran, dass Traditionen immer wieder neu entstehen - im kleinen und großen Rahmen; dazu gehören zum Beispiel ein Pfadiball, der Ablauf einer Versprechensfeier, Beginn und Abschluss der Heimstunde, Zeremonien zu bestimmten Anlässen, Lagerbauten…
- Erkläre die Spielregeln: Es wird mit dem „TradiPfadi“ reihum gewürfelt. Wer grad dran ist, gibt eine Stellungnahme zu der Frage/Aussage mit der gewürfelten Nummer/Graphik (Erklärung Grafiken siehe unten) ab. Die Gruppe hört ruhig zu. Diskutiert wird erst nach dem Statement (Variante: nach einer Runde, etc.). Fällt ein Würfelsymbol zum zweiten Mal, dann schlägt der*die Würfler*in (oder der*die Spielleiter*n) ein kurzes Auflockerungsspiel vor (z.B.: alle wechseln die Plätze oder alle stehen auf und schütteln ihre Hände und Füße aus ...).
- Die Auseinandersetzung ist zu Ende, wenn die Standpunkte der Teilnehmer*innen klar sind bzw. wenn ihr über die Fragen einen Konsens erzielt habt oder wenn die vereinbarte Zeit um ist. Es ist hilfreich, wichtige Punkte auf einem Plakat zu sammeln.
- Je nach Einsatz des „TradiPfadis“ kann der nächste Schritt eine Entscheidung sein, wie ihr mit der behandelten Tradition in Zukunft umgeht. Denkt dabei nicht nur an die Optionen „Abschaffen“/„Beibehalten“, sondern auch, dass Traditionen erneuert, an bestehende Erfordernisse angepasst oder neue Traditionen ins Leben gerufen werden können. Bereite mit der Gruppe das Ergebnis auf einem Plakat auf, damit es auch anderen Personen oder auch dem Gruppenrat zugänglich ist und weiterbearbeitet werden kann.
Symbole und Fragen
Symbole | Fragen |
---|---|
1 - Gesicht | Wer hat die Tradition eingeführt? Wann? |
2 - Globus | Wo gilt die Tradition (Trupp/Stufe/Gruppe/PPÖ/weltweit) |
3 - Fragezeichen | Warum gibt es diese Tradition? Was soll mit ihr erreicht oder vermittelt werden? |
4 - Verbandabzeichen | In welchem Zusammenhand steht die Tradition mit den Werten und Grundsätzen der Pfadfinder*innen? |
5 - Plus | Was sind die positiven Seiten dieser Tradition? |
6 - Minus | Was sind die negativen Seiten dieser Tradition? |
Variation
Sammlung Traditionen: Jedes Gruppenmitglied überlegt sich zu einer Tradition der Gruppe/Stufe eine Zeichnung, Szene … und die Gruppe versucht die Tradition zu erraten. Die erratenen Traditionen werden gesammelt. Entscheidet Euch für eine Tradition, die Ihr im Folgenden mit dem „TradiPfadi“ besprechen wollt. Die Diskussionsteilnehmerinnen illustrieren ihre Aussagen mit Pantomime, Sketch, Fotos, Filmen (die zum Treffen mitgebracht wurden - vielleicht kannst Du alle Teilnehmer*innen vorher darum bitten) Nach dem Würfeln zieht der*die Teilnehmer*n aus einem Kartenstapel ein Kärtchen mit einer der folgenden Präsentationsmöglichkeiten wie Pantomime, Sketch, Gedicht … und stellt das eigene Statement auf diese Weise dar. Ihr könnt diese kleinen Szenen … auch in Kleingruppen vorbereiten und durchführen.