Begleitdokumente Methoden der GuSp- Stufe

Aus Infopedia
Wechseln zu:Navigation, Suche

Zur Unterstützung in deiner Tätlichkeit als Leiter*in stellen wir dir Inhalte zur Verfügung um gewisse Methoden der GuSp- Stufe besser Umzusetzen, Anzuwenden oder für dich neue Methoden kennenzulernen.

Meine Schritte zum Versprechen[Bearbeiten]

Design: PPÖ/Paul Kubalek

Der Behelfe "Meine Schritte zum Versprechen" richten sich direkt an die Guides und Späher. Nachfolgend findest du die wichtigsten Tipps rund um den Kinderbehelfe.

Folgende Dokumente stehen dir zusätzlich zum -> Grünton: Meine Schritte zum Versprechen - sich für die Pfadfinder*innen entscheidenSiehe auch Kapitel "Meine Schritte zum Versprechen - sich für die Pfadfinder*innen entscheiden (GuSp)" zum neuen GuSp Kinderbehelfen zur Verfügung:

Schritt für Schritt[Bearbeiten]

Design: PPÖ/Paul Kubalek

Der Behelfe "Schritt für Schritt" richten sich direkt an die Guides und Späher. Nachfolgend findest du die wichtigsten Tipps rund um den Kinderbehelfe.

Folgende Dokumente stehen dir zusätzlich zum -> Grünton: Schritt für Schritt - Kids wachsen durch selbstgewählte HerausforderungenSiehe auch Kapitel "Schritt für Schritt - Kids wachsen durch selbstgewählte Herausforderungen (GuSp)" zum neuen GuSp Kinderbehelfen zur Verfügung:


Anhang B: Leitfäden- Tipps für die praktische Umsetzung[Bearbeiten]

Deine Aufgabe als Leiter*in:
Unterstütze die Guides und Späher beim Finden und Formulieren von Herausforderungen, aber manipuliere sie dabei nicht. Es sind und bleiben die Herausforderungen deiner GuSp. Als Leiter*in begleitest du den Prozess deiner Guides und Späher und schaffst einen gewissen Rahmen. Die folgenden Tipps bzw. Leitfäden dienen als Inspiration und Hilfestellung für die Arbeit mit dem "Schritt für Schritt".

Inhalte:

  • Herausforderungen finden: Gesprächsleitfaden & Fragen
  • Herausforderungen schärfen: Ziele/Herausforderungen formulieren
  • Herausforderungen dokumentieren: Tipps aus der Praxis
  • Herausforderungen feiern: Tipps aus der Praxis

Herausforderungen finden: Gesprächsleitfaden & Fragen[Bearbeiten]

Grundlegendes

  • Offene Fragen anstelle von Ja-Nein-Fragen (z.B.: "Was möchtest du machen?" anstatt "Möchtest du xy machen?")
  • Vermeide Suggestivfragen (z.B.: NICHT "Wie wäre es mit...?")
  • Deine eigene Meinung zurückhaltend äußern (z.B.: "Ich finde, an dieser Stelle kannst du noch xy ändern." anstatt von "Das ist schlecht.")
  • Zeit zum Überlegen bzw. Antworten geben, d.h. auch mal das Schweigen aushalten


Einstieg in das Gespräch

Grafik: PPÖ/Paul Kubalek


weitere offene Fragen:

  • Was genau möchtest du machen?
  • Woran erkennst du, dass dir das gelungen ist?
  • Hast du das genauso schon mal gemacht? Was daran ist neu für dich?
  • Bis wann glaubst du schaffst du das?
  • Auf welchem Level bist du bereits? Was kannst du schon / noch nicht?

Herausforderungen schärfen: Ziele/Herausforderungen formulieren[Bearbeiten]

Bei der Herausforderung kommt es nicht nur auf "den Inhalt" an. Auch die Formulierung der Herausforderung hat einen großen Einfluss darauf, wie "gut" die Herausforderung erreicht werden kann. Auch für das Formulieren von Zielen gibt es gewisse Merkmale, die eine Zielerreichung erleichtern. So wird etwa das Ziel "Ich werde jeden Tag 30 Minuten Laufen gehen" eher erreicht als "Ich möchte sportlicher werden", weil die erste Formulierung ein spezifisches Verhalten beinhaltet. Hier stellen wir zwei Formeln zum Formulieren von Zielen vor (SMART und METER), die auch auf das Gestalten von Herausforderungen angewendet werden können bzw. deren jeweiligen Aspekte thematisiert werden sollen.

  • Ziele/Herausforderungen SMART formulieren
    Spezifisch - d.h. so eindeutig und präzise wie möglich
    Messbar - d.h. definieren, was als Zielerreichung und was nicht als Zielerreichung gilt
    Ansprechend - d.h. positive Effekte bei Zielerreichung betonen
    Realistisch - d.h. weder über-, noch unterfordern
    Terminiert - d.h. Zeitraum der Bearbeitung festlegen

    Beispiel:
    Als Herausforderung zu dem Schwerpunkt Körperbewusstsein und gesundes Leben möchte ich: um meine Ausdauer zu stäken (A), zwei Mal die Woche (M) Radfahren (S). In der ersten Woche (T) für je 15-20 Minuten (R), in der zweiten Woche (T) dann je 30 Minuten (R).


  • Ziele/Herausforderungen METER formulieren
    Messbar - Ein*e Außenstehende*r, also eine objektive dritte Person, soll nachvollziehen können, ob das Ziel erreicht wurde.
    Einfach formuliert - Das Ziel soll so einfach und eindeutig wie möglich formuliert sein, jedenfalls so, dass ein*e Außenstehende*r versteht, was erreicht werden soll.
    Terminisiert - Es soll klar sein, bis wann das Ziel erreicht worden ist.
    Erreichbar - Die Zielerreichung soll in der vorgesehenen Zeit mit den vorhandenen Ressourcen möglich und realistisch sein. Das Ziel sollte aber dennoch anspruchsvoll sein.
    Relevant - Das Ziel soll persönlich relevant sein. Es soll einen sinnvollen Beitrag bei der Verfolgung eines übergeordneten Ziels (Strategie, Vision) leisten.

Herausforderungen dokumentieren: Tipps aus der Praxis[Bearbeiten]

Wenn eine Herausforderung ausgewählt und auch bestimmte Aspekte (spezifisch, Termin, messbar -> vgl. Herausforderungen formulieren) besprochen wurden, soll die Herausforderung auch schriftlich festgehalten werden. In der folgenden Liste sind verschiedene Tipps und Umsetzungen aus der Praxis angeführt. Finde eine für dich, dein Team und deine GuSp passende Methode.

  • Verwende das Schritt für Schritt Heft. So kann jedes Kind die eigenen Herausforderungen bei sich tragen.
  • Eine Liste, auf der alle Herausforderungen gesammelt werden, kann helfen. Hängt diese gut sichtbar im Truppraum, so werden die GuSp immer wieder an die Herausforderungen erinnert. Der Status der Herausforderung, sowie Fortschritte werden sichtbar (vgl. Tabelle).
  • Doppelt hält besser: Zwei Dokumentationen der Herausforderung - eine verbleibt bei der*dem GuSp (z.B.: im Schritt für Schritt Heft) und kann mit nach Hause genommen werden, die andere verbleibt beim Leitungsteam.
  • Die Herausforderung sollte der*die GuSp in eigenen Worten aufschreiben. So wird es wirklich zur "eigenen" Herausforderung. Die Herausforderung muss auch nicht perfekt ausformuliert sein, die wichtigsten Fragen (Was? Wie? Wann?) sollen beantwortet sein.
  • GuSp und eine*r (begleitende*r) Leiter*in unterschreiben die Herausforderung. Dadurch kann die Herausforderung "offizieller" werden und das Commitment der GuSp steigern.
  • Haltet ggf. auch zusätzliche, wichtige Informationen schriftlich fest. Das kann sein, die wievielte Herausforderung es zu dem Schwerpunkt ist, ob die Herausforderung von einem*r "zuständigem*n" Leiter*in begleitet wird, wie die Herausforderung "kontrolliert" wird, etc.
Name Schwerpunkt Was? Wie? Wann? Start Ende
Raffi KugL Ausdauer erhöhen Radfahren 2x/Woche
(15-20 Min bzw. 30 Min)
15. Mai 2021 29. Mai 2021
Max KAmsudU Zeitungen lesen Vergleich der Zeitungen Artikel zum selben Geschehen,
Unterschiede & Gemeinsamkeiten
20. Mai 2021 25. Mai 2021
...

Herausforderungen feiern: Tipps aus der Praxis[Bearbeiten]

Wurde eine Herausforderung bearbeitet (nicht zwingend erfolgreich, jedoch soll dein Guide oder dein Späher sich persönlich durch die Bearbeitung weiterentwickelt haben) und abgeschlossen, so soll dies auch gebührend wertgeschätzt und gefeiert werden. Am besten auch möglichst zeitnah. Natürlich sind auch die Abzeichen eine Art von Wertschätzung, jedoch werden diese üblicherweise erst nach einer gewissen Zeit verliehen. Jede einzelne Herausforderung ist es wert, gefeiert zu werden. Finde dafür ein passendes Ritual. Das kann ein Ruf, Schulterklopfen etc. sein. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps aus der Praxis gesammelt.

  • GuSp stellen ihre Herausforderung den anderen GuSp vor und erzählen dabei was sie gelernt haben bzw. wo es zu Schwierigkeiten gekommen ist. Dies kann auch gleich die anderen GuSp zu eigenen Herausforderungen inspirieren.
  • GuSp erhalten für jede abgeschlossene Herausforderung eine Holzperle in der jeweiligen Schwerpunktfarbe. Die Perlen können so am Halstuch / bei den Steckbriefen in der Patrullenecke etc. zu einer Kette gesammelt werden.

Anhang C: Liste zur Dokumentation[Bearbeiten]

Herausforderungen

Nr. Name Schwerpunkt Herausforderung Beginn Abschluss Bemerkung
01
02
03
04
05
06
07
08
09
10

Download als PDF Datei:Anhang C Liste zur Dokumentation SfS.pdf

FAQ[Bearbeiten]

Grafik: PPÖ/Michael Suhadolnik

An wen kann ich mich mit Fragen wenden?
Solltest du in den bereits gestellten Fragenbereichen unten nicht die passende Antwort finden kontaktierst du am besten dein GuSp Landesteam. Alle Adressen findest du im "GuSp Leiter*innen-Bereich" auf der PPÖ Homepage.

Allgemeines[Bearbeiten]

Warum ersetzt das Schritt für Schritt das alte Erprobungssystem?
Das bisherige Erprobungssystem hatte starr vorgegebene Aufgaben, die alle Kinder „über einen Kamm scherte“. Auf individuelle Interessen oder Fähigkeiten wurde dabei nur kaum („Aufbauerprobungen“) eingegangen. Viele der Erprobungen waren ohnehin im Heimstundenprogramm fix eingeplant, und insofern keine besonderen, individuellen Aufgaben für die Kinder.
Außerdem haben wir festgestellt, dass wir mit dem bisherigen Erprobungssystem den GuSp viel zu stark suggerieren, dass alle Erprobungen notwendig sind um ein/e gute/r Pfadfinder*in zu sein.
Natürlich sollen alle Kinder wie bisher die Grundlagen der Pfadfinderei im Rahmen der acht Schwerpunkte erfahren und trainieren. Dies wird durch ein ausgewogenes, von den LeiterInnen vorgegebenes Heimstundenprogramm ermöglicht. Das Schritt für Schritt erlaubt darüber hinausgehende, individuelle Lernschritte der Kinder. Im Rahmen ihrer eigenen Interessen stellen sie sich diese Herausforderungen und machen bei der Absolvierung eigene Lernerfahrungen.

Wer hat das beschlossen und entwickelt?
Für alle pädagogischen Systeme, die bei den Guides und Spähern in Österreich verwendet werden, zeichnet sich der Bundesarbeitskreis für Guides und Späher verantwortlich. Dieser setzt sich aus allen Landesbeauftragten für GuSp und ihren AssistentInnen sowie den GuSp-Bundesbeauftragten und deren AssistentInnen zusammen.
Es ist unsere Aufgabe, die GuSp-Methoden regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Dabei orientieren wir uns an den Erfahrungen und Rückmeldungen aus den Gruppen, Erkenntnissen und Empfehlungen unserer beiden Weltverbände WOSM und WAGGGS und aktuellen Entwicklungen in der Pädagogik.

Herausforderungen[Bearbeiten]

Wie lange soll eine Herausforderung dauern?
Das kann nicht allgemein beantwortet werden und hängt von vielen Faktoren ab. Typischerweise sollte eine Herausforderung nicht in der Heimstunde absolviert werden können, in der sie gewählt wurde; sie sollte aber wohl innerhalb eines Monats gelöst werden können. Natürlich kann es aber auch länger andauernde Herausforderungen geben (z.B. „die Tiere und Pflanzen in unserem Garten im Rhythmus der Jahreszeiten beobachten“).
Entscheidend ist, dass eine Herausforderung zum/zur jeweiligen GuSp passt. Sie sollte weder unter- noch überfordernd sein.

Wie aufwändig soll eine Herausforderung sein?
Auch dies kann nicht allgemein beantwortet werden. Natürlich soll es keine trivial lösbare Aufgabe sein; ebenso wenig soll jedoch ein unvertretbar hoher Aufwand zur Lösung notwendig sein. Mit der Zeit wirst du ein Gespür dafür bekommen, was ein passender Aufwand ist. Es ist ganz normal, dass du dich am Beginn mit dieser Einschätzung schwer tust.

Wie viele Herausforderungen kann ein GuSp parallel machen?
Idealerweise konzentriert die Guide/der Späher sich auf nur eine Aufgabe gleichzeitig. Bei länger andauernden Herausforderungen kann auch eine weitere parallel bearbeitet werden. Es geht uns nicht um die Quantität sondern um Qualität – lieber einige wenige echte Schritte als Alibiherausforderungen.

Was mache ich wenn einem GuSp keine passende Herausforderung einfällt?
Sprich mit ihr/ihm über ihre/seine Interessen. Erfrage Hobbies, Interessen in der Schule, Vorbilder, Freizeitaktivitäten, … Stöbert durch das Schritt für Schritt-Heft! Vielleicht dienen die Bilder als Inspiration für eine Idee. Berichte von bisherigen Erfahrungen, von Ideen anderer Kinder; präsentiere Beispiele bereits absolvierter Herausforderungen. Vielleicht ist aber auch einfach nur der falsche Zeitpunkt. Probiere es in einer der folgenden Heimstunden wieder.

Wer bewertet die Herausforderungen?
Der Abschluss der Herausforderungen wird von dir/dem Leiter*innenteam gemeinsam mit der Guide/dem Späher bewertet. Diskutiert dabei darüber, was sie/er während der Absolvierung erlebt hat, ob er neues gelernt hat, ob die Erfahrung wie erwartet abgelaufen ist. Sind Schwierigkeiten aufgetreten? Was war neu? Was lief wie erwartet? Ergibt sich aus den Erfahrungen vielleicht eine weitere Herausforderung?

Wie stelle ich fest ob eine Herausforderung geschafft wurde?
Ob eine Herausforderung erfolgreich absolviert wurde, bewertet die/der Leiter*in gemeinsam mit der/dem GuSp.
Beachte: Ziel des Systems ist, dass die Kinder Lernschritte setzen. Dies müssen nicht unbedingt genau diejenigen sein, die man sich ursprünglich zum Ziel gesetzt hat!

Was mache ich wenn ich der Meinung bin, dass eine Herausforderung nicht geschafft wurde?
Besprich mit der Guide/dem Späher, warum die Herausforderung nicht geschafft wurde. War sie zu groß, war sie von vornherein unrealistisch, ist sie nicht mehr relevant? Kannst du – oder jemand anderer – helfen, die Aufgabe zu lösen? Kann die Herausforderung an die neue Lage angepasst werden? Wurde vielleicht doch ein Lernschritt gesetzt, aber in eine andere Richtung?

Was mache ich wenn ich der Meinung bin, das ist keine echte Herausforderung?
Besprich dies mit dem Guide / Späher. Sprich aus, warum die Herausforderung deiner Meinung nach zu einfach ist. Mache Vorschläge, was eine passende Herausforderung wäre – aber Vorsicht du bist kein*e Richter*n, sondern es gilt, gemeinsam mit dem GuSp eine Herausforderung zu finden. Beachte den Unterschied zwischen den Kindern – was für den einen ein Klacks ist, kann für die/den nächste/n eine nicht zu schaffende Herausforderung sein.

Wie viele Herausforderungen schafft ein Kind in einem Jahr?
Dies ist je nach Motivation des Kindes, Aufwand der gewählten Herausforderungen und dafür zur Verfügung gestellte Zeit innerhalb und außerhalb der Heimstunden unterschiedlich. Manche Kinder werden keine Herausforderung schaffen, andere werden ein ganzes Abzeichen (oder noch mehr) in einem Jahr schaffen.

Warum haben alle GuSp unterschiedlich aufwendige Herausforderungen?
Weil das Schritt für Schritt individuelle Herausforderungen anstrebt. Die Schritte sind für jedes Kind unterschiedlich, und dadurch auch unterschiedlich aufwändig. Beachte aber natürlich, dass ein angemessenes Verhältnis der Schwierigkeitsgrade besteht – auch wenn die einzelnen Schritte (Herausforderungen) unterschiedlich sind, in Summe sollte der Aufwand zur Erreichung eines Abzeichens für alle Kinder ungefähr gleich hoch sein.

Gilt „normales“ Heimstundenprogramm als Herausforderung?
Nein! Es ist Aufgabe der LeiterInnen, durch ein ausgewogenes Programm in den Heimstunden den Kindern die Möglichkeit zu geben, das gesamte Spektrum der Pfadfinderischen Tätigkeiten kennen zu lernen (acht Schwerpunkte, Entwicklungsaufgaben aus dem Stufenziel, Herz-Hand-Hirn, etc.). Dieses Programm soll die Kinder motivieren, darauf aufbauende Herausforderungen zu entdecken. Gerade schwierigere Themen werden von den Kindern eher aufgegriffen, wenn diese bereits im Programm eingeführt wurden.

Schritt für Schritt- System[Bearbeiten]

Was machen die GuSp, die am Weg zur Zweiten und Ersten Klasse sind?
Dies ist grundsätzlich deine Entscheidung. Unsere Empfehlung lautet, dass die GuSp am Weg zur Zweiten Klasse auf das Schritt für Schritt-System umsteigen sollten; GuSp am Weg zur Ersten Klasse sollen selber entscheiden können, ob sie die Erste Klasse oder bereits ein Abzeichen des neuen Systems anstreben.

Ab wann soll ich mit Schritt für Schritt arbeiten?
Das hängt von deiner Organisation im Trupp ab. Es muss in der Jahresplanung ausreichend Platz finden. Bedenke dabei andere große Programmpunkte, die ebenfalls stattfinden, wie etwa die Patrullenfindung oder der Weg zum Versprechen. Wir empfehlen, nicht zu viele derartige Programmpunkte gleichzeitig zu beginnen.

Wie funktioniert das Versprechen im Schritt für Schritt?
Der bisherige „Weg zum Versprechen“ wird ersetzt durch das neue System „Meine Schritte zum Versprechen“. Dieses wird separat beschrieben.

Muss ich das Versprechen haben um mit dem Schritt für Schritt starten zu können?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, mit dem Schritt für Schritt zu beginnen, bevor man das Versprechen abgelegt hat. Sei aber vorsichtig, die GuSp nicht mit zu vielen unterschiedlichen Programmpunkten zu überfordern.

Was sind die Voraussetzungen um mit dem Schritt für Schritt arbeiten zu können?
Die/der GuSp sollte verstehen, was eine Herausforderung ist und warum diese für jede/n anders sind. Deine Unterstützung gerade am Beginn ist eine Voraussetzung.

Was mache ich wenn ein GuSp mit dem Schritt für Schritt fertig ist?
Das Schritt für Schritt ist nie abgeschlossen. Es gibt immer Platz für neue Herausforderungen. Auch Themenfelder, zu denen schon eine Herausforderung bewältigt wurde, können nochmal bearbeitet werden.

Sollen die Herausforderungen in Heimabend/Heimstunde umgesetzt werden?
Dies kann, muss aber nicht sein. Es hängt von den jeweils gewählten Herausforderungen ab.

Wie viel Zeit braucht das Schritt für Schritt in Heimabend/Heimstunde?
Am Beginn ist sicher mehr Aufwand notwendig. Eine einzelne Herausforderung wird wahrscheinlich etwas mehr Aufwand für dich bedeuten als eine Erprobung – allerdings muss ein GuSp deutlich weniger davon absolvieren, um äquivalente Abzeichen zu erlangen. In Summe sollte der Aufwand also gleich wie bisher sein.

Was wurde im neuen System aus der Erste Klasse-Wanderung?
Eine Erste Klasse-Wanderung gibt es nicht mehr. Eine derartige Wanderung kann aber als eine (oder mehrere) Herausforderung(en) gewählt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit solche Gruppentraditionen als Tradition außerhalb des Schritt für Schritt weiterzuführen. Bei der Erste Klasse-Wanderung könnte diese z.B. zukünftig eine GuSp-Abschlusswanderung sein und so auch allen GuSp offen stehen.

Wie finde ich jetzt Programmvorschläge?
Die neue ProgrammIdeenKartei PIK8 wird diese bereithalten (ab 2015). Nutze auch das Seminarangebot und tausche dich dort mit erfahrenen Trainer*innen und den Leiter*innen anderer Gruppen über Ideen aus. Natürlich kannst du auch Aufzeichnungen deiner bisherigen Heimstunden, Ideen aus Büchern oder Karteien, Vorschläge einschlägiger Seiten aus dem Internet, etc. nutzen.

Ist Pfadfindertechnik jetzt kein Inhalt mehr?
Pfadfindertechnik kann – wie jedes andere Thema auch – nach Wahl des GuSp Inhalt ihrer/seiner Herausforderungen sein, oder auch nicht.
Allerdings: es ist natürlich Aufgabe des Leitungsteams, die gesamte Breite der Pfadfinder*innenmethode durch ein ausgewogenes Heimstundenprogramm abzudecken. Nur wenn die Kinder auf diese Weise mit allen Schwerpunkten in Berührung kommen, können sie auch eventuelle Fähigkeiten und Interessen in diesen Bereichen erkennen.

Wie kann ich ein Gespräch zu einem Thema beginnen?
Nach Bedeutungen der Bilder/Formulierungen fragen. Was stellst du dir darunter vor? Was hast du dazu schon erlebt, gemacht, gelernt? –> offene Fragen stellen, keine geschlossenen.
Damit es dir gerade am Beginn leichter fällt ein Gespräch mit deinen Guides und Späher zu führen haben wir einen Gesprächsleitfaden mit vielen Tipps zusammen gestellt. Du findest ihn unter Punkt 2.1 Anhang B: Leitfäden- Tipps für die praktische Umsetzung weiter oben.

Warum heißt das neue System „Schritt für Schritt“?
Wir wollten mit einem neuen Namen klar hervorheben, dass es gravierende Unterschiede zum bisherigen System gibt. Wie ihr euch vorstellen könnt gab es einige Namensvorschläge, eine große Mehrheit im Bundesarbeitskreis hat sich aber schließlich für „Schritt für Schritt“ entschieden.
Wir wissen aus der Pilotphase, dass dieser Name manchen zu sperrig ist. Das ist aber nicht wirklich ein Problem, ihr könnt im alltäglichen Sprachgebrauch auch gerne eine andere Bezeichnung wählen (z.B. Schritt-Heft, Herausforderungen, Erprobungssystem, SfS, etc.) Entscheidend ist nur, dass ihr im Team die gleiche Bezeichnung verwendet und die GuSp wissen, was ihr meint.

Die Anfangsbegeisterung der GuSp ist wieder verflogen, warum?
Wir haben während der Pilotphase erkannt, dass gerade am Beginn nach der Einführungsheimstunde die Guides und Späher besonders motiviert waren, diese Motivation aber nach einiger Zeit wieder abgeflacht ist. Das ist ganz natürlich, vergiss bitte nicht, dass die GuSp ein so offenes System meistens nicht gewohnt sind und sich zu Beginn mit der Freiheit oft noch schwer tun. Lasst euch als Team dadurch nicht verunsichern, sondern bleibt ermutigend und anerkennend. Wir konnten nämlich auch beobachten, dass die Begeisterung wiederkommt, wenn die GuSp einige Zeit erfolgreich mit dem Schritt für Schritt gearbeitet haben. Es ist deine Aufgabe sie durch diese Anfangsphase positiv zu begleiten.

Abzeichen[Bearbeiten]

Grafik: PPÖ/Paul Kubalek
Grafik: PPÖ/Paul Kubalek

Wie bekommt man ein Abzeichen?
Im Schritt-für-Schritt-System gibt es zwei Arten von Abzeichen:

  • Das Allroundabzeichen bekommt man, wenn man (zumindest) eine Herausforderung aus jedem Schwerpunkt geschafft hat.
  • Ein Schwerpunktabzeichen erhält man, wenn man drei Herausforderungen aus einem Schwerpunkt geschafft hat.

Kann man das Allroundabzeichen auch zweimal bekommen?
Ja! Beachte dabei aber, dass die/der GuSp wirklich neue Herausforderungen macht, also weiterhin (neue) Entwicklungsschritte setzt.

Warum gibt es keine Spezialabzeichen mehr?
Das Schritt für Schritt ermöglicht es den Kindern, in jedem Bereich zu einem Spezialisten zu werden – auch bei Themen, die bisher nicht als Spezialabzeichen angeboten wurden. Das neue System ist flexibler, da es individueller an die Bedürfnisse oder Interessen des Kindes angepasst ist.

Wie kann ich jetzt ein Spezialabzeichen machen?
Wenn drei Herausforderungen in einem Schwerpunkt gemacht wurden, erhält man ein Schwerpunktabzeichen. Auch können – wie bisher – besondere Leistungen gewürdigt werden. Hierfür bieten sich z. B. Urkunden, Buttons, Halstuchanhänger usw. an, die das genaue „Spezialthema“ beschreiben.
Wie bisher können Workshops zu Spezialthemen (z.B. „Spezialabzeichen-Tag“) durchgeführt werden, die individuelle Abzeichen oder Auszeichnungen erreichen lassen. Zu beachten ist dabei aber, dass das dabei durchgeführte Programm typischerweise nicht den Herausforderungen im Sinne des Schritt für Schritt entspricht, da die Aufgaben von den Leiter*innen/Spezialist*innen vorgegeben sind, und nicht von den Kindern selber erarbeitet werden.

Was ist mit Erste Klasse, Zweite Klasse und Buschmannsriemen?
Diese Abzeichen wurden durch das Allroundabzeichen und die Schwerpunktabzeichen ersetzt.