Sich REGEN bringt Segen

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Sich REGEN bringt Segen
Art der Methode Programmidee
Stufe GuSp
Schwerpunkt Spirituelles Leben
Schlagwörter Kochen, Bibel, Sakramente
Gruppengröße
Vorbereitungsaufwand
Dauer 150 Minuten
Ort 0„0“ befindet sich nicht in der Liste (drinnen, draußen) zulässiger Werte für das Attribut „Ort“.
Autor*in Uli Gritsch &amp, Barbara Hauser (4anaund 2004)
Status Entwurf
Letzte Änderung am 4. 10. 2022 von Geralds.
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Kurzbeschreibung

Die GuSp können die Bedeutung des Inhalts des Bußsakraments anhand eines Beispiels aus ihrem eigenen Leben erklären. Sie können 1 Bibelgeschichte, die von Verzeihen und der Liebe Gottes handeln, nacherzählen. Die GuSp haben gemeinsam in der Patrulle ein ausländisches Gericht zubereitet.


Material

Antragsformulare für Einstieg
Sandspielzeug
Pinsel
Artefakte:
4-7 Blumentopfscherben beschriftet
4 Lederflecken beschriftet
Probeausgrabungen
Inventarliste
Interpretationsbögen a) und b)
Anleitungsblatt Interpretationsbögen
Lehrveranstaltungszeugnisse für Ausstieg
Baustellenband

Zum Kochen (pro Pa):
4 Handvoll = ca. 100 g rote Linsen
(1 Handvoll = ca. 25 g Kichererbsen) nicht unbedingt notwendig – wenn schon: 12h vorher einweichen!!!
Koriander, Zimt, Kreuzkümmel
Am Lager vorhanden:
Öl, 1 Zwiebel, Knoblauch
Koch- und Essgeschirr, Kochstelle

Nicht unbedingt notwendig:
Blumenerde o.ä.

Detailbeschreibung

Sich REGEN bringt Segen ist eine Programmidee zum Thema Bibel, Bußsakrament. Die Teilnehmer kochen auch ein ausländisches Gericht. Sie ist leicht als Abenteuer durchführbar.

Ziel

Die GuSp können die Bedeutung des Inhalts des Bußsakraments anhand eines Beispiels aus ihrem eigenen Leben erklären. Sie können 1 Bibelgeschichte, die von Verzeihen und der Liebe Gottes handeln, nacherzählen. Die GuSp haben gemeinsam in der Patrulle ein ausländisches Gericht zubereitet.

Beschreibung

Diese PIK8-Idee entstand als Regentropfen für das 4anaund 2004 (NÖ-Landeslager) und verbindet die Erprobungspunkte A2 (aus: Leben aus dem Glauben) und C9 (aus: Weltweite Verbundenheit). Patrullen absolvieren als Archäologie-Studenten Ausgrabungspraktikum zum Semesterabschluss an der Regensegen-Universität. Geleitet werden die Ausgrabungen von Prof. Rainman (oder wie auch immer).

Einstieg

Dauer: 30 Minuten. Begrüßung durch Prof., Erkundigung nach Anreise, Prof. erklärt, dass Ausgrabungen zu ihrer Semesterabschlussarbeit zählen. Funde müssen daher sorgfältig interpretiert werden und ein Abschlussbericht der Arbeiten ist notwendig. Frage nach notwendigen Papieren (Aufenthaltsgenehmigung, Grabungspass, medizinischer Check) = Voraussetzung um zum Grabungsfeld vorgelassen zu werden Pa erhält Antragsformular in Geheimschrift - Auszufüllen ist:

  1. Fragen zu Pa
  2. Feld für Nachweis "Einweisung in die Grabungstechnik"
  3. Feld für Nachweis "Grundkenntnisse im Umgang mit Artefakten"
  4. Feld für medizinische Bestätigung
  • Geheimschrift: Angaben zu Pa eintragen (Gesamtalter, Bundesland, Namen rückwärts,… was auch immer)
  • Prof. erklärt Grabungsgeräte und praktischen Umgang (Vorzeigen, Nachmachen!) - Jedes Pa-Mitglied wird auf eigenem Gerät "eingeschult"
  • Prof. hat bereits einige Funde auf seinem Tisch. Weiters hat er: großes Inventar. Anhand derer erklärt er, was zu tun ist, wenn Pa etwas ausgräbt: Säubern - Nummerieren zuordnen und Beschreibung ins Inventar eintragen; Gleichzeitig erklärt er, dass Studenten für alle Funde einen Forschungsbericht (verschiedene Vorlagen) erstellen müssen.
  • Medizinischer Check ist ein Staffellauf wie Eierlauf (Artefakten transportieren,…) -> auch Konzentration wird überprüft. Zeit entscheidet, ob fit oder nicht.

Hauptteil

Dauer: 110 Minuten

Ausgrabungen

Pa muss finden

  • 4-7 Tonscherben eines Blumentopfes
  • 4 Lederflecke

Inventarisieren, Aufbereiten

Wie in der Einführung beschrieben: Säubern, Nummerieren, Beschreibung ins Inventar - Artefakte vorsichtig verwahren!WICHTIG: Pa muss erkennen, welche Funde zusammengehören

  • Rezept auf Blumentopfscherben
  • Geschichte Lederflecken

Forschungsberichte

Für jede „Kategorie von Funden“ erhält die Patrulle einen „Fragenkatalog“. Die Reihenfolge, wie die Pa rangeht ist egal. Sollte eine Pa aber nicht die schnellste sein, wird es sich vielleicht empfehlen, sie zuerst zum Kochen hinzuleiten. Das Gericht muss 30 Min relativ unbeaufsichtigt vor sich hinköcheln; dh. nebenbei kann die Pa den anderen Teil angehen.

Aufgabe 3a

„Fragenkatalog“ zum Blumentopf ist eher kurz. Am Ende steht die Anweisung, dass die Pa das Rezept zubereiten soll. Zutaten sowie Utensilien sind in der Feldküche vorhanden, weil schon öfter Rezepte entdeckt worden sind und der Prof. mit einem neuerlichem Fund schon gerechnet hat [Aus Zeitgründen: Gaskocher?] – Zusammenräumen Hinweise:

  • Originalrezept und Tipps im Anhang
  • Pa soll nicht satt werden! Ersetzt nicht die geplanten Mahlzeiten, nur Kostprobe
Aufgabe 3b

Interpretation der Bibelgeschichte: Durch den „Fragenkatalog“ erarbeitet die Pa gemeinsam die Aussage und Bedeutung der Zachäus-Geschichte. Am Ende des „Fragenkatalogs“ zur Bibelgeschichte steht der Auftrag einen Pressetext für die Radionachrichten zu verfassen und dem Prof. vorzutragen. Hinweise:- „heikelster“ Teil; Bitte beachten: Übertragung in Gegenwart- Tipps im Anhang- Beachte: 2 Varianten möglich

Ausstieg

Dauer: 10 min. Prof. verleiht jedem Pa-Mitglied ein Lehrveranstaltungszeugnis, dankt. Vielleicht fällt uns noch ein Lied oder ein Spiel als Abschlusszeremonie ein.

Hinweise und Ressourcen

Tipps zum Kochen

Ich habe das Rezept nachgekocht. Es geht sehr einfach. Das Gelingen liegt eigentlich nur bei der Auswahl und der Intensität der Gewürze. Das bringt gleichzeitig einen großen Spielraum für die Pa mit sich. Die Kombination von Kreuzkümmel und Zimt wirkt sehr exotisch und riecht intensiv. Nicht schrecken, wenn das fertige Gericht nicht appetitlich ausschaut J, ist auch sicherlich nicht jedermanns Sache. Es ist aber wie gesagt ein Rezept, das seit tausenden Jahren in Verwendung und nicht nur in Kleinasien verbreitet ist.

Wissenswertes zu Linsen

Die Linse ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschen. Sie stammt aus Ägypten und Kleinasien. Sie ist in biblischer Zeit die wichtigste Hülsenfrucht, die meistens zusammen mit Getreide angebaut und auch so geerntet und geroschen wird. Sie kommt in verschiedenen Formen vor. Die beiden wichtigsten sind die auch uns gut bekannte braune Linse und die etwas unbekanntere kleine rote bis rot-orange Linse. In der Bibel werden Linsen relativ häufig genannt. Wer kennt nicht das Linsengericht, für das Esau sein Erstgeburtsrecht an Jakob verkaufte (Gen 25,29ff)? Weitere Bsp.: 2 Sam 17,28; 2 Sam 23,11.

Zur Aufgabe 3a

Patrulle findet... Die Pa findet bei ihren "Ausgrabungen": Zerschlagenen Blumentopf (4-7 Scherben) mit folgender Beschriftung: "ZACHÄUS ROTE LINSENSOßE" Eine gehackte Zwiebel, Knoblauch, Koriander, Zimt & Kreuzkümmel im Fett dünsten. 4 Handvoll rote Linsen und eine Handvoll Kichererbsen dazugeben und im Fett rösten. Mit ½ l Wasser löschen und ½ h köcheln lassen. Salzen.

Rote Linsensoße (Originalrezept)

Das Originalrezept lautet...

Zutaten
  • 100 g geschälte rote Linsen
  • 1 EL Butterschmalz oder Olivenöl
  • 1 gehackte Zwiebel
  • 2 zerdrückte Knoblauchzehen
  • 1 Handvoll eingeweichte Kichererbsen
  • 1 TL zerstoßene Gewürze (Koriander, Zimt, Kreuzkümmel)
  • 1 Fädchen Safran
  • ½ l Wasser
  • Salz
Zubereitung
  • Die Zwiebel im Fett langsam glasig dünsten.
  • Den Knoblauch und die Gewürze dazugeben und kurz anschwitzen.
  • Die Linsen und die Kichererbsen dazugeben und ebenfalls kurz im Fett schmoren.
  • Mit Wasser ablöschen und aufkochen lassen.
  • Auf kleiner Flamme ½ Stunde garen.
  • Möglicherweise noch etwas Wasser zufügen.

Die Soße soll aber nicht zu dünn werden. Die Linsen zerfallen ganz und ergeben einen hellbraunen bis orangebraunen sämigen Brei. Diesen kann man als Soße zu vielen Gerichten reichen oder mit Fladenbrot essen.

Zur Aufgabe 3b

Die Pa findet... Die Pa findet bei ihren "Ausgrabungen": 4 Lederflecke mit jeweils einem Teil der folgenden Geschichte: Lieber Joshua! Letzte Woche geschah in Jericho ein kleines Wunder, das mich so beeindruckte, dass ich dir in diesem Brief davon erzählen will: Während ich - wie jeden Tag - mich bemühte, meine Linsen am Markt anzupreisen, wurden alle Menschen plötzlich unruhig und liefen aufgeregt zum Stadttor. Ich lief ihnen nach. Schon bald bot sich mir ein lustiges Bild: Auf einem Baum saß der unbeliebte Zöllner Zachäus. Er war bekannt für seine Betrügereien, und hatte deshalb keine Freunde. Ich sah, dass er mit jemandem sprach und entdeckte, als ich genauer hinsah, Jesus von Nazareth. Er soll ein ganz besonderer Mensch sein, der von Gott kommt und alle Menschen liebt. Ich konnte hören, dass sich Jesus bei Zachäus zum Abendmahl eingeladen hatte. Unerhört, dass Jesus genau zu diesem Sünder Zachäus ins Haus geht! Zachäus feierte mit Jesus und den anderen Zöllnern noch am selben Abend. Er dachte nach und sprach mit Jesus über seine schlimmen Taten. Das größte Wunder war, dass Jesus nicht sofort aus dem Haus lief, sondern mit Zachäus Freundschaft schloss. Von nun an änderte sich Zachäus, betrog niemanden mehr und half den Armen und Hungernden. Siehst du, Joshua, Jesus verzeiht jedem, der bereit ist, seine Fehler wieder gut zu machen. Ich würde mir wünschen, dass wir uns Menschen öfter daran erinnern würden! Es grüßt dich dein Freund Lukas

Zum Bußsakrament

Das Bußsakrament ist das Sakrament der Versöhnung. Die Bibel berichtet vom öffentlichen Sünder: Zachäus ist ein Mensch, der nur an sich denkt; ein Betrüger, der wegen des Geldes keine Freunde hat und ihnen Dinge wegnimmt, die sie zum Leben benötigen. Materielle Dinge sind aber nicht alles, was der Mensch in seinem Leben braucht, um glücklich zu sein. Viel wichtiger ist, dass man sich geborgen fühlen kann in einer Gemeinschaft: in seiner Familie und im Kreis guter Freunde. Solche Begegnungen sind aber nur möglich in einer offenen und friedvollen Atmosphäre. Jesus gibt uns eine Anleitung zum Beilegen von Streit: Jesus geht auf Zachäus zu und spricht ihn direkt an. Es ist Jesus egal, was andere von Zachäus denken. Er ist offen und hat keine Vorurteile, obwohl Zachäus alles andere als ein Freund zu seinen Mitmenschen ist. Er spricht offen mit ihm, ohne ihn zu verurteilen – und er verzeiht, weil Zachäus einsieht, dass er unrecht gehandelt hat. Vielleicht hat Zachäus nur darauf gewartet: Auf einen Menschen, der ihn nicht gleich bei der ersten Begegnung angreift; der nicht von vornherein eine gefestigte Meinung hat. Für Gott sind wir alle gleich. Er wartet auf uns und verzeiht jedem, der offen für ihn ist; der auf seine Geschichte hört und bereit ist, danach zu leben. Er lädt uns ein, bei ihm alles Belastendes abzulegen - in der Beichte. Jeder kennt das befreiende Gefühl, wenn man etwas "auf dem Herzen hat" und mit jemanden sprechen kann. Und es tut gut, wenn man von jemandem, dem man liebt, die Zusage hört, dass einem vergeben wird. Der Priester spricht in der Beichte stellvertretend für Gott: "Deine Sünden sind dir vergeben." Im Gottesdienst der Kirche kommt die Buße außerhalb der Beichte auch in anderen Formen und zu unterschiedlichen Zeiten vor: Schuldbekenntnis in der Hl.Messe, Fastenzeit ("Österliche Bußzeit"), Bußgottesdienst in der Fastenzeit. Gleichzeitig ist das Bußsakrament auch eine "Anleitung" für unser eigenes Leben. Wir sind aufgefordert, jedem ohne Vorurteile zu begegnen, Entschuldigungen anzunehmen und nicht nachtragend zu sein. Erst dann ist eine richtige Versöhnung möglich. Was die Kids mitnehmen sollen und wie Die Pa sollen im Rahmen ihrer Radioreportage zumindest einen dieser Grundgedanken herausarbeiten. Zur Wahl haben sie dabei 2 verschiedene Schlagzeilen. Die zweite - "Ein historischer Fund, der uns auch heute noch bewegt" - kommt dabei eher jüngeren Pa entgegen, die sich nicht so stark inhaltlich mit der Erzählung auseinandersetzen (können). Sie werden wahrscheinlich mehr eine Nacherzählung bringen. Mit Nachfragen, warum uns die Geschichte heute noch bewegt, können sie aber trotzdem herausgefordert werden, sich ein paar Gedanken zu machen. Wir nehmen an, dass eine Pa die die erste Schlagzeile "Versöhnung ist immer aktuell" wählt, viel mehr begriffen hat, "worum’s geht".

Downloads

Folgende Formulare können nützlich sein

Bemerkungen zum Ort

  • Minimal: überdachter Tisch + Kochstelle, Ausgrabungsfeld (ca. 2,5 x 2,5 m): abgegrenzt mit Baustellenband / umgestochen oder frische Blumenerde
  • Ausbauvariante: Expeditionszelt als Stützpunkt, Hörsaal

Quelle und Literatur

  • Eleonore Schmitt, Bibelkochbuch. Ennsthaler Verlag, Steyr.