Fachwissen für WiWö-Leiter*innen: Zeremonien, Rituale und Traditionen

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In diesem Fachwissen-Kapitel erfährst du, wie du das Element "Symbolischer Rahmen" der Pfadfinder*innen-Methode mit deinen WiWö bearbeitest.


Zeremonien, Rituale und Traditionen

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Die Pfadfinder*innen-Methode unterscheidet die pädagogische Arbeit der Pfadfinder*innen von jener anderer Kinder- und Jugendorganisationen. Eines ihrer Elemente ist der „Symbolische Rahmen”. Darin bieten wir den Kindern identitätsstiftende Zeremonien, Rituale und Traditionen. Wir machen unser Programm damit einzigartig, gleichzeitig schaffen wir aber auch einen Rahmen für das Ausprobieren von neuen Rollen und Möglichkeiten und fördern die Kreativität. Unser Symbolischer Rahmen stärkt den Zusammenhalt in der Gruppe, bringt Verbundenheit und bietet den WiWö immer wieder Fixpunkte im Programm, die sie wiedererkennen und die ihnen Sicherheit geben.  

Zeremonien sind sichtbare Zeichen der Veränderung im Volk/in der Meute. Das kann das Entscheiden für diese Gemeinschaft (Versprechen geben) oder der Austritt und Abschied (Überstellung/ Stufenwechsel) aus ihr sein. Aber auch jedes Weiterkommen, jeder Erfolg eines Kindes soll von allen anderen wahrgenommen und dann gefeiert werden, wie die Verleihung von Sternen oder Spezialabzeichen.  

Der eigentliche Zweck einer Zeremonie ist es also, die Bedeutung eines erreichten Zieles und/oder eines Engagements für die Gemeinschaft festlich hervorzuheben. Dadurch gehen sie auf das kindliche Bedürfnis nach Anerkennung durch Gleichaltrige ein.   

Die Grundelemente einer Zeremonie sind  

  • die Einleitung (der Grund der Zeremonie, Geschichte aus dem Waldenland/Dschungel, das Schaffen der Atmosphäre)  
  • der Höhepunkt (den Schritt des Kindes verdeutlichen)  
  • der Abschluss (das Erleben der Gemeinschaft, neue Position des Kindes verdeutlichen) 

Eine Zeremonie setzt sich meist aus Ritualen und WiWö- oder Gruppentraditionen zusammen. An den Beispielen dieses Kapitels wirst du erkennen, welche Vielfalt es gibt und welche Möglichkeiten sich dir bieten.

Tradition ist in unserem Fall die Weitergabe von speziellem Wissen, besonderen „Geheimnissen“, Gepflogenheiten oder Fertigkeiten. Wir unterscheiden in diesem Behelf zwischen WiWö- und Gruppentraditionen. Ein besonderes Merkmal einer Tradition ist, dass sie vielfach nur mündlich überliefert wird und verloren geht, wenn sich niemand um ihre Verbreitung und Wahrung kümmert. Was die WiWö-Traditionen anbelangt, werden wir einige in diesem Kapitel beschreiben. Die meisten davon erstrecken sich auf ganz Österreich. Außerhalb existieren gerade bei den Kinderstufen aber große Unterschiede.

Gruppentraditionen sind meist nur in den Köpfen Einzelner vorhanden und daher von deren Engagement und Weitergabe abhängig.

Traditionen und Rituale kritisch sehen – Sicherheitshalber![Bearbeiten]

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Nachstehend haben wir dir die wesentlichsten Elemente des „WiWö-Kulturgutes“ zusammengestellt, sofern wir sie nicht schon im Kapitel „Waldenland und Dschungel – Unsere Rahmengeschichten“ beschrieben haben.

Wichtig ist, dass du Traditionen nicht einfach um ihrer selbst willen weitergibst, sondern kritisch betrachtest, welche Inhalte sie transportieren. So wichtig Geheimnisse für die Kinder unserer Stufe sind, so wichtig ist es auch, dass unser Symbolischer Rahmen Sinn ergibt und in einem großen Zusammenhang steht. Alle Zeremonien müssen darüber hinaus alters- bzw. kindgerecht sein. Große Symbolik und abstrakte Worte sind hier fehl am Platz. Setze daher lieber öfter und vor allem regelmäßige kleinere Rituale und Zeremonien ein, als beispielsweise alles in eine ausschweifende Versprechensfeier zu packen.

Achte bei Zeremonien besonders auf Folgendes:

  • Jedes zu ehrende Kind kann daran ruhig und angstfrei (vor eventuellen Pannen gefeit) teilnehmen und sich ganz auf den Inhalt der Feier, und nicht auf einzelne Worte oder Bewegungen, konzentrieren.
  • Alle anderen Kinder tragen - richtig eingestimmt – durch ihre Einbindung in die Zeremonie das Ihre bei.
  • Wenn Gäste anwesend sind, müssen auch diese um die Bedeutung der Zeremonie bereits Bescheid wissen, um dann den Verlauf nicht zu stören.

Das ist besonders für Versprechensfeiern wichtig. Wir empfehlen dir, diese Zeremonie nur innerhalb deines Volkes/ deiner Meute zu gestalten, und dann bei der nächsten gemeinsamen Gruppenaktivität die neuen Mitglieder eurer Pfadfinder*innengruppe vorzustellen. Filmende oder fotografierende Eltern sind oft sehr störend, weil sie die Kinder ablenken.

Manche Traditionen tendieren dazu, nach einigen Jahren nicht mehr zeitgemäß zu sein. Sie sollten daher immer wieder einmal kritisch betrachtet werden. Diese vier Fragen können dir bei der Beurteilung der Tradition helfen:

  • Unterstützt die Tradition eine der Entwicklungsaufgaben?
  • Steht sie neutral zur Entwicklung von Kindern?
  • Hemmt sie die Kinder in ihrer Entwicklung?
  • Warum gibt es die Tradition noch bei euch?

Wenn ihr Frage 3 bejaht und auf Frage 4 keine rechte Antwort wisst, könnte es an der Zeit sein, die Tradition zu verändern oder durch eine neue zu ersetzen.

Wir haben in diesem Kapitel einige Beispiele von Traditionen beschrieben, die wir aktuell als zeitgemäß erachten und dir daher zum Einsatz empfehlen können.

Eine Zeremonie durchführen[Bearbeiten]

Vorüberlegungen[Bearbeiten]

Der richtige Zeitpunkt für eine Zeremonie ist dann, wenn das Kind bereit und gut vorbereitet ist. Der Zeitpunkt eines Versprechens, einer Verleihung soll für das Kind möglichst bald nach Erfüllung aller Voraussetzungen erfolgen. Daher musst du in deiner Jahresplanung darauf achten, dass geeignete Gelegenheiten wie Ausflüge, Wochenendlager oder besondere Heimstunden über das ganze Pfadfinder*innenjahr so gelagert sind, dass kein WiWö zu lang auf eine Zeremonie warten muss. Auch wenn ein Kind zum Zeitpunkt seiner Feier erkrankt sein sollte, musst du nach einer anderen guten Möglichkeit suchen. Es ist keine gute Idee, Zeremonien als Last-Minute-Programm an das Ende eines Heimabends/Ausflugs/Lagers zu legen, weil nicht mehr alle in Ruhe daran teilnehmen können oder auch dann schon nicht erwünschte Zuschauer*innen dabei sind. So eine Zeremonie soll ja ein Höhepunkt auf dem Weg der WiWö sein.

Ort[Bearbeiten]

Der passende Ort für unsere Zeremonien ist sicher im Freien, mitten in der Natur oder an einem besonderen Ort. Auch hier wirst du einiges vorher abklären:

  • Zeremonien im Freien bedeuten nicht, 20 oder 30 Minuten in der prallen Sonne, im Regen, bei Schnee oder Minusgraden, oder umgeben von Gelsen- oder Mückenschwärmen.
  • Jedes Kind wird sich aber gern an eine Zeremonie in einer Mondnacht, bei einem Sonnenuntergang oder strahlenden Sonnenaufgang erinnern.
  • Kleine Kapellen oder Kirchen, Schlösser, Burgen, Ruinen, etc. können auch einen schönen, unvergesslichen Rahmen bilden.

Eher ungeeignet ist ein öffentlicher Platz in der Stadt oder auch ein Park, weil die Zeremonie etwas ganz Eigenes und Besonderes ist und dort die intime Atmosphäre fehlt. Neugierige Zuschauer*innen können die Zeremonie empfindlich stören. Außerdem sind diese Feiern keine Bühnenstücke für andere, und die Kinder zu diesem Zeitpunkt keine Schauspieler*innen oder Zuschauer*innen bei einer Show.

Um die Zeremonie als „Gesamtkunstwerk“ zu gestalten, ist hier eine Checkliste:

  • Alle ziehen sich „festlich“ an. Das kann die Uniform, aber auch ein selbst gebastelter Kopfschmuck sein.
  • Alle Dinge (Totems, Fahnen, Abzeichen, Halstücher, Urkunden, ...) die für die Zeremonie wichtig sind, sind griffbereit vorbereitet.
  • Alle beteiligten Leiter*innen und WiWö wissen um den genauen Ablauf: was sie tun, wohin sie sich stellen... Das verhindert jede Peinlichkeit.
  • Notwendige Gäste wie z.B. Gruppenleiter*innen, Leiter*innen anderer Stufen usw. sind alle eingeladen und du überprüfst, ob sie sicher pünktlich kommen können.
  • Der Ablauf beinhaltet eine gewisse Dynamik, damit die Zeremonie zwar feierlich, aber nicht als stimmungstötend empfunden werden kann.
  • Der ganze Ablauf ist ein fortlaufender Prozess, mit verständlichen Übergängen, ohne störende Unterbrechungen. Dazu braucht es aber keine*n Zeremonienmeister*in.
  • Die Kinder sind auf ihre Bezugsperson – also auf dich - fixiert. Alle Leiter*innen sollen sich ihre Worte im Vorfeld genau überlegen und mit den anderen absprechen.
  • Während der Zeremonie werden gut geübte, passende Lieder gesungen. Das Singen fördert nicht nur das Mitmachen aller, sondern hilft auch, sich dann wieder besser konzentrieren zu können.
  • Alle WiWö sind in die Zeremonie eingebunden: Alle sollen mitsingen können, applaudieren, rufen, etc., und Gelegenheit zu fröhlicher Aktivität haben.

Durchführung[Bearbeiten]

Drücke dich bei der Durchführung der Zeremonie verständlich und natürlich aus. Die Zeremonie soll feierlich, aber nicht aufgesetzt wirken. Auch hier wieder einige Punkte, die du berücksichtigen sollst:

  • Verwende nur einfache Symbole.
  • Deine WiWö dürfen sich natürlich bewegen.
  • Verwende eine einfache, natürliche Sprache (kein Theater!).
  • Lächle und deine Freundlichkeit überträgt sich auf die WiWö. Sie fühlen sich sicher und froh. Lass die Zeremonie aber trotzdem ernsthaft wirken.

Tradition zum Mitmachen[Bearbeiten]

Zeremonien und Rituale stärken das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Das können sie aber nur dann, wenn auch wirklich alle das Ritual verstehen und mitmachen können. Stell daher sicher, dass alle deine WiWö Bescheid wissen, was jetzt kommt und biete ihnen als Leiter*in Unterstützung beim Mitmachen. Das Besondere an Ritualen und Zeremonien ist auch das Geheimnisvolle („Das kennen nur Eingeweihte” oder „Das wirst du dann erleben”). Aber genau dieser Aspekt ist es, der bei Kindern manchmal Angst verursacht. Versuche hier, die richtige Balance zwischen Zauber und Sicherheit zu finden.

Schnell kann es passieren, dass aus dem Morgenlied am Lager ein neues Gruppenritual wird oder die von den WiWö gebackenen Muffins bei der Versprechensfeier so gut ankamen, dass ihr sie ab jetzt immer serviert. Lass das ruhig zu: Neue Rituale bereichern das Gemeinschaftsleben, und der Anstoß dazu kann natürlich auch von den WiWö selbst kommen.

WiWö-Traditionen[Bearbeiten]

Der WiWö-Gruß[Bearbeiten]

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ist auch immer wieder Bestandteil verschiedenster Rituale und Zeremonien. Achte darauf, dass alle WiWö seine Bedeutung wirklich verstanden haben.

Die beiden ausgestreckten Finger sollen einerseits daran erinnern, dass die WiWö zwei Gesetzespunkte haben und andererseits, dass Eulen und Wölfe die Ohren spitzen, um besser zu hören (z.B. wo Hilfe notwendig ist). Dazu gibt es in BiPis „Das Wölflings-Handbuch“ folgende Worte: „... Warum die zwei Finger in der Höhe sind? Nun, ihr wisst ja, wie der Wolfskopf mit den zwei aufgestellten Ohren aussieht? Er wird doch als Wölflingsabzeichen benützt. Eure zwei Finger sind also beim Gruß die zwei Wolfsohren.“ Das wurde für die Wichtel als Eulenohren adaptiert.

Der Daumen über dem Ringfinger und dem kleinen Finger ist zwar in keinem Buch von BiPi erwähnt, wird aber durch Überlieferungen so erklärt, dass der Stärkere (=Daumen) die Schwächeren (be-)schützt.

Was sagen die WiWö eigentlich, wenn sie sich begrüßen? Hier wird aus dem WiWö-Gruß schnell eine Gruppentradition: Manche verwenden den Wahlspruch „So gut ich kann”, andere antworten darauf mit „Freudig helfen”, wieder andere sagen „Allzeit bereit” oder „Gut Pfad”.

Die Uniform[Bearbeiten]

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ist natürlich ein ganz offensichtliches Zeichen der Zusammengehörigkeit. Es gibt ganz unterschiedliche Gruppentraditionen, ob sie jede Heimstunde oder nur zu besonderen Anlässen getragen wird. Es gibt zwei Varianten der WiWö-Uniform:

  • Ein royalblaues T-Shirt mit einer großen, stilisierten Lilie
  • Ein dunkelblaues Poloshirt

Außerdem gibt es einen royalblauen Sweater mit aufgedruckter Lilie. Auch bei der Kopfbedeckung gibt es zwei Varianten: einerseits eine dunkelblaue Schirmkappe mit gelben Streifen oder eine Baseballkappe mit stilisierter Lilie. 7

Stufenfarbe – Gelb[Bearbeiten]

Dir ist vielleicht schon aufgefallen, dass viele Dinge, die die WiWö-Stufe betreffen, gelb gestaltet sind. Diese Farbe ist in vielen Ländern ein Symbol für die erste Stufe der Pfadfinder*innen. Die Farbe der Biber ist übrigens Braun, die der Guides/Späher ist Grün, die der Caravelles/Explorer Blau und die der Ranger/Rover Rot.

Der Große Eulenruf/Das Große Geheul[Bearbeiten]

Das erste öffentliche „Große Wolfsgeheul“ fand am 16.12.1916 in der Caxton Hall nahe der Westminster Abtei statt, zu dem Baden-Powell einige Geistliche, Pädagogen, Führer von Jugendorganisationen und Pfadfinderführer eingeladen hatte. Er sah das „Große Geheul“ als besonderen Ansporn für diejenigen Kinder, die noch kein Halstuch hatten. Der „Große Eulenruf“ entstand natürlich später und ist an die alte Wichtelgeschichte angelehnt. Diese Rituale werden üblicherweise bei Zeremonien oder zur Begrüßung besonderer Gäste verwendet.

Der große Eulenruf[Bearbeiten]

Die Wichtel hockerln im Kreis und stützen sich auf ihre Hände, mit denen sie den Gruß machen und die zwischen ihren Beinen den Boden berühren. Titona fängt mit einem langgezogenen, leisen „Tuwitt – Tuwitt – Tuuuuuuu!“ an. Die Wichtel sprechen mit. Dabei gehen sie beim letzten „Tuuuu“ ein wenig in die Höhe und hocken sich dann wieder nieder. Nun folgt ein lauteres „Tuwitt – Tuwitt – Tuuuuuu!“, bei dem alle noch weiter in die Höhe und wieder zurück gehen. Beim dritten Mal schreien alle aus Leibeskräften. Beim letzten „Tuuuu“ springen alle auf und klatschen über dem Kopf in die Hände. Dann sagt Titona: „Freudig helfen!“. Die Wichtel grüßen (Neulinge in Schulterhöhe, Wichtel in Augenhöhe) und sagen „So gut ich kann!“

Das große Geheul[Bearbeiten]

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Dieser Dschungeltanz wird zu Ehren Akelas dargebracht. Neulinge dürfen dabei nur außerhalb des Kreises zusehen, weil sie noch nicht in der Meute aufgenommen sind. Akela ruft: „Wolf, Wolf, Wolf!“ Die WölfIinge laufen auf Akela zu, rufen dabei ein langgezogenes „Wooolf“ und bilden mit gestreckten Armen einen Kreis, in dem sie ruhig stehen bleiben. Akela streckt die Arme seitlich schräg zu Boden, das bedeutet „Niederhocken zum großen Geheul“ Ein Leitwölfling beginnt und alle WölfIinge rufen mit: „A-ke-Ia wir wollen unser Bestes tun!“ Dann springen die WölfIinge in Grätschstellung und legen beide Hände hinter die Ohren - wie lauschende Wolfsohren. Akela oder ein Leitwölfling ruft: „Tut euer Bestes!“ Die WölfIinge stehen nun in Grußstellung und antworten: „Wir tun unser Bestes!“

Das Buleila[Bearbeiten]

Das Bundesleiter*innen-Lager – kurz BuLeiLa – ist ein Lager für WiWö-Leiter*innen aus Österreich und den benachbarten Pfadfinder*innen-Verbänden. Es ist ein verlängertes Wochenende (üblicherweise das letzte Wochenende im August), mit WiWö-Programm für WiWö-Leiter*innen, das sie nicht selbst organisieren müssen, ergänzt mit Lagerfeeling, gutem Essen und ausreichend Zeit zum Plaudern und Netzwerken. Es ist eine tolle Möglichkeit, alte Freundschaften zu pflegen, zu knüpfen und ein toller Abschluss für den Sommer und ein Motivationsschub fürs neue Pfadijahr. Wann das nächste Buleila stattfindet und welches Bundesland es ausrichtet, erfährst du immer auf der PPÖ-Homepage.

Rufe[Bearbeiten]

Eine weltweit verbreitete Pfadi-Tradition ist es, nicht einfach zu applaudieren oder jemanden mit „Hallo“ zu begrüßen, sondern dafür spezielle Rufe einzusetzen. Ihre Zahl ist riesengroß und die Varianten eines einzelnen Rufes sind wahrscheinlich – durch die zahlreichen Überlieferungen – ebenso unüberschaubar. Natürlich gibt es keine Gesamtsammlung, da keine der Varianten eine „richtige“ sein kann und täglich neue entstehen. Nachstehende Zusammenstellung ist eine wahllose, die dir aber als Impuls dienen soll, eigene, neue Rufe zu erfinden und zu verbreiten. WiWö haben ein lautes Organ und lieben es, dieses auch dementsprechend einzusetzen. Es freut sie daher meistens, wenn du dir ihre Lautstärke zunutze machst und möglichst oft Rufe oder „Geräuschgeschichten“ bei Begrüßungen, Ehrungen, Zeremonien und dergleichen verwendest.

WiWö-Versprechensfeier[Bearbeiten]

Auf dem Weg zum Versprechen hat dein WiWö die Gemeinschaft und ihre Regeln kennengelernt. Das Kind hat sich dazu entschieden in dieser Gemeinschaft zu bleiben. Auch die anderen haben das „neue“ Kind kennen gelernt und entschieden, dass es in ihr Volk/in ihre Meute aufgenommen werden soll. Bei der Gestaltung der Feier dazu gibt es natürlich jede Menge Möglichkeiten.

Mögliche Elemente einer Versprechensfeier

  • Geschichte aus dem Waldenland/Dschungel
  • Kurze persönliche Vorstellung der Kinder, die in die Gemeinschaft aufgenommen werden sollen
  • Ritual des „Versprechen-Gebens“
  • Bezug herstellen für die anderen WiWö (Erinnern an das eigene Versprechen; sich etwas vornehmen, etc.)
  • Namensgebung (wenn üblich) und Begründung
  • Symbolischer Empfang im Volk/in der Meute (Großer Eulenruf/Großes Geheul; Ruf, Lied, etc.)


Zwei Sachen möchten wir dir aber ganz besonders ans Herz legen: Das Kind gibt sein Versprechen in deine Hand und verpflichtet sich damit dir – als Person – sich zu bemühen. Es kann sich noch keiner Idee verpflichten, das ist viel zu abstrakt. WiWö sollten daher das Versprechen auf keinen Fall auf eine Fahne oder ähnliche Symbole ablegen. Weiters empfehlen wir dir, eine WiWö-Versprechensfeier nicht gemeinsam mit anderen Stufen abzuhalten. Eine WiWö-Versprechensfeier lebt von Symbolik, Fantasie und eigenen Ritualen. Im kleinen Kreis schaffst du für alle Kinder außerdem den nötigen sicheren Rahmen.

Beispiel: Eine Versprechensfeier in der Rahmengeschichte Dschungelbuch
Du bist mit deiner Meute an einem geeigneten Ort. Dort bilden alle einen großen Kreis. Der Neuling, der das Versprechen ablegen wird, befindet sich noch außerhalb. Ein Kind im dritten Jahr bleibt am besten die gesamte Feier an der Seite des Neulings. Ein*e Leiter*in holt ihn in den Kreis und führt ihn zu den anderen Leiter*innen. Ein*e Leiter*in erzählt nun die Geschichte, wie das Wolfsrudel darüber berät, ob Mogli in das Rudel aufgenommen werden soll oder nicht und sich letztlich dazu entschließt, ihn aufzunehmen.

Bitte nun alle den WiWö-Gruß zu machen und noch einmal an die eigene Versprechensfeier zurückzudenken. Das Kind legt seine Hand in deine Hand und spricht das Versprechen zeilenweise nach. Anschließend erhält es das Halstuch, während die Leiter*innen es als neues Mitglied der Meute, der Gruppe, der PPÖ und der weltweiten Pfadfinder*innenbewegung begrüßen. Nun folgt eine Gruppentradition zur Begrüßung: Das Kind könnte einmal im Kreis laufen und mit allen abklatschen, dein Team und du könnt das Große Geheul durchführen oder mit allen einen Gruppenruf rufen.

Beispiel: Eine Versprechensfeier in der Rahmengeschichte Waldenland
Dafür eignet sich eine Stelle mit einem großen Baum. Die Versprechensfeier findet in einer „Wichtelnacht” statt. Jedes Kind schneidet aus rotem Papier ein Blütenblatt aus, auf das ein Teelicht gestellt wird. Stellt euch dann alle im Kreis auf und legt die Blütenblätter zu einer großen Blume zusammen. Alle Teelichter außer die der Neulinge werden angezündet. Erzähl nun die Geschichte, wie Amona nach diversen Missetaten ihren Namen aufgegeben hat und wie es ihr gelang, sich ihn wieder zu verdienen und in die Gemeinschaft zurückzufinden. Dann legt der Neuling das Versprechen in deine Hand ab. Nachdem die Leiter*innen das neue WiWö im Volk begrüßt haben, wird auch dessen Licht entzündet. Auch hier eignen sich im Anschluss Gruppentraditionen zur Begrüßung. Besonders feierlich wird es dann mit einer Kleinigkeit zu essen oder zu trinken: etwa Erdbeersaft oder Beeren zum Naschen.

Beispiel: Dschungelnamen/Waldenlandnamen
In machen Gruppen ist es Tradition, den Kinder für ihre WiWö-Zeit einen eigenen Namen zu geben, der sich aus den Rahmengeschichten ergibt. Der Name spiegelt dabei oft den Charakter des Kindes wider und begleitet einen als Spitzname gelegentlich über die WiWö-Zeit hinaus. Ein*e WiWö-Leiter*in aus Wien beschreibt die Namensvergabe: „Im Heimabend nach der Versprechensfeier gibt es dann in einem kleinen Rahmen den neuen Namen. Absichtlich erst in einer Heimstunde, weil wir im Team die Meinung vertreten, dass es etwas sehr Geheimnisvolles ist, wenn nur die „Eingeweihten“ daran teilnehmen dürfen. Wir bauen uns dann aus Tischen und Sesseln eine Art Höhle und sitzen darin. Ich erzähle den Kindern, warum wir unsere Namen ändern: „Mit dem Versprechen bist du aufgenommen in unser Volk/unsere Meute und hast einen festen Platz in deinem Ring/Rudel. Unser gemeinsames Leben findet nun im Waldenland/Dschungel statt. Um den Außenstehenden zu zeigen, dass wir alle zusammengehören, tragen wir diese Namen. Sie sind etwas ganz Besonderes, weil keine*r im Volk/in der Meute den gleichen Namen hat.“ Zuerst kommt eine Kluppe mit dem eigenen Namen in unsere Schatzkiste, dann bekommt jedes Kind seinen Namen und ich erkläre ihm die Bedeutung bzw. welches Lebewesen das ist. (...) Die Schatzkiste ist eine Holzkassette, in der alle Namen aufgehoben werden, bis das Wichtel oder der Wölfling überstellt wird und ihren*seinen Namen wieder bekommt.”

Eine Liste von Namen aus Waldenland und Dschungel findest du im Kapitel „Unsere Rahmengeschichten”.

Verleihungen von Sternen, Spezialabzeichen, Tausendsassa/Spezialist*in und Soguka[Bearbeiten]

Die Sterne stellen die „Grundausbildung“ der WiWö dar und orientieren sich an allen acht Schwerpunkten. Die Spezialabzeichen sind Vertiefungen in einem Schwerpunkt. Tausendsassa und Spezialist*in drücken aus, dass ein WiWö mehrere Spezialabzeichen erworben hat. Das Soguka erhalten Kinder, die darüber hinaus noch ein besonderes Vorbild für andere WiWö waren.

Mögliche Elemente einer solchen Verleihung:

  • Geschichte aus dem Waldenland/Dschungel
  • Präsentation eines Gegenstandes, den das Kind während des Ablegens hergestellt oder einer Geschichte, die es erlebt hat...
  • Wenn nötig, Erklärung der Bedingungen für diese Verleihung
  • Symbolisches Sichtbar-Machen des Fortschrittes dieses Kindes (den zurückliegenden Weg darstellen, Fotos zeigen...)
  • Einbeziehung der Gemeinschaft (Lied, Freudentanz, Ruf...)


Beispiel: Aus einer Sternverleihung für Wölflinge
„Wenn ein kleiner Wolf auf die Welt kommt, dann sind seine Augen geschlossen. Er liegt in seiner Höhle bei seiner Mutter und seinen Geschwistern und ist ganz geborgen. Sein Vater kümmert sich um sein Futter und es kann ihm nichts passieren. Schön langsam öffnen sich dann die Augen des kleinen Wolfes, er lernt auch schon zu gehen und untersucht mal ziemlich tollpatschig seine Höhle. Dann traut er sich auch schon hinausschauen aus der Höhle und erkundet vorsichtig seine nähere Umgebung. Aber bei jedem Geräusch, das er nicht kennt, läuft er schnell wieder zurück zu seiner Mama. Langsam wird er immer neugieriger, er streift schon weitere Wege durch den Wald, er beschnüffelt Pflanzen und Tiere, er versucht selber ein bisschen zu jagen. Hin und wieder fällt er hin, manchmal tut er sich auch weh, aber meist ist seine Mutter in der Nähe und passt auf ihn auf. So kann er seine Erfahrungen machen und lernt immer mehr von der Welt und wie er sich alleine zurechtfinden kann. - Wir haben bei den Wichteln und Wölflingen Zeichen dafür, wie viel ein Kind von uns schon erforscht hat in seinem Leben. Das sind die Sterne. Wenn ein Jungwolf den ersten Stern erreicht hat, dann ist das damit vergleichbar dass er seine Höhle genau kennt und schon ein bisschen mit der Nase rausschnuppert, was es sonst noch gibt. Es ist, als ob er ein Auge offen hat (dieser erste Stern) – er weiß schon viel, er hat viel erlebt, er kennt viel. Wenn er aber jetzt den zweiten Stern erreicht hat, dann sind beide Augen des Wolfes offen, dann hat er schon viel mehr erlebt, dann hat er schon alleine seine Erfahrungen weit außerhalb der Höhle gemacht, dann kann er schon viele Dinge alleine machen, wo andere noch die Hilfe von Erwachsenen brauchen. Zwei solche Wichtel und Wölflinge haben wir heute hier (...)“

Beispiel: Spezialabzeichen-Verleihung

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„Bei der Speziverleihung überlegen sich unsere WiWö immer vorher schon, welchen Gegenstand sie präsentieren wollen. Das können selber hergestellte Dinge, ein Plakat, ein Foto etc. sein, irgendwas, was sie halt für das Spezi gebraucht haben. Dann sagen wir ihnen vorher, dass sie sich ein, zwei Sätze überlegen sollen, warum sie dieses Spezi gewählt haben und was daran toll war. Natürlich helfen wir ihnen dabei, wenn sie unsicher sind. Speziverleihungen sind bei uns nicht ganz so feierlich wie Sternverleihungen oder Versprechen. Wir singen am Anfang ein passendes Lied, das halt gerade bei den Kindern in ist (damit sie den Text auch gut mitsingen können) und dann stellen die jeweiligen WiWö ihre „Arbeiten“ vor. Immer direkt nach der Vorstellung erhält das Kind das Spezi von uns und einen Ruf von den anderen Kindern. Dann – wenn jetzt ein Kind Spezialist*in oder Tausendsassa geworden ist durch die Verleihung eines letzten fehlenden Spezis (wir reden da vorher gar nicht drüber) – kommt eine Bravo- Rakete abgewandelt als „Mooooooment mal!“ – weil die WiWö glauben, dass die Verleihungen eigentlich schon aus sind. Wir sagen dann, welches Kind welche Spezis hat und dass es eben jetzt schon Spezialist*in oder Tausendsassa ist und geben ihm das entsprechende Abzeichen. Zum Schluss klopfen wir uns im Kreis alle gegenseitig auf die rechte bzw. linke Schulter und sagen „gut gemacht“.”

Beispiel: Soguka-Verleihung
„Am Sommerlager haben wir Lampions gebastelt. Damit sind wir dann in der Dunkelheit zu einer kleinen Waldlichtung gegangen. Das war schon ziemlich feierlich und malerisch. Dort haben wir uns dann in einem Kreis aufgestellt. Wir haben den Wichteln gesagt, dass wir uns zu einem ganz besonderen Anlass hier aufgestellt haben und haben ihnen von der Wichtelnacht und dem Rat der Weisen erzählt. Dann haben wir gesagt, dass wir Leiter*innen auch einen „Rat“ gehabt hätten – nämlich, wer von ihnen diesmal das Soguka erhalten soll. Wir haben von den Bedingungen gesprochen und dass es uns ziemlich leicht gefallen ist, die entsprechenden Kinder auszuwählen, da es sehr eindeutig gewesen wäre. Die Wichtel waren mittlerweile mucksmäuschenstill, da es für sie sehr spannend war. Dann haben wir die Wichtel einzeln in die Mitte des Kreises gebeten und haben abwechselnd erzählt, warum wir glauben, dass gerade dieses Kind das Soguka bekommen soll. Wir haben jeweils eine Fähigkeit besonders betont (immer eine andere), die sie auch im Herbst bei den GuSp besonders einsetzen sollen, da sie das Abzeichen ja auch auf der Pfadfinder*innen-Uniform weitertragen dürfen. Als Abschluss haben alle gemeinsam das Lied „Wir werden immer größer“ gesungen.”

Überstellungsfeier[Bearbeiten]

Eine zeremonielle Überstellungsfeier steht am Ende eines Überstellungsprozesses, der gut im Team und darüber hinaus (Biber und GuSp-Leiter*innen, Eltern etc.) vorbereitet sein will. Die pädagogischen Grundlagen dazu findest du im Kapitel „Übergänge”. Hier wollen wir vor allem auf die Überstellungsfeier eingehen.

In der Planung der Überstellungsfeier arbeiten die Teams beider Stufen eng zusammen. Biber, GuSp und WiWö werden - soweit es sinnvoll ist - mit einbezogen.

Überstellungszeremonien sind keine Mutproben und müssen angstfrei ablaufen!


Die Neulinge sollen zwar gefordert, aber nicht überfordert werden. Es muss dir bewusst sein, dass die Situation an sich die Kinder schon sehr verunsichert und unter Druck setzt. Hilfreich ist für sie daher sicherlich, wenn sie vor der Zeremonie ihre persönlichen Gefühle äußern können und dazu auch gezielt Gelegenheit gegeben wird. Wenn es auch notwendig erscheint, dass die Kinder einen eigenen Schritt setzen, so heißt das nicht, dass wir sie in dieser Spannungssituation alleine lassen dürfen. Den größten Teil des „Weges“ werden sie von Leiter*innen begleitet oder von den Kindern der neuen Stufe abgeholt und mitgenommen.

Mögliche Elemente einer Überstellung zu den GuSp:

  • Abschied nehmen und verabschieden (am besten mit Bezug zu den Rahmengeschichten)
  • Waldenland-/Dschungelnamen zurückgeben, wenn sie einen haben
  • Kurzer Weg mit WiWö-Leiter*in
  • Dank und gute Wünsche
  • Bewusst einen eigenen Schritt setzen
  • Empfang durch die Leiter*innen der GuSp
  • Empfang durch die GuSp


Beispiele: Überstellung zu den GuSp
Es ist sicher ein etwas „nostalgischer“ Akt, der mit dem Lied „Abschied vom Volk/der Meute“ beginnen kann. Es können ein paar persönliche Worte folgen, mit denen du die zu Überstellenden an ihre WiWö-Laufbahn erinnerst.

Dazu kann der Große Wichtelruf/das Große Geheul am Beginn stehen, die zu Überstellenden stehen in der Mitte und stehen so im Mittelpunkt. Anschließend werden sie von dir zum Trupp begleitet. Auf dem Weg dorthin kann es kleine Aufgaben, eine Meditationsstrecke oder auch nur Bodenzeichen geben.

Die GuSp bereiten das Programm für ein Wochenende mit den zu überstellenden WiWö vor. Diese werden vom Volk/der Meute verabschiedet (Großer Eulenruf/Wolfsgeheul) und verbringen das restliche Wochenende mit den GuSp, wobei sie von einer*m WiWö- Leiter*in ständig begleitet werden. Das Programm soll ein Kennenlernspiel und eventuell ein kleines Abenteuer beinhalten.

Aus einer Erzählung von einem WiWö: „Und dann kam das Tollste – der Weg zu den GuSp ging nämlich über einen kleinen See. Über diesen war eine Schnur gespannt – direkt zu den GuSp – und an dieser Schnur war ein Schlauchboot eingefädelt. Jetzt haben sich jeweils zwei Kinder in dieses Boot gesetzt und wollten eigentlich nur zu den GuSp rüber. Sie haben sich also an der Schnur entlang gehantelt. Allerdings ist plötzlich Neptun persönlich (in Neoprenanzug, Dreizack und grüner Krepppapierperücke) aufgetaucht und hat natürlich versucht, sie daran zu hindern. Die GuSp haben geschrien und getobt und haben die WiWö angefeuert. Erst, als die beiden im Boot Neptun einige wichtige Fragen beantworten konnten, hat er sie dann endlich in Ruhe gelassen.”

Gruppentraditionen[Bearbeiten]

Hier sind einige Beispiele für Traditionen, wie sie in verschiedenen Gruppen zu finden sind. Manche davon sind WiWö-Aktionen, manche aber auch stufenübergreifend für die ganze Gruppe:

Eröffnungslagerfeuer[Bearbeiten]

„Am Anfang des Pfadfinder*innenjahres findet das Gruppeneröffnungslagerfeuer statt. Davor finden alle Überstellungen statt, sodass die Überstellten das neue Jahr in der neuen Stufe eröffnen.”

Heimstundenbeginn und –ende[Bearbeiten]

„Eigentlich beginnt jede unserer Heimstunden schon mit einer Zeremonie, weil der Anfang und das Ende immer gleich sind. Wir starten die Stunde mit dem großen Geheul/großen Eulenruf. Je nach Programm sitzt Akela auf dem Ratsfelsen oder Alba auf der alten Eiche. Dann kleben alle WiWö einen Punkt auf die Anwesenheitswiese. Der Rest der Heimstunde ist variabel und nicht gleich. Den Abschluss bildet dann der sogenannte Abschlusskreis, bei dem wir uns an den Händen („links über rechts“) halten. Im Kreis stehen alle Neulinge und werden durch den äußeren Kreis der WiWö und der Leiter*innen beschützt.”

Geburtstagsfeier[Bearbeiten]

„Unsere Geburtstagsfeier findet alle sieben bis neun Wochen statt, damit ein paar Kinder gleichzeitig gefeiert werden. Am Heimabend vorher werden alle Kinder gebeten, etwas für die Feier mitzubringen, den Kuchen oder eine Torte backen wir meist selbst. Am Tag der Feier beginnen wir ganz normal unseren Heimabend, der einzige Unterschied ist nur, dass alle Spiele für diese Stunden von den Geburtstagskindern ausgesucht werden. Nach den Spielen wird dann gefuttert, was der Tisch zu bieten hat. Der Abschluss bleibt jedoch gleich, wie zu jeder anderen Heimstunde.”

Nikolaus[Bearbeiten]

„Zu einer der Heimstunden rund um den 6. Dezember kommt der Nikolaus. Dies ist idealerweise der Gruppenkurat oder sonst jemand, der die Kinder kennt. Bevor er kommt wird das Thema Nikolaus spielerisch behandelt. Wenn er kommt, hat er die Verkleidung noch nicht an. Er wird als ganz normaler Mensch begrüßt. Dann spricht er mit den Kindern über den Nikolaus. Wenn es die Kinder ausdrücklich wünschen (was ohnehin immer der Fall ist), verkleidet sich der Besucher als Nikolaus. Dies geschieht während der Gespräche vor den Augen der Kinder. So lässt sich sehr schön verdeutlichen, dass jeder der heilige Nikolaus sein kann, weil nämlich zählt, was man tut und nicht wie man aussieht.”

Waldweihnacht[Bearbeiten]

„Unsere Gruppe (Leiter*innen, Elternrat, Kinder, Eltern und Freund*innen) wandert mit Laternen von verschiedenen Punkten aus zu einer Lichtung in den Wald. Auf dem Weg gibt es eine Station: Dort wird aus Heu und Stroh ein kleiner Weihnachtsschmuck gebastelt. Bei der Ankunft werden wir von einer Bläsergruppe der Explorer empfangen und der Weihnachtsbaum wird mit den Bastelsachen geschmückt. Im Halbkreis (mit Fackeln und Laternen abgesteckt) stellen wir uns um den Baum und singen ein Lied, und ein Leiter und ein Kind begrüßen. Eine Guide liest die Geschichte „Der Streik der Kerzen“ vor - anschließend tanzen WiWö den Lichtertanz (mit Kerzen in Gläsern) und entzünden mit ihren Kerzen die Weihnachtsbaumkerzen. Besinnliche Wünsche werden vorgelesen und ein Symbol dafür wird auf den Weihnachtsbaum gehängt:

  • nicht alleine sein - Mandalakette
  • Freund*innen - Knotenschnur
  • Lebenskraft - Pflanze in einem Topf
  • Gleichklang - Glocken
  • kleine Dinge - Packerl

Georgsaktion[Bearbeiten]

  • In der Georgswoche machen die WiWö eine Woche lang „Arbeiten“, die sie nicht ständig oder sehr gern tun. Dafür erhalten sie meist eine kleine Entlohnung, die wir dann gemeinsam für eine gute Sache spenden.
  • Wir machen immer eine Georgsmesse um den Georgstag in einer Kirche unserer Stadt.

Weiter Anlässe für Gruppentraditionen könnten sein: Jahresabschluss, Thinking Day, Erntedank, Schaulager, ...

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In diesem Fachwissen-Kapitel erfährst du, wie du das Element "Symbolischer Rahmen" der Pfadfinder*innen-Methode mit deinen WiWö bearbeitest. +
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fachwissen +, ritual +, tradition +, wiwoe +  und zeremonie +
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