Wer sind die CaEx?

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Der Hintergrund

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Was heißt das in der Praxis?[Bearbeiten]

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Weiterführendes[Bearbeiten]

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Jugendliche im Caravelles und Explorer Alter befinden sich in einer spannenden Phase des Erwachsenwerdens. Ihre Entwicklung schreitet rasch voran und wird von digitalen und sozialen Medien beeinflusst. Die Trends ihrer schnelllebigen Welt wechseln häufig, damit einher geht die Angst den Anschluss zu verpassen und die Gefahr Opfer problematische Trends wie Body-Shaming oder Cyber-Mobbing zu werden.

Die Jugend ist die Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsen sein. In dieser Phase kommt es zu großen Veränderungen und Belastungen vor allem im psychischen Bereich (Individuation, Lebensplanentwicklung, Wertsystementwicklung). Der junge Mensch ist auf der Suche nach seiner Identität, die freilich das ganze Leben nie abgeschlossen wird. Die große Bedeutung erhält die Identitätssuche der Pubertät durch den Übergang zwischen der „Fremd“bestimmtheit durch die Eltern und der Selbstverantwortlichkeit als Erwachsener. (Stangl, 2019).

In der Phase der Identitätsfindung setzt sich der Jugendliche mit Berufs-und Geschlechterrollen, mit der Ablösung vom Elternhaus und mit den in der Gesellschaft herrschenden Werten auseinander.

Im späten Kindesalter, in der Pubertät und im Jugendalter verstärkt sich der Einfluss der gleichaltrigen Freundinnen und Freunde. Diese Peergroups (Jugendgruppen, Cliquen, Banden) beeinflussen das Verhalten von Kindern und Jugendlichen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Persönlichkeit und Identität (vgl. Oerter & Montada 1995, S. 369). (Stangl, 2019).


Verwendete Literatur Stangl, W. (2019). Die Peergroup. [werner stangl]s arbeitsblätter. WWW: https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/JUGENDALTER/Peergroup.shtml (2019-11-09).

Die bei Jugendlichen populären „Social Media“, also Instagram, Facebook, YouTube und Co., haben eine neue Dynamik in die Auseinandersetzung mit Körperidealen und ihrer Leitbildfunktion für junge Menschen gebracht.

Digitale Technologien prägen unsere Epoche. Sie verändern die Art und Weise, wie wir unseren Alltag organisieren, wie wir uns informieren, wie wir uns unterhalten, wie wir lernen, wie wir arbeiten und auch wie wir miteinander umgehen. Die Kommunikationswissenschaft spricht von digitaler Mediatisierung und meint damit, dass sämtliche Lebensbereiche zunehmend mit digitalen Technologien durchdrungen sind. Jugendliche, die im digitalen Zeitalter aufwachsen, gelten in diesem Szenario als Trendsetter. Als AkteurInnen des digitalen Wandels geben sie der digitalen Gesellschaft der Zukunft die Richtung vor.

Die digitale Jugend, über die wir hier sprechen, erlebt die Lebensphase „Jugend“ aufgrund der digitalen Mediatisierung heute völlig anders als ihre Vorgängergenerationen. Die nachrückende Generation ist eine durch und durch digital geprägte Generation. In ihrem Alltagsleben sind Offline- und Onlineerfahrungen ineinander verwoben und miteinander verzahnt. In der Forschung sprechen wir von „OnLife“ und meinen damit, dass online und offline nicht strikt getrennt sind, sondern in nahezu allen Lebensbereichen ineinandergreifen.

Mit den digitalen Technologien hat sich auch die Jugendkultur verändert. War früher die Popmusik Schlüssel zum Verständnis der Jugendkultur, so sind es heute vor allem die populären Social Media. Jugendliche ziehen sich mehr und mehr in ihre digitalen Lebenswelten zurück. Im öffentlichen Raum fallen sie meist nicht durch ein jugendkulturell-expressives Äußeres, sondern eher durch ihre Unauffälligkeit auf. Oft auch durch die demonstrativ in Szene gesetzte Unverzichtbarkeit der Ohrstöpsel, die individualisierte Sounds direkt ins Ohr junger Smartphone-BesitzerInnen dringen lassen.

Jugend/digitale Medien: Beate Großegger: Generation OnLife: Wie digitale Technologien den Alltag Jugendlicher verändern, Expertise des Instituts für Jugendkulturforschung, Wien, 2019


Deine Arbeit mit den CaEx muss den Jugendlichen die Möglichkeit bieten sich in einem geschützten Rahmen zu entwickeln, ihnen Mut machen Neues zu entdecken und auszuprobieren, ihre eigenen Ideen einzubringen und ihnen dabei die Angst vorm Scheitern nehmen.

Jugendforscher beobachten seit einigen Jahren zunehmende "Demoralisierungs- und Ohnmachtgefühle" bei Jugendlichen. Immer mehr Jugendliche haben das Gefühl, selbst keinen Einfluss auf politische und gesellschaftliche Prozesse zu haben und sehen ihre Zukunftsperspektiven wenig optimistisch. Deshalb wird gefordert, sie stärker als bisher in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, partizipative Arbeitsformen in der Jugendarbeit zu fördern und die Einflussnahme von Jugendlichen zu stärken. Peer Education-Ansätze erscheinen gerade in der Präventionsarbeit als sinnvolle Alternative zu bisherigen Präventionsansätzen, da sie "partizipativ angelegt" sind und Jugendlichen Möglichkeiten eröffnen, Projekte mit zu gestalten und aktiv Einfluss auf Ziele und Arbeitsformen zu nehmen. (Stangl, 2019).

1.1.1 Caravelles[Bearbeiten]

Wo kommt der Name eigentlich her? Die Karavelle ist ein längliches, stabil gebautes Schiff, mit einem großen viereckigen Segel am Großmast und dreieckigen Segeln an Heck und Bug. Durch diese Besegelung ist die Karavelle sehr wendig, vielseitig und unabhängig im Wind. In einem ähnlichen Schiff entdeckte Columbus Amerika.

1.1.2 Explorer[Bearbeiten]

Wo kommt der Name eigentlich her? Die Erforscher von Neuland und die ersten Siedler in unbekannten Gebieten wurden so genannt. Explorer war auch eine Raumsonde, die im erdnahen Raum und in Kontakt mit der Erde blieb, sich aber doch über Bekanntes hinauswagte und das Risiko des Neuen nicht scheute.

1.1.3 Was verbindet die Caravelles und Explorer mit diesen Namen? Entdeckungen und Unternehmungen gemeinsam erleben, forschen, hinausgehen und hinauswachsen über die Grenzen des bisher Bekannten, eigene Erkenntnisse verarbeiten und verwerten, sich gegenseitig Stütze geben. Die Mädchen/Jungen in ihrer Patrulle/Trupp sind voneinander abhängig wie die Besatzung an Bord eines Schiffes oder Raumschiffes, wenn auch nur zeitweise (temporär, vorübergehend), nur gemeinsam erreichen sie ihr Ziel, durch Zusammenhalt, gegenseitige Toleranz und Freiheiten.

1.1.4 CaEx - Wie sind sie? (Entwicklungspsychologie) Um besser auf Deine Jugendlichen eingehen zu können, ist es nötig, die körperlichen und geistigen Entwicklungen in diesem Alter zu kennen. Was beginnt sich am Körper zu ändern? • Einsetzen der Pubertät (meist bei den Burschen, die Mädchen sind da schon einen Schritt weiter) • Geschlechtsreife setzt ein • Stimme wird kräftiger • Körperhaarwuchs beginnt • Wachstumsschub Was verändert sich sozial? • Erster Persönlichkeitsentwurf • Eigenes Zimmer immens wichtig, der eigene Bereich, sich abgrenzen • Erste bewusste Gruppenzugehörigkeit • Steigendes Modebewusstsein: sich der Szene anpassen • Musikgeschmack ändert sich • Grenzen testen, provozieren, ausprobieren, wie weit kann ich gehen, was kann ich alles beeinflussen? • Erste Geschlechtskontakte • Unabhängigkeit vom Elternhaus: fortgehen, Freundeskreis/Gleichaltrigengruppe ... • Steigendes Körperbewusstsein: stylen, sportliche Aktivitäten

1.1.4.1 Jugendwerte Genauso wichtig ist es, die Interessen Deiner Jugendlichen zu kennen. Die folgenden Daten sind aus einer Statistik, die als Richtwert zu verstehen sind. Wenn Du Deine Jugendlichen genau kennen willst, musst Du sie befragen oder beobachten, was sie gerne tun. TIPP: Hier gibt es immer wieder Jugendwertestudien des Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz (...oder wie das „Jugendministerium“ eben gerade heißt) bzw. des Österreichischen Instituts für Jugendforschung: www.oeij.at – zu beziehen über Deine Landesbeauftragten oder Bundesbeauftragten! Wie sehen sich Kinder und Jugendliche? Mit 10 Jahren meinen sie: Ich bin Kind 95 % / Ich bin Jugendlicher 5 % Mit 11 Jahren meinen sie: Ich bin Kind 60% / Ich bin Jugendlicher 40% Mit 12 Jahren meinen sie: Ich bin Kind 10 % / Ich bin Jugendlicher 80% Welche Sportarten sind zurzeit in? Inlineskaten Snowboarden Skaten

Welche Musik hören sie? Welche Trends sind derzeit top? HipHop Hip Hop – Skater Crossover Crossover – Snowboards Metal Trihop Gothic Was gehört für Jugendliche zu einem erfüllten Leben? Freunde 82 % Beruf der Spaß macht 77 % Sicherer Arbeitsplatz 76 % Gute Ausbildung 71 % Eltern 66 % Freiheit 63 % Partnerschaft 62 % Viel Freizeit 48 % Viel Geld 44 % Schöne Wohnung 41 % Berufliche Karriere 40 % Eigene Familie 39 % Reisen 30 % Abenteuer 29 % Was sind für Jugendliche wichtige Freizeitbeschäftigungen? Musik hören 95 % Mit Freunden was tun 93 % Fernsehen 77 % Ausruhen / Relaxen 74 % Telefonieren 71 % Zeitschriften lesen 66 % Shopping 61 % Kino 60 % Sport betreiben 54 % Leute kennen lernen 41 % Computer arbeiten 41 % Bücher lesen 40 % Mit Eltern was tun 33 % Computerspiele 28 % Videospiele 20 % Konzerte 18 % Internet 14 % Ausstellungen, Museen 8 % Theater 5 % Oper 2 % Vielleicht scheinen Dir diese Zahlen nicht aktuell, doch lassen sie einen Trend erkennen – dazu nur zwei Beispiele aus der Jugendwertestudie 2003:

1.1.4.2 Aus der Jugendwertestudie 2003 Die Cliquenorientierung ist im Jugendalter am größten Ein Drittel der 14- bis 19-Jährigen ist eigenen Angaben zufolge in einen festen Freundeskreis bzw. eine Clique integriert; weitere 42 % sind in einer losen Gruppe von Freund*innen. Im Jungerwachsenenalter nimmt die Cliquenorientierung stetig ab, die Orientierung an losen Freundeskreisen gewinnt hingegen an Bedeutung. Cliquen entstehen, indem sich junge Leute zusammenfinden, die sich gegenseitig sympathisch finden: Rund 8 von 10 Jugendlichen, die in einer Clique sind, charakterisieren ihr Cliquenleben allem voran mit „wir können uns gut leiden“ und „wir haben Spaß miteinander“. Weitere wichtige Bindungsfaktoren in den Cliquen der 14- bis 19-Jährigen sind: jugendkulturelle Themeninteressen – allem voran die Musik, fixe Treffpunkte, räumliche Nähe sowie ein ähnlicher Lebensstil. Gemeinsame Mitgliedschaft in einer Jugendorganisation oder in einem Verein, aber auch ähnliche Wertorientierungen und gemeinsames gesellschaftspolitisches Engagement spielen aus der Sicht der cliquenorientierten 14- bis 19-Jährigen bei der Cliquenbildung eine nachrangige Rolle. Generell zeigt sich, dass die Cliquen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht strikt altershomogen sind. Sie sind also nicht Gleichaltrigengruppen im engen Sinne, sondern „Peer-Cliquen“, in denen gemeinsame Interessen und Alltags erfahrungen unter annähernd Gleichaltrigen Gruppenidentität stiften und zu denen grundsätzlich auch (etwas) Jüngere und (etwas) Ältere Zugang finden – freilich unter der Voraussetzung, dass sie die in der Clique gemeinschaftsstiftenden Interessen teilen. Diejenigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die in einen festen Freundeskreis eingebunden sind, orientieren sich großteils an nur einem festen Freundeskreis. Musik, Medien und Freizeitgestaltung mit FreundInnen sind feste Bestand teile der Freizeitgestaltung Die Freizeitgestaltung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen charakterisiert sich durch eine bunten Mischung aus selbstorganisierten Aktivitäten, Nutzung von Angeboten der Freizeitindustrie und ganz entspanntem „Nichts-Tun“. Die von 14- bis 30-jährigen Österreicher/innen am häufigsten ausgeübten Freizeit aktivitäten, Musik hören, Radio hören, Fernsehen und außerhäusliche Freizeit gestaltung mit FreundInnen, sind weitgehend „unisex“, das heißt, sie werden von weiblichen und männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu annähernd gleichen Prozentsätzen fest in den persönlichen Freizeitalltag integriert

1.1.5 Bedürfnisse oder wie „funktionieren“ CaEx und warum nicht? Diese Frage stellt sich irgendwann jeder, der länger als drei Stunden CaEx leitet. Du bereitest Heimstunden, Unternehmen, Lager oder sonstige Aktionen in stundenlanger Kleinstarbeit vor, und es kommt absolut Nüsse dabei heraus. Du schiebst es auf „Themenverfehlung“ und beginnst von vorne. Deine CaEx torpedieren jede ach so tolle Aktion, obwohl sie sich genau das noch vor zwei Wochen gewünscht haben. Du trinkst Kaffee in Unmengen, nimmst vor jeder Heimstunde Baldriantropfen und bist kurz davor, den ganzen Kram hinzuschmeißen. Jetzt passiert das Unfassbare: Deine CaEx werfen sich mit voller Kraft ins Zeug! Ungläubig schaust Du in die Runde und auf die Ergebnisse, die von den Jugendlichen erarbeitet werden, obwohl Du in der Vorbereitung eigentlich ziemlich nachlässig warst. Trotzdem lässt Du Dich von der allgemein herrschenden Euphorie anstecken und machst mit. Du verstehst nicht warum, aber es läuft, und Du investierst wieder mehr Zeit und Energie in die CaEx-Arbeit. Jedoch beginnt das Rad früher oder später von vorne und du willst alles hinschmeißen. Vielleicht hast du oft auch den Eindruck, die Arbeit mit CaEx gleiche einer „Black Box“. (Die Bezeichnung kommt aus der Wissenschaft und bedeutet soviel wie: „Niemand genau weiß, wie das Innenleben funktioniert!“) Diese Grafik soll veranschaulichen, dass nicht nur Deine Arbeit (= Input) für das Gelingen oder Scheitern von Aktionen verantwortlich ist, sondern dass gerade im CaEx-Alter sehr viele Einflüsse, auf die Du keinerlei Einfluss hast, die Ergebnisse beeinträchtigen können. Deine Aufgabe ist es, um diese Einflüsse zu wissen, damit Du sie einkalkulieren kannst.

1.1.5.1 Einflussfaktoren Gruppendynamik Jede Gruppe und jedes Team braucht eine Einarbeitungsphase, in der die Produktivität schlicht gesagt unterm Hund ist. Dabei werden Grenzen ausgelotet und Positionen gesucht und gefunden. Erst wenn diese Phase beendet ist und jeder seinen „Platz“ gefunden und akzeptiert hat, ist auch gemeinsame Arbeit möglich. Achtung: Bei jeder Veränderung der Struktur (einer kommt, einer geht) beginnt dieses Spielchen von neuem! Schule, Beruf, Elternhaus Das schlichtweg unbeliebteste Thema bei CaEx ... Dort sind die Personen, die einen ums Verrecken nicht verstehen, komme was wolle! Auch wenn die Realität in Studien anders aussieht: Die Eltern erfüllen eine „Troubleshooter-Funktion“ Tipps für den (jugendlichen und jungerwachsenen) Alltag holen sich Jugendliche und junge Erwachsene in erster Linie von gleichaltrigen FreundInnen. Bei alltäglichen Problemen wenden sich Jugendliche und junge Erwachsene am ehesten an FreundInnen, die um ein paar Jahre älter sind. In wirklich schwierigen Situationen kontaktieren sie vorzugsweise ihre Eltern und suchen dort Rat und Unterstützung. Außerdem kann (und wird oft!) aus diesen Bereichen Druck ausgeübt. Und die CaEx beginnen, sich Fragen zu stellen... „Habe ich genug Erfolg in der Schule? Wird es einen Krieg geben? Finde ich einen Job? Was ist, wenn ich als Comicfigur Ende? Und was ist, wenn diese Figur nicht lustig ist?“

Die Pubertät Wie Dir wahrscheinlich schon aufgefallen ist, beheimaten pubertierende CaEx Tonnen von Sexualhormonen, die sie dazu zwingen, ihre Sexualität mehr oder weniger beim anderen (oder auch gleichen) Geschlecht auszuprobieren. Das bringt natürlich auch gewisse körperliche und geistige Veränderungen mit sich... Individualität / Zugehörigkeit Jugendliche sind permanent auf der Suche nach dem eigenen „Ich“. Pfadi sein kann vom einen auf den anderen Tag völlig uncool sein, aber auch der umgekehrte Effekt soll schon mal ein treten. Gleichzeitig wollen sie aber in einer Gruppe integriert sein (lt. BRAVO: Clique), um irgendwo zugehörig zu sein. Auf Deutsch: „Ich bin ich, brauche aber eine Gruppe, damit man mein Ich be-merkt.“

Diese und kiloweise andere Faktoren können dazu beitragen, dass Deine Arbeit mit CaEx plötzlich in eine völlig ungeplante Richtung umschlägt. Das Wichtigste ist, dass Du solche Sonderheiten akzeptierst und vielleicht auch einmal nachdenkst, warum eine/r Deiner CaEx jetzt so reagiert. Jugendliche haben Bedürfnisse, und auf diese einzugehen, ist schon die halbe Miete in Deinem Leben als CaEx-LeiterIn. 1.1.6 Unsere Grundsätze

1.1 WESEN Wir sind eine demokratische Organisation, die der Jugenderziehung dient. Die grundlegende Erziehungsarbeit baut auf dem Gedankengut von Lord Baden-Powell, dem Begründer der Pfadfinderbewegung, auf. Wir fördern Gleichberechtigung und partnerschaftliche Zusammenarbeit der Geschlechter. Wir sind für die Angehörigen aller Religionsgemeinschaften und ethnischen Gruppen offen. Wir sind unabhängig von jeder politischen Partei. Wir erziehen zum Frieden. Wir fördern die internationale Verständigung und sind die von den zuständigen Weltverbänden (World Organization of the Scout Movement - WOSM, World Association of Girl Guides and Girl Scouts - WAGGGS) anerkannte Pfadfinder- und Pfadfinderinnenorganisation in Österreich. Wir erziehen zu verantwortungsbewusstem Verhalten in unserer Umwelt und treten für deren Schutz aktiv ein.

1.2 ZIEL Wir wollen helfen, junge Menschen zu bewussten Staatsbürgern und eigenverantwortlichen Persönlichkeiten zu erziehen, die aus dem Glauben ihre Aufgabe in Familie, Beruf und Gesellschaft erfüllen.

1.3 WEGE Entwicklungsgemäße Förderung in den Schwerpunkten: • LEBEN AUS DEM GLAUBEN, • VERANTWORTUNSBEWUSSTES LEBEN IN DER GEMEINSCHAFT, • WELTWEITE VERBUNDENHEIT, • KRITISCHES AUSEINANDERSETZEN MIT SICH SELBST UND DER UMWELT, • EINFACHES UND NATURVERBUNDENES LEBEN, • BEREITSCHAFT ZUM ABENTEUER DES LEBENS, • SCHÖPFERISCHES TUN, • KÖRPERBEWUSSTSEIN UND KÖRPERLICHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT Altersgemäße Gemeinschaftsformen; Anwendung von relevanten Erkenntnissen der Erziehungswissenschaften; Lernen durch sinnvolles Tätigsein ("Learning by Doing"); Üben demokratischen und partnerschaftlichen Verhaltens; Sensibelmachen für Unrecht und Unfrieden; Einüben, Konflikte gewaltfrei zu lösen; Lernen und Üben von zeitgemäßem umweltgerechtem Verhalten; Verwirklichung von Versprechen und Gesetz. Grundsätzlich haben alle anerkannten Pfadfinderorganisationen auf der Welt die gleichen Grundsätze. Schon allein durch die verschiedenen Sprachen hat sie jedes Land für seine Bedürfnisse anders formuliert. Die PPÖ haben anlässlich der Fusion von Buben- und Mädchenverband 1976 die Grundsätze, Gesetze, Versprechen und Schwerpunkte neu formuliert. Sie sind in der Verbandsordnung festgelegt. Doch sie sollten nicht nur als Buchstaben auf dem Papier bestehen, sondern von jedem, der das Versprechen abgelegt hat, lebendig verwirklicht werden – vielleicht sogar das Gerüst für seine Lebensgestaltung bilden. Die Basis unserer Arbeit bilden: Unsere Grundsätze (s.o.), Gesetz, Versprechen, Kleingruppe, Internationalität, Erpro bungssystem, Individuelle Erziehung. Diese Grundsätze unterliegen wie alles Lebendige einem steten Wandel in der Interpretation und dem Gewicht, das den einzelnen Punkten zugeordnet wird. Dazu einige Zeilen, die Anregung zum Weiterdenken sein sollen:

1.1.6.1 Das Gesetz... ... enthält Lebensregeln, die uns als Leitlinie dienen sollen Baden-Powell sagte dazu: Die Jugendlichen lassen sich nicht von „tu es nicht“, aber sehr wohl von „probiere es“ inspirieren. ... ist eine Aufforderung zum Handeln und keine Sammlung von Verboten ... bedeutet für Dich: „Ermutige Deine Jugendlichen, Dinge zu tun und zeige ihnen die richtige Richtung. Dann aber lass sie es auf ihre Weise erledigen. Lass sie Fehler machen, nur dadurch kommt Erfahrung“ (Auf dieser Aussage basiert unsere Arbeitsmethode: Das Unternehmen)

1.1.6.2 Das Versprechen... ... wird freiwillig abgelegt ... bedeutet bewusstes Auf-sich-Nehmen einer Verpflichtung ... Versprechen, das Beste zu tun, das ist ein Aufruf, ständig weiterzustreben und es besser zu machen. ... bedeutet ganz bewusst sein Leben nach dem Pfadfindergesetz auszurichten

1.1.6.3 Die Kleingruppe/Patrulle Die „kleine Zahl“ ist eine der ganz wesentlichen Einführungen Baden-Powells. Er konzipierte die Patrulle, das ist die eigenständige Gemeinschaft von 5 bis 8 Jugendlichen, die zusammen und gemeinsam an ihrem Leben arbeiten. Dieses Konzept hat nach wie vor seine Richtigkeit, ja Arbeitsgruppen und eigenständige Kleingemeinschaften haben bereits überall ihren fixen Platz in der Erziehung. - wenige arbeiten besser zusammen als viele - wenige können sich besser kennen lernen als viele - gegenüber wenigen ist man leichter offen als gegenüber vielen - gegenüber wenigen ist es leichter tolerant zu sein - gegenüber wenigen können sich auch Schwache leichter durchsetzen - wenige einigen sich leichter als viele

1.1.6.4 Individuelle Erziehung JedeR in der Patrulle/Kleingruppe ist wichtig! JedeR trägt ihren/seinen Teil zum Gelingen eines Unternehmens bei! Individuelle Erziehung heißt nicht, dass jedeR ihre/seine Suppe kocht, sondern dass jedeR die Suppe für die Gemeinschaft kocht, die sie/er am besten kann! Die Patrulle bietet Rahmen und Hilfe beim persönlichen Lernen. Alles, was sich der Mensch an Persönlichkeit aneignet, geschieht im Zusammenhang mit anderen Menschen (Familie, Freunde, Klasse, Patrulle,...). Das bedeutet für Deine Arbeit: - Einüben und vor allem Benutzen von demokratischen Grundregeln.

- Die Entwicklung jedes einzelnen Mitglieds wird von uns als LeiterIn verfolgt und unterstützt. - Die Entwicklung jedes einzelnen Mitglieds verläuft unterschiedlich, daher muss auch der/die LeiterIn jedem Einzelnen unterschiedlich begegnen. - Jede/Jeden dort abholen, wo sie/er gerade steht. - Mit den Stärken der/des Einzelnen arbeiten.

1. Der Leitfaden zur Erreichung des Stufenziels - Trax4CaEx Trax4CaEx ... ... soll den Jugendlichen helfen, neue Dinge zu tun und neue Fähigkeiten zu erlernen, die sie noch nie zuvor getan haben ... soll den Jugendlichen ein Denkanstoß sein, über Dinge nachzudenken und sie zu hinterfragen, Altes wie Neues ... hilft den Jugendlichen und Dir, abwechslungsreiche Aktionen zu machen und nicht einseitig die ganze Zeit über dahin zu „werkeln“ ... bietet einen Ideenquelle mit Hinweis auf das Ziel ... hilft Dir als PfadinderleiterIn eine ganzheitliche Erziehung zu gewährleisten, da die Trax4CaEx nach den 8 Schwerpunkten aufgebaut ist

2. ... und die Gute Tat? ... drückt eine ganz wichtige pfadfinderische Einstellung aus. Im CaEx-Alter sollte die Gute Tat so selbstverständlich sein, dass sie ohne großes Aufheben und oft unbemerkt geschieht ... bedeutet auch wie in B.P.s Abschiedsbrief: „Versucht diese Welt ein wenig besser zurückzulassen als Ihr sie vorgefunden habt.“ ... Die Einstellung, die der Guten Tat zugrunde liegt hat durchaus gesellschaftspolitische und die Gesellschaft verändernde Wirkung. Für die CaEx bedeutet es Teilnahme an der Entwicklung der Gesellschaft in ihrem eigenen Wirkungsraum, es bedeutet auch, mit der Gruppe für die Gemeinschaft zu arbeiten.

1.1.7 Uniform „Uni-form“, „Gleich-form“, „Ein-form“, einheitliche Bekleidungsform. Uniformdiskussionen gibt es immer wieder. Zur Uniformierung, aber auch zum aktuellen Erscheinungsbild der Uniform gibt es sowohl inner- als auch außerhalb der Bewegung die unterschiedlichsten Stellungnahmen. Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren, auf der Suche nach sich selbst, haben oft Schwierigkeiten mit der Uniform. Sie suchen nach Eigenständigkeit. Diese Eigenständigkeit will sich auch in der Kleidung ausdrücken. Die Uniform der PfadfinderInnen steht dem entgegen. Die Jugendlichen sind in diesem Alter stark in Bewegung, die Uniform lässt für die Jugendlichen nicht genug Freiraum, sie kann sich den Wechseln in der Persönlichkeit nicht anpassen. Uniform kennzeichnet eine Gruppe. Sie fördert das Zusammen ge hörigkeitsgefühl, sie macht auf die Gruppe aufmerksam, sie ist Erkennungszeichen Gleichgesinnter. Als solches gibt es verschiedenste Beispiele freiwilliger Uniformierung, gerade von Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 (Hippies, Rocker, Skater – oder ein anderer „Look“, der gerade „in“ ist). Uniform soll zweckmäßig sein. Sie verbindet alle PfadfinderInnen der Welt zu ei nem, auch nach außen erkenntlichem Ganzen. „Infolge ihrer Einheitlichkeit schlingt die Pfadfindertracht nunmehr ein Band der Brüderlichkeit um die Buben der ganzen Welt.“ (Baden-Powell) Die PfadfinderInnen präsentieren sich durch ihre Uniform in der Öffentlichkeit. Daher ist die Forderung, dass die Uniform sauber, in Ordnung und gepflegt ist, notwendig. Die Eigenständigkeit der/des Einzelnen kann sich, auch innerhalb der Uniform, deutlich kennzeichnen. So wird sie durch die verschiedensten Abzeichen, oft auch durch eingetauschte, demonstriert. Schau, dass für Deine Jugendlichen in der Uniform genug Eigenständigkeit bleibt! In der Verbandsordnung findest auch die Uniformbestimmungen für CaEx. Klei dung, Bekleidung werden immer wieder Diskussionspunkte sein. Ein paar Anregungen zu Diskussionsthemen, die sich nicht sofort in der aktuellen Situation festfahren und doch Hintergründe aufzeigen können: - Uniform im Spannungsfeld von Veränderung und Tradition. - Uniform als Zeichen der Gemeinschaft? - Uniform als Ausdruck bedingungsloser Unterwerfung und Unterordnung? - Uniform als Ausdruck einer inneren Haltung - Ist die Pfadfinderuniform noch zeitgemäß? - Das Öffentlichkeitsbild der PfadfinderInnen unter dem Aspekt der Uniformierung.

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