Wer sind die CaEx?

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Grundsätzliches

Jugendliche im Caravelles und Explorer Alter befinden sich in einer spannenden Phase des Erwachsenwerdens. Ihre Entwicklung schreitet rasch voran und wird von digitalen und sozialen Medien beeinflusst. Die Trends ihrer schnelllebigen Welt wechseln häufig, damit einher geht die Angst den Anschluss zu verpassen und die Gefahr Opfer problematische Trends wie Body-Shaming oder Cyber-Mobbing zu werden.

Die Jugend ist die Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsen sein. In dieser Phase kommt es zu großen Veränderungen und Belastungen vor allem im psychischen Bereich (Individuation, Lebensplanentwicklung, Wertsystementwicklung). Der junge Mensch ist auf der Suche nach seiner Identität, die freilich das ganze Leben nie abgeschlossen wird. Die große Bedeutung erhält die Identitätssuche der Pubertät durch den Übergang zwischen der „Fremd“bestimmtheit durch die Eltern und der Selbstverantwortlichkeit als Erwachsener.

In der Phase der Identitätsfindung setzt sich der Jugendliche mit Berufs-und Geschlechterrollen, mit der Ablösung vom Elternhaus und mit den in der Gesellschaft herrschenden Werten auseinander.

Im späten Kindesalter, in der Pubertät und im Jugendalter verstärkt sich der Einfluss der gleichaltrigen Freundinnen und Freunde. Diese Peergroups (Jugendgruppen, Cliquen, Banden) beeinflussen das Verhalten von Kindern und Jugendlichen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Persönlichkeit und Identität (vgl. Oerter & Montada 1995, S. 369).

Die bei Jugendlichen populären „Social Media“, also Instagram, Facebook, YouTube und Co., haben eine neue Dynamik in die Auseinandersetzung mit Körperidealen und ihrer Leitbildfunktion für junge Menschen gebracht.

Digitale Technologien prägen unsere Epoche. Sie verändern die Art und Weise, wie wir unseren Alltag organisieren, wie wir uns informieren, wie wir uns unterhalten, wie wir lernen, wie wir arbeiten und auch wie wir miteinander umgehen. Die Kommunikationswissenschaft spricht von digitaler Mediatisierung und meint damit, dass sämtliche Lebensbereiche zunehmend mit digitalen Technologien durchdrungen sind. Jugendliche, die im digitalen Zeitalter aufwachsen, gelten in diesem Szenario als Trendsetter. Als AkteurInnen des digitalen Wandels geben sie der digitalen Gesellschaft der Zukunft die Richtung vor.

Die digitale Jugend, über die wir hier sprechen, erlebt die Lebensphase „Jugend“ aufgrund der digitalen Mediatisierung heute völlig anders als ihre Vorgängergenerationen. Die nachrückende Generation ist eine durch und durch digital geprägte Generation. In ihrem Alltagsleben sind Offline- und Onlineerfahrungen ineinander verwoben und miteinander verzahnt. In der Forschung sprechen wir von „OnLife“ und meinen damit, dass online und offline nicht strikt getrennt sind, sondern in nahezu allen Lebensbereichen ineinandergreifen.

Mit den digitalen Technologien hat sich auch die Jugendkultur verändert. War früher die Popmusik Schlüssel zum Verständnis der Jugendkultur, so sind es heute vor allem die populären Social Media. Jugendliche ziehen sich mehr und mehr in ihre digitalen Lebenswelten zurück. Im öffentlichen Raum fallen sie meist nicht durch ein jugendkulturell-expressives Äußeres, sondern eher durch ihre Unauffälligkeit auf. Oft auch durch die demonstrativ in Szene gesetzte Unverzichtbarkeit der Ohrstöpsel, die individualisierte Sounds direkt ins Ohr junger Smartphone-BesitzerInnen dringen lassen.

Deine Arbeit mit den CaEx muss den Jugendlichen die Möglichkeit bieten sich in einem geschützten Rahmen zu entwickeln, ihnen Mut machen Neues zu entdecken und auszuprobieren, ihre eigenen Ideen einzubringen und ihnen dabei die Angst vorm Scheitern nehmen.

Jugendforscher beobachten seit einigen Jahren zunehmende "Demoralisierungs- und Ohnmachtgefühle" bei Jugendlichen. Immer mehr Jugendliche haben das Gefühl, selbst keinen Einfluss auf politische und gesellschaftliche Prozesse zu haben und sehen ihre Zukunftsperspektiven wenig optimistisch. Deshalb wird gefordert, sie stärker als bisher in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, partizipative Arbeitsformen in der Jugendarbeit zu fördern und die Einflussnahme von Jugendlichen zu stärken. Peer Education-Ansätze erscheinen gerade in der Präventionsarbeit als sinnvolle Alternative zu bisherigen Präventionsansätzen, da sie "partizipativ angelegt" sind und Jugendlichen Möglichkeiten eröffnen, Projekte mit zu gestalten und aktiv Einfluss auf Ziele und Arbeitsformen zu nehmen.

Caravelles[Bearbeiten]

Woher kommt der Name eigentlich?
Die Karavelle ist ein längliches, stabil gebautes Schiff, mit einem großen viereckigen Segel am Großmast und dreieckigen Segeln an Heck und Bug. durch diese Besegelung ist die Karavelle sehr wendig, vielseitig und unabhängig im Wind. In einem ähnlichen Schiff entdeckte Columbus Amerika.

Explorer[Bearbeiten]

Woher kommt der Name eigentlich?
Die Erforscher von Neuland und die ersten Siedler in unbekannten Gebieten wurden so genannt. Explorer war auch eine Raumsonde, die im erdnahen Raum und in Kontakt mit der Erde blieb, sich aber doch über Bekanntes hinauswagte und das Risiko des Neuen nicht scheute.

Was verbindet die Caravelles und Explorer mit diesen Namen?[Bearbeiten]

Entdeckungen und Unternehmungen gemeinsam erleben, forschen, hinausgehen und hinauswachsen über die Grenzen des bisher Bekannten, eigene Erkenntnisse verarbeiten und verwerten, sich gegenseitig Stütze geben.

Die Mädchen*Jungen in ihrer Patrulle/Trupp sind voneinander abhängig wie die Besatzung an Bord eines Schiffes oder Raumschiffes, wenn auch nur zeitweise (temporär, vorübergehend), nur gemeinsam erreichen sie ihr Ziel, durch Zusammenhalt, gegenseitige Toleranz und Freiheiten.

CaEx - Wie sind sie? (Entwicklungspsychologie)[Bearbeiten]

Um besser auf deine Jugendlichen eingehen zu können, ist es nötig, die körperlichen und geistigen Entwicklungen in diesem Alter zu kennen.

Was beginnt sich am Körper zu ändern?

  • Einsetzen der Pubertät (meist bei den Burschen, die Mädchen sind da schoneinen Schritt weiter)
  • Geschlechtsreife setzt ein
  • Stimme wird kräftiger
  • Körperhaarwuchs beginnt
  • Wachstumsschub


Was verändert sich sozial?

  • Erster Persönlichkeitsentwurf
  • Eigenes Zimmer immens wichtig, der eigene Bereich, sich abgrenzen
  • Erste bewusste Gruppenzugehörigkeit
  • Steigendes Modebewusstsein: sich der Szene anpassen
  • Musikgeschmack ändert sich
  • Grenzen testen, provozieren, ausprobieren, wie weit kann ich gehen, was kann ich alles beeinflussen?
  • Erste Geschlechtskontakte
  • Unabhängigkeit vom Elternhaus: fortgehen, Freundeskreis/Gleichaltrigengruppe ...
  • Steigendes Körperbewusstsein: stylen, sportliche Aktivitäten


Bedürfnisse oder wie „funktionieren“ CaEx und warum nicht?[Bearbeiten]

Diese Frage stellt sich irgendwann jeder, der länger als drei Stunden CaEx leitet. du bereitest Heimstunden, Unternehmen, Lager oder sonstige Aktionen in stundenlanger Kleinstarbeit vor, und es kommt absolut Nüsse dabei heraus. du schiebst es auf „Themenverfehlung“ und beginnst von vorne. deine CaEx torpedieren jede ach so tolle Aktion, obwohl sie sich genau das noch vor zwei Wochen gewünscht haben. du trinkst Kaffee in Unmengen, nimmst vor jeder Heimstunde Baldriantropfen und bist kurz davor, den ganzen Kram hinzuschmeißen.

Einflussfaktoren[Bearbeiten]

Gruppendynamik - Jede Gruppe und jedes Team braucht eine Einarbeitungsphase, in der die Produktivität schlicht gesagt unterm Hund ist. Dabei werden Grenzen ausgelotet und Positionen gesucht und gefunden. Erst wenn diese Phase beendet ist und jeder seinen „Platz“ gefunden und akzeptiert hat, ist auch gemeinsame Arbeit möglich. Achtung: Bei jeder Veränderung der Struktur (einer kommt, einer geht) beginnt dieses Spielchen von neuem!

Schule, Beruf, Elternhaus - Das schlichtweg unbeliebteste Thema bei CaEx. Dort sind die Personen, die einen ums Verrecken nicht verstehen, komme was wolle! Auch wenn die Realität in Studien anders aussieht. Die Eltern erfüllen eine "Troubleshooter-Funktion"

Tipps für den Alltag holen sich Jugendliche und junge Erwachsene in erster Linie von gleichaltrigen FreundInnen. Bei alltäglichen Problemen wenden sich Jugendliche und junge Erwachsene am ehesten an FreundInnen, die um ein paar Jahre älter sind. In wirklich schwierigen Situationen kontaktieren sie vorzugsweise ihre Eltern und suchen dort Rat und Unterstützung. Außerdem kann (und wird oft!) aus diesen Bereichen Druck ausgeübt. Und die CaEx beginnen, sich Fragen zu stellen: "Habe ich genug Erfolg in der Schule? Wird es einen Krieg geben? Finde ich einen Job? Was ist, wenn ich als Comicfigur Ende? Und was ist, wenn diese Figur nicht lustig ist?"

Pubertät - Wie die wahrscheinlich schon aufgefallen ist, beheimaten pubertierende CaEx Tonnen von Sexualhormonen, die sie dazu zwingen, ihre Sexualität mehr oder weniger beim anderen (oder auch gleichen) Geschlecht auszuprobieren. Das bringt natürlich auch gewisse körperliche und geistige Veränderungen mit sich.

Individualität / Zugehörigkeit - Jugendliche sind permanent auf der Suche nach dem eigenen „Ich“. Pfadi sein kann vom einen auf den anderen Tag völlig uncool sein, aber auch der umgekehrte Effekt soll schon mal eintreten. Gleichzeitig wollen sie aber in einer Gruppe integriert sein (lt. BRAVO: Clique), um irgendwo zugehörig zu sein. Auf Deutsch: „Ich bin ich, brauche aber eine Gruppe, damit man mein Ich be-merkt.“

Diese und viele andere Faktoren können dazu beitragen, dass deine Arbeit mit CaEx plötzlich in eine völlig ungeplante Richtung umschlägt. Das Wichtigste ist, dass du solche Sonderheiten akzeptierst und vielleicht auch einmal nachdenkst, warum eine*r deiner CaEx jetzt so reagiert. Jugendliche haben Bedürfnisse, und auf diese einzugehen, ist schon die halbe Miete in deinem Leben als CaEx-Leiter*in.

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