Kornett*in – Überblick bewahren und Sprachrohr sein (GuSp)

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In diesem Werkzeugkapitel stellen wir dir die Methode Kornett*in vor und geben dir praktische Tipps zur Einführung und Umsetzung der Methode. Im Patrullenrat wird zuerst entschieden, ob es sinnvoll ist die Funktion Kornett*in zu besetzen. Wenn ja, dann werden die konkreten Aufgaben festgelegt (wie Koordination und/oder Vertretung der Patrulle nach außen) und diese an eine Person für eine längere Dauer übertragen. Nach Ablauf der Zeit wird die Teamarbeit gemeinsam in der Patrulle reflektiert und entschieden, ob es erneut eine*n Kornett*in braucht.


Die Methode

Die Methode Kornett*in zielt darauf ab, die Zusammenarbeit in der Patrulle zu stärken, indem wichtige Teamaufgaben an ein Patrullenmitglied übertragen werden. Ähnlich einem Patrullenamt, überträgt die Patrulle im Rahmen eines Patrullenrats klar definierte Aufgaben für einen vorab bestimmten längeren Zeitraum oder Anlass an ein Mitglied der Patrulle. Kornett*innen übernehmen die Funktion und die Aufgaben freiwillig. Sie übernehmen jedoch nicht alle Aufgaben, sondern die Patrulle trifft eine Auswahl aus folgenden drei Bereichen:

  • Sprachrohr für die Patrulle sein: Meinungen, Wünsche und Anliegen der Patrulle im Trupprat und gegenüber den Leitern und Leiterinnen vertreten, fallweise auch diese um Hilfe bitten
  • Überblick bewahren: darunter fallen bspw. koordinierende Aufgaben wie vorausdenken und planen, Übersicht in der Umsetzung bewahren, alle Patrullenmitglieder hören und aktiv miteinbeziehen
  • Zusammengehörigkeit stärken: z.B. die Stimmung innerhalb der Patrulle im Auge behalten und gegebenenfalls aufmuntern oder beruhigen.


Die Methode Kornett*in strukturiert die Zusammenarbeit innerhalb der Patrulle und die Zusammenarbeit im Trupp. Die Übernahme der Funktion Kornett*in ist befristet. Ein sinnvoller Zeitraum ist ein halbes bis ganzes Pfadijahr oder ein Sommerlager. Die Methode Kornett*in zielt nicht darauf ab, dass einem jungen Jugendlichen die gesamte GuSp-Zeit diese Funktion übertragen wird.

Tipps zur Umsetzung der Methode Kornett*in in fünf Schritten Die Übernahme von (Team-)Aufgaben als Kornett*in ist ein Prozess der in fünf Schritten abläuft.

Schritt 1: Die Patrulle entscheidet, ob die Methode Kornett*in für bestimmte (Team-) Aufgaben sinnvoll ist. Die Methode Kornett*in kann die Zusammenarbeit in der Patrulle fördern, sie ist aber nicht zwingend für alle Patrullen notwendig. Wichtig für den Gruppenprozess ist, dass du den Patrullen die Wahl lässt, ob sie die Funktion Kornett*in einführen wollen oder nicht. Idealerweise kommt die Idee von der Patrulle selbst. Deine Aufgabe als Leiter*in ist es, die Gruppenentwicklung bei deinen Patrullen zu beobachten, die Qualität der Zusammenarbeit mit den Kids in altersgerechter Form zu reflektieren und gegebenenfalls die Methode Kornett*in vorzustellen. Nicht jede Patrulle braucht eine*n Kornett*in. Kleine Patrullen schaffen die Koordination meist ohne explizite Funktion; zuweilen stört eine Funktion Kornett*in in einem Dreierteam mehr als sie nützt. Während für größere Patrullen mit 6-8 Personen die Funktion Kornett*in wahrscheinlich hilfreich ist.

Schritt 2: Der Patrullenrat legt zuerst die konkreten Aufgaben fest. Dann entscheidet die Patrulle konsensual, an wen diese Aufgaben übertragen werden sollen und bestimmt gemeinsam die Dauer. Falls sich deine Patrulle für die Methode Kornett*in entscheidet, ermutige die Patrulle ihr eigenes Bündel an Aufgaben zu schnüren und nicht vorschnell andere Patrullen nachzuahmen. Vorschläge dazu finden die Kids im Wegweiser. Achte darauf, dass das Bündel an Aufgaben zu den Kornett*innen passt! Es ist die ganze Bandbreite denkbar, von Patrullen mit Kornett*innen, die nur als Patrullensprecher*in fungieren bis hin zu Kornett*innen, die eine aktive Rolle bei der Koordination und/oder in der Wissensweitergabe spielen. Selbstverständlich können die Aufgaben auch auf zwei Personen aufgeteilt werden bzw. partnerschaftlich die Funktion Kornett*in übernommen werden – wie das ja bei vielen PPÖ-Funktionen der Fall ist. Der Name der Funktion kann von der Patrulle selbstverständlich frei gewählt werden und muss nicht zwingend Kornett*in lauten.

Schritt 3: Learning-by-doing und Unterstützung durch Leiter*in. Guides und Späher, die sich der Aufgabe Kornett*in stellen, sind bereit Verantwortung zu übernehmen und wollen Lernen. Achte als Leiter*in darauf, dass das Bündel an Aufgaben diese weder überfordert noch unterfordert. Rede mit den Kornettinnen und Kornetten regelmäßig über ihre Erfahrungen und Erwartungen. Denk daran den Rahmen so zu gestalten, dass diese positive Erlebnisse haben und in der Lernzone bleiben, dies motiviert deine Kids. Kornett*innen sind keine weiteren Leiter*innen. Sie tragen nicht mehr Verantwortung als die anderen Patrullenmitglieder. Ihre Aufgabe ist es auch nicht Streitigkeiten zu lösen: für Konflikte in der Patrulle sind alle in der Patrulle verantwortlich. Ist die Patrulle mit einer Situation überfordert, trägst du als erwachsene Aufsichtsperson immer die Letztverantwortung.

Schritt 4: Reflexion in der Patrulle und Feedback durch Leiter*in. Am Ende der Dauer wird die Funktion Kornett*in gemeinsam in der Patrulle reflektiert. Achte darauf, dass nicht nur die Aufgaben der Kornett*in besprochen wird, sondern vor allem die Qualität der Zusammenarbeit als Team insgesamt. Die Einsichten aus der Reflexion über die Art der Zusammenarbeit in der Patrulle, wenn es eine Kornett*in gibt, sollen in die nächste Patrullen-Entscheidung einfließen, ob und in welcher Form es wieder eine*n Kornett*in braucht.

Schritt 5: Anerkennung der Leistung, sowohl der Patrulle als auch des Kornetten/der Kornettin. Feierliche Verleihung eine Kornettenabzeichens – nicht um die Funktion bei einer Person fix zu verankern (!) sondern als Auszeichnung für die erfüllte Herausforderung. Apropos Herausforderung: Alternativ könnt ihr auch den Kornetten und Kornettinnen nach der gemeisterten Aufgabe ein Schritt für Schritt Schwerpunktabzeichen „Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft“ verleihen.

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