Lager mit den CaEx

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Lager sind die Höhepunkte des Pfadfinder*innenjahres. Mit den unterschiedlichen Formen von Lagern lassen sich verschiedene Ziele verfolgen und erreichen.

Welche Lagerformen gibt es? Wie verfolgst du dabei die Entwicklungsaufgaben?[Bearbeiten]

Bei den unterschiedlichen Lagerformen liegt es auf der Hand, dass sich manche Schwerpunkte und Leiter*innenziele besser verfolgen lassen als andere. Auf einem internationalen Lager ist es naheliegend, den Schwerpunkt „Weltweite Verbundenheit“ abzudecken. Ein Stufenlager bietet sich an, um einen Fokus auf die Dynamiken im Trupp und den Patrullen zu legen.

Die Auflistung der unterschiedlichsten Lagerformen gibt dir Anregungen für mögliche Schwerpunkte und Themen, auf die du dich fokussieren kannst. Es ist auch möglich, dass die Formen vermischt oder abgewandelt werden (z.B. ein internationales Wanderlager oder ein Gruppenwochenendlager).

  • Gruppenlager
    • „Roter Faden“
    • Überstellungen und Verleihungen
    • Stufenübergreifendes Arbeiten
  • Internationale Lager / Auslandslager (siehe auch Beispiel am Ende des Kapitels)
    • Weltweite Verbundenheit
    • „Großlager – Feeling“
  • Stufenlager
    • Zusammenhalt im Trupp
    • Patrullenarbeit
  • Wanderlager
    • Körperbewusstsein und gesundes Leben
    • Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens
    • Diverse Themenschwerpunkte
  • Wochenendlager
    • Zusammenhalt im Trupp
    • Patrullenarbeit
    • Überstellungen und Verleihungen

Lagerregeln vs. Partizipation?[Bearbeiten]

Eines haben alle Lager bzw. Lagerformen gemeinsam: Sie brauchen bestimmte Regeln, an die sich die Teilnehmer*innen halten. Aber dies wird nur funktionieren, solange du mit gutem Beispiel vorangehst.

Ein erster Schritt: Gemeinsam mit den Jugendlichen erstellst du die Lagerregeln und arbeitest eine „Bedürfniserhebung“ aus. Was ist den Teilnehmer*innen wichtig? Was brauchen sie, um sich am Lager wohlzufühlen? Das gemeinsame Erarbeiten der Lagerregeln ist wichtig, damit die Jugendlichen verstehen, wieso es gerade diese Lagerregeln gibt und es ihnen ein persönliches Anliegen ist, sich an diese Regeln zu halten . Wenn die Lagerregeln ausgemacht sind, könnt ihr sie zum Beispiel alle unterschreiben oder euch auf eine andere symbolische Art zur Einhaltung der Regeln bekennen – das schafft Verbindlichkeit. Als Leiter*in trägst du die Verantwortung, darauf zu achten, dass die Lagerregeln eine Gefährdung der Jugendlichen ausschließen und dem (Jugendschutz-) Recht sowie dem pädagogischen Auftrag der PPÖ entsprechen. Um dies sicherzustellen, kannst du von deinem Vetorecht Gebrauch machen. Achte darauf, deine Entscheidungen den Caravelles und Explorern zu erklären und zu begründen.

Lagerplanung für/mit/von Caravelles und Explorern[Bearbeiten]

Bei der Planung von Lagern mit Caravelles und Explorern gilt es einiges zu beachten. Primäres Ziel ist es, die Jugendlichen ihr eigenes Programm planen zu lassen. Du unterstützt sie dabei, indem du einen geeigneten Rahmen und Methoden für die Jugendlichen anbietest. Bitte beachte, dass unterschiedliche Trupps und Patrullen unterschiedliche Rahmen und Methoden brauchen können. Zum Beispiel werden Jugendliche in ihrem ersten CaEx-Jahr mehr Unterstützung benötigen als ein Trupp, der bereits zum dritten Mal auf ein CaEx-Lager fährt.

Deine Aufgabe als Leiter*in ist, die Gesamtverantwortung für das Lager zu übernehmen, vor allem für Finanzen und Verträge. Wobei auch hier die Jugendlichen einen Beitrag leisten können, zum Beispiel Einholung von Informationen bei Lagerplätzen, Schwimmbädern, der Bahn oder der Bäckerei. Unterstütze sie in der Erstellung eine Lagerkalkulation oder des Speiseplans mit dazugehöriger Mengenberechnung.

Die Gestaltung des Lagers durch die Jugendlichen soll bei jeder Lagerform angestrebt werden. Bei Gruppenlagern oder truppübergreifenden Lagern ist es deine Aufgabe als Sprachrohr deiner Caravelles und Explorer die Interessen der Jugendlichen im Gruppenrat oder gegenüber LeiterInnen anderer Gruppen zu vertreten.

Herausforderungen / Anregungen und viele gute Tipps[Bearbeiten]

Spätestens jetzt hast du bestimmt eine vage Vorstellung davon, was es bedeutet, ein Lager mit deinem Trupp durchzuführen. Es ist ein wenig anders, als Jugendliche über den Zeitraum von „nur“ einem Heimabend zu leiten. Daher möchten wir dir gerne ein paar Tipps und Tricks von erfahrenen LeiterInnen mitgeben:

Team:

  • Teilt euch die Arbeit ein. Erstellt genaue Aufgabenverteilungen vor, auf und nach dem Lager.
  • Teambuilding: Achtet auch darauf, dass ihr als Team Zeit für euch habt. Vielleicht können Leiter*innen aus anderen Teams bzw. Stufen während eines nicht wesentlichen Programmpunktes auf eure Caravelles und Explorer beaufsichtigen. Geht auf ein Eis!
  • Schaut selbst und gegenseitig auf eure Gesundheit und auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Programm und Pausen/Regeneration. Gönnt euch ausreichend Schlaf. Wenn ihr übermüdet seid, kann schneller etwas misslingen, bzw. sind die Reserven für einen „Ernstfall“ dann aufgebraucht.
  • Sieh zu, wie es die „alten Hasen“ machen, aber nicht ohne zu reflektieren. „Das war schon immer so.“ gilt nicht! Du darfst/sollst/kannst Dinge hinterfragen, ohne zu provozieren. Nur so ist Weiterentwicklung möglich.
  • Wenn du irgendwo „anstehst“, frage in deinem Pfadi-Kreis herum. Jemand stand bestimmt schon vor einer ähnlichen Situation.
  • Achtet bewusst auf richtige Kommunikation. Denkt an Feedbackregeln.


"Deine" Jugendlichen:

  • Jugendliche verstehen und können nachvollziehen, dass ein Lager auch Leiter*innen fordert. Begegne deinen Caravelles und Explorern auf Augenhöhe. Nimm dir Zeit, um Dinge mit ihnen zu besprechen, die den Lageralltag beeinflussen und eventuell sogar Störfaktoren sind oder die „Moral“ sinken lassen. (Beispiel: Wenn du zum gefühlten 1000. Mal sagst, dass die Kochstelle aufgeräumt werden soll. Erkläre ihnen, warum es dir wichtig ist. (Hygiene, Wind, herumfliegende Teile, Zeitersparnis beim Kochen ….)
  • Das Verhältnis zu deinen Caravelles und Explorern wird sich im Laufe eines Lagers ändern. Du wirst sie bestimmt noch besser als in den Heimstunden kennenlernen. Achte auf ihre Bedürfnisse und bewahre dir trotzdem einen professionellen Abstand. DU trägst die Verantwortung.
  • Setzte dich bereits VOR dem Lager, sofern du es nicht ohnehin auf Grund des Speiseplanes vorhast, mit den Bedürfnissen bezüglich Ernährung, Medikamenten, Allergien und Krankheiten deiner Jugendlichen auseinander.


Programm:

  • Das Programm eines Lagers soll möglichst ausgewogen sein (HHH - Herz, Hirn, Hand). Weise deine Jugendlichen bei der Programmplanung darauf hin.
  • Auch ein gutes Verhältnis zwischen Ausflügen, Wanderung und Zeit auf dem Lagerplatz ist wichtig.
  • Ein „Durchexerzieren“ des Programms ist nicht notwendig. Nimm gegebenenfalls Anpassungen GEMEINSAM mit deinen Jugendlichen vor. Seid situationselastisch!

Für dich als LeiterIn ist es sicherlich eine Herausforderung, all das unter einen Hut zu bringen. Aber es wird auch durch unvergessliche Erlebnisse und Erfahrungen belohnt: Ein Trupp, der zusammengeschweißt wird, ein gelungenes Lagerfeuer unter Sternenhimmel, eine Wanderung, von der deine Jugendlichen noch erzählen, wenn sie bereits selbst leiten, Anekdoten von „dem einen Lager, bei dem …“

Habe Mut zu Neuem, ohne das Alte zu vergessen!

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