SfS - Leitfäden- Tipps für die praktische Umsetzung (GuSp)

Aus Infopedia
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Begleitdokument zur Methode der GuSp- Stufe Meine Schritte zum Versprechen (Anhang B)


Deine Aufgabe als Leiter*in:
Unterstütze die Guides und Späher beim Finden und Formulieren von Herausforderungen, aber manipuliere sie dabei nicht. Es sind und bleiben die Herausforderungen deiner GuSp. Als Leiter*in begleitest du den Prozess deiner Guides und Späher und schaffst einen gewissen Rahmen. Die folgenden Tipps bzw. Leitfäden dienen als Inspiration und Hilfestellung für die Arbeit mit dem Schritt für Schritt.

Herausforderungen finden: Gesprächsleitfaden & Fragen[Bearbeiten]

Durch das Gespräch unterstützt du deine*n GuSp bei der Findung und Formulierung von Herausforderungen. Wir haben dafür grundlegende Richtlinien für die Gestaltung des Gespräches aufgelistet, sowie Fragen, die du in das Gespräch einbauen kannst.

Grundlegendes

  • Offene Fragen anstelle von Ja-Nein-Fragen (z.B.: "Was möchtest du machen?" anstatt "Möchtest du xy machen?")
  • Vermeide Suggestivfragen (z.B.: NICHT "Wie wäre es mit...?")
  • Deine eigene Meinung zurückhaltend äußern (z.B.: "Ich finde, an dieser Stelle kannst du noch xy ändern." anstatt von "Das ist schlecht.")
  • Zeit zum Überlegen bzw. Antworten geben, d.h. auch mal das Schweigen aushalten


Einstieg in das Gespräch Grafik: PPÖ/Paul Kubalek

Weitere offene Fragen

  • Was genau möchtest du machen?
  • Woran erkennst du, dass dir das gelungen ist?
  • Hast du das genauso schon mal gemacht? Was daran ist neu für dich?
  • Bis wann glaubst du schaffst du das?
  • Auf welchem Level bist du bereits? Was kannst du schon/noch nicht?

Herausforderungen schärfen: Ziele/Herausforderungen formulieren[Bearbeiten]

Bei der Herausforderung kommt es nicht nur auf "den Inhalt" an. Auch die Formulierung der Herausforderung hat einen großen Einfluss darauf, wie "gut" die Herausforderung erreicht werden kann. Auch für das Formulieren von Zielen gibt es gewisse Merkmale, die eine Zielerreichung erleichtern. So wird etwa das Ziel "Ich werde jeden Tag 30 Minuten Laufen gehen" eher erreicht als "Ich möchte sportlicher werden", weil die erste Formulierung ein spezifisches Verhalten beinhaltet. Hier stellen wir zwei Formeln zum Formulieren von Zielen vor (SMART und METER), die auch auf das Gestalten von Herausforderungen angewendet werden können bzw. deren jeweiligen Aspekte thematisiert werden sollen. SMART und METER sind zwei Tools, die du dir als Leiter*in im Hinterkopf für die Zielformulierung behalten kannst. Deine Guides und Späher müssen diese weder kennen noch anwenden. Weiter Informationen dazu findest du auch im Fachwissen für Leiter*innen „Zielorientiertes Arbeiten“. https://ausbildung.ppoe.at/mod/wiki/view.php?pageid=58

  • Ziele/Herausforderungen SMART formulieren
    Spezifisch - d.h. so eindeutig und präzise wie möglich
    Messbar - d.h. definieren, was als Zielerreichung und was nicht als Zielerreichung gilt
    Ansprechend - d.h. positive Effekte bei Zielerreichung betonen
    Realistisch - d.h. weder über-, noch unterfordern
    Terminiert - d.h. Zeitraum der Bearbeitung festlegen

    Beispiel:
    Als Herausforderung zu dem Schwerpunkt Körperbewusstsein und gesundes Leben möchte ich: um meine Ausdauer zu stäken (A), zwei Mal die Woche (M) Radfahren (S). In der ersten Woche (T) für je 15-20 Minuten (R), in der zweiten Woche (T) dann je 30 Minuten (R).


  • Ziele/Herausforderungen METER formulieren
    Messbar - Ein*e Außenstehende*r, also eine objektive dritte Person, soll nachvollziehen können, ob das Ziel erreicht wurde.
    Einfach formuliert - Das Ziel soll so einfach und eindeutig wie möglich formuliert sein, jedenfalls so, dass ein*e Außenstehende*r versteht, was erreicht werden soll.
    Terminisiert - Es soll klar sein, bis wann das Ziel erreicht worden ist.
    Erreichbar - Die Zielerreichung soll in der vorgesehenen Zeit mit den vorhandenen Ressourcen möglich und realistisch sein. Das Ziel sollte aber dennoch anspruchsvoll sein.
    Relevant - Das Ziel soll persönlich relevant sein. Es soll einen sinnvollen Beitrag bei der Verfolgung eines übergeordneten Ziels (Strategie, Vision) leisten.

    Beispiel:
    Als Herausforderung zu dem Schwerpunkt Körperbewusstsein und gesundes Leben möchte ich: um meine Ausdauer zu stäken (R), zwei Mal die Woche (M) Radfahren (E). In der ersten Woche (T) für je 15-20 Minuten (E), in der zweiten Woche (T) dann je 30 Minuten (R).

Herausforderungen dokumentieren: Tipps aus der Praxis[Bearbeiten]

Wenn eine Herausforderung ausgewählt und auch bestimmte Aspekte (spezifisch, Termin, messbar -> vgl. Herausforderungen formulieren) besprochen wurden, soll die Herausforderung auch schriftlich festgehalten werden. In der folgenden Liste sind verschiedene Tipps und Umsetzungen aus der Praxis angeführt. Finde eine für dich, dein Team und deine GuSp passende Methode.

  • Verwende das Heft Schritt für Schritt. So kann jedes Kind die eigenen Herausforderungen bei sich tragen.
  • Eine Liste, auf der alle Herausforderungen gesammelt werden, kann helfen. Hängt diese gut sichtbar im Truppraum auf, so werden die GuSp immer wieder an die Herausforderungen erinnert. Der Status der Herausforderung, sowie Fortschritte werden sichtbar (vgl. Tabelle).
  • Doppelt hält besser: Zwei Dokumentationen der Herausforderung - eine verbleibt bei der*dem GuSp (z.B.: im Schritt für Schritt) und kann mit nach Hause genommen werden, die andere verbleibt beim Leitungsteam.
  • Die Herausforderung sollte der*die GuSp in eigenen Worten aufschreiben. So wird es wirklich zur "eigenen" Herausforderung. Die Herausforderung muss auch nicht perfekt ausformuliert sein, die wichtigsten Fragen (Was? Wie? Wann?) sollen beantwortet sein.
  • Der*die GuSp und eine*r (begleitende*r) Leiter*in unterschreiben die Herausforderung. Dadurch kann die Herausforderung "offizieller" werden und das Commitment der*des GuSp steigern.
  • Haltet ggf. auch zusätzliche, wichtige Informationen schriftlich fest. Das kann sein, die wievielte Herausforderung es zu dem Schwerpunkt ist, ob die Herausforderung von einem*r "zuständigem*n" Leiter*in begleitet wird, wie die Herausforderung "kontrolliert" wird, etc.
Name Schwerpunkt Was? Wie? Wann? Start Ende
Raffi KugL Ausdauer erhöhen Radfahren 2x/Woche
(15-20 Min bzw. 30 Min)
15. Mai 2021 29. Mai 2021
Max KAmsudU Zeitungen lesen Vergleich der Zeitungen Artikel zum selben Geschehen,
Unterschiede & Gemeinsamkeiten
20. Mai 2021 25. Mai 2021
...

Herausforderungen feiern: Tipps aus der Praxis[Bearbeiten]

Wurde eine Herausforderung bearbeitet (nicht zwingend erfolgreich, jedoch soll dein Guide oder dein Späher sich persönlich durch die Bearbeitung weiterentwickelt haben) und abgeschlossen, so soll dies auch gebührend wertgeschätzt und gefeiert werden. Am besten auch möglichst zeitnah. Natürlich sind auch die Abzeichen eine Art von Wertschätzung, jedoch werden diese üblicherweise erst nach einer gewissen Zeit verliehen. Jede einzelne Herausforderung ist es wert, gefeiert zu werden. Finde dafür ein passendes Ritual. Das kann ein Ruf, Schulterklopfen etc. sein. Im Folgenden haben wir ein paar Tipps aus der Praxis gesammelt.

  • GuSp stellen ihre Herausforderung den anderen GuSp vor und erzählen dabei was sie gelernt haben bzw. wo es zu Schwierigkeiten gekommen ist. Dies kann auch gleich die anderen GuSp zu eigenen Herausforderungen inspirieren.
  • GuSp erhalten für jede abgeschlossene Herausforderung eine Holzperle in der jeweiligen Schwerpunktfarbe. Die Perlen können so am Halstuch oder bei den Steckbriefen in der Patrullenecke etc. zu einer Kette gesammelt werden.
Autor*inUrsprüngliche Autorin oder Autor eines Beitrags. 
GuSp Bundesarbeitskreis +
KategorieInhaltskategorie 
Begleitdokument Schritt für Schritt +
KurzbeschreibungKurzbeschreibung
Begleitdokument zur Methode der GuSp- Stufe Meine Schritte zum Versprechen (Anhang B)

+
SchlagwörterSchlagwörter
GuSp +, Leitfaden +, Methode der GuSp- Stufe +, Schritt für Schritt +  und praktische Umsetzung +
StatusStatus des Inhalts