Gespräche mit den CaEx: Unterschied zwischen den Versionen

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|Stufe=CaEx
 
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|Inhaltskategorie=Bewegung 3.0
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|Inhaltskategorie=Indigo
 
|Status=Entwurf
 
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<onlyinclude>Das Spiel hat als eine der vielen Methoden in der Pfadfinder*innenbewegung eine zentrale Bedeutung. Baden-Powell nennt die pfadfinderische Tätigkeit ein System ,,bestehend aus Spielen und Übungen", er spricht sogar von der Pfadfinder*innenbewegung als ,,großem Spiel".
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<onlyinclude>Gespräche sind eine weitere gute Methode, um deine Caravelles bzw. Explorer möglichst gut in ihrer Entwicklung zu fördern. Um diese Methode effektiv und zielgerichtet einsetzen zu können sind einige Erfahrung, Fingerspitzengefühl und vor allem der richtige Rahmen nötig.
  
==Was sind Spiele eigentlich und wozu spielen bei den Caravelles und Explorern?==
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==Wozu dienen Gespräche? „Ich rede doch ohnehin andauernd mit meinen Caravelles und Explorern“==
Wenn wir vom Spiel sprechen, meinen wir eine Betätigung, die frei wählbar ist, die uns Spaß und Freude bereitet und nicht unbedingt einen Zweck erfüllen muss. Durch das Spielen können wir unserem Gefühlsleben (unsere Fantasie, unserer Stimmung, etc.) Ausdruck verleihen.
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Wie du sicher schon erahnen wirst, handelt es sich bei dieser Methode nicht um ein Gespräch „zwischen Tür und Angel“. Mit Hilfe eines persönlichen Gespräches kann es dir gelingen, deine Jugendlichen einen Schritt näher zu den Entwicklungsaufgaben zu bringen, bzw. den Weg dorthin ein wenig einzuebnen und so manchen Stein, der für Jugendliche oft als unüberwindbares Hindernis erscheint, aus dem Weg zu räumen. Durch ein Gespräch kannst du beispielsweise Jugendliche bestärken, ihnen Mut machen, andere Sichtweisen aufzeigen, Ängste nehmen, eigene Erfahrungswerte vermitteln oder aber einfach nur ein aktuelles Thema besprechen.
  
Bei den Caravelles und Explorern kannst du das Spiel als Methode jedoch gezielt einsetzen,
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==Wann und wie setzt du nun Gespräche als Methode gezielt ein?==
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Gespräche eignen sich meist besonders gut, wenn es sich um eher persönliche Themen handelt, die auch vielleicht rasch auf emotionaler Ebene landen. Wenn du und dein Team das Gefühl haben diese Methode würde gut passen, so empfiehlt es sich, sich über folgende Punkte im Vorfeld Gedanken zu machen:
  
* um Charaktereigenschaften zu entwickeln,
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{{Hervorhebung|Was genau ist das Thema bzw. das Ziel des Gespräches?|default|caex}}
* weil Jugendliche Spaß am Spielen haben,
 
* um die Geschicklichkeit zu fördern,
 
* zur (geistigen und körperlichen) Entspannung,
 
* weil alltägliche und belastende Ereignisse spielend verarbeitet werden können,
 
* weil Kreativität gefördert wird,
 
* etc.
 
  
Kurz gesagt: um den Entwicklungsaufgaben zuzuarbeiten und unseren Jugendlichen so zu ermöglichen, einen Schritt zu gehen.
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Nichts ist für dich, bzw. auch das Caravelle oder den Explorer unbefriedigender als viel gesprochen zu haben, aber völlig ergebnislos aus einem Gespräch herauszugehen.
  
Die drei Grundregeln für jedes Spiel lauten:
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{{Hervorhebung|Wer aus dem Leiter*innenteam übernimmt/führt das Gespräch?|default|caex}}
* Das Spiel ist allen bekannt (oder wird erklärt).
 
* Der Beginn und das Ende des Spiels sind klar festgelegt.
 
* Das Spiel zu spielen macht Sinn (hilfreich kann es sein in einer Erzählung den Sinn zu verdeutlichen).
 
  
===Welche Arten von Spielen gibt es?===
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Überlegt euch bitte dazu, wer hier am ehesten den besten Zugang zum Thema bzw. zu dem*der jeweiligen Jugendlichen hat. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, wenn nicht nur ein*e Leiter*in  beteiligt ist.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Spiele einzuteilen. Hier ein Überblick von Spielen, die nach ihrem Ziel oder Anlass unterschieden werden:
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Erfahrungswerte zeigen aber, dass in den meisten Situationen ein Gespräch unter vier Augen die größte Wirkung bei Jugendlichen entfaltet, da sich diese dann eher öffnen bzw. auf das Thema einlassen.
  
* Vorstell- und Kennenlernspiele
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{{Hervorhebung|Wie kann und sollte das Gespräch verlaufen?|default|caex}}
* Kommunikations- und Gruppenbildungsspiele
 
* Beobachtungs- und Wahrnehmungsspiele
 
* Einfühlungsspiele
 
* Aggressions- und Durchsetzungsspiele
 
  
In unserer pädagogischen Arbeit mit den Jugendlichen beeinflusst das Ziel auch die Planung. Wenn du mit Jugendlichen spielst, ist das oft nicht gedankenlos, sondern verfolgt im Grunde (entgegen der eingänglichen Definition) oft einen Zweck. Du willst durch das Spiel das Erreichen eines Ziels ermöglichen, Durch Spiele kann und soll den Entwicklungsaufgaben2 zugearbeitet werden.
+
Denk bitte im Vorfeld, eventuell gemeinsam mit dem Leiter*innenteam, an mögliche Entwicklungen des Gespräches. Wohin könnte es führen bzw. abdriften? Gibt es eine Richtung, in die es sich auf keinen Fall entwickeln sollte? Wenn es sich dennoch abzeichnet, dass es eine ungewollte Wendung einnimmt, solltest du ein Ass im Ärmel haben (Alternativthemen, mögliche rhetorische Wendungen, etc…).
  
==Welches Spiel ist nun wann zu wählen?==
+
{{Hervorhebung|Der richtige Zeitpunkt:|default|caex}}
Es gibt die unterschiedlichsten Spiele für jeden Zeitpunkt, jeden Ort und jeden Trupp. Was bei deinen CaEx vor drei Jahren funktioniert hat, kann heute ganz anders sein. Überlege dir deshalb im Vorfeld genau, welches Ziel du mit dem Spiel verfolgst und triff dann dementsprechend eine Auswahl. Dazu ein kleiner „Leitfaden“, der dir vor allem zu Beginn deines Leiter*innendaseins ein wenig Orientierung für die Auswahl von Spielen bietet:
 
  
# Was sind die Bedürfnisse der Gruppe? (Stimmung, Energielevel, ...)
+
Wie immer kommt es auch bei dieser Methode auf den richtigen Zeitpunkt an. Es wird kaum zielführend sein, deine Caravelle oder deinen Explorer aus einem wichtigen Programmpunkt oder aus einem Unternehmen gedanklich derartig herauszureißen, sodass sie bzw. er Wichtiges versäumt. Achte daher auf einen Zeitpunkt, der optimal gewählt ist, um auch dem Gespräch an sich einen ausreichend großen Zeitrahmen einzuräumen.
# Welche Ziele strebe ich für die Gruppe an? (z.B. gibt es Spannungen im Trupp? Sollen der Trupp etwas erarbeiten?)
 
# Abstecken der eigenen Möglichkeiten:
 
* Was kann ich, welche Fähigkeiten habe ich?
 
* Welche Materialien stehen mir zur Verfügung?
 
* Welche Möglichkeiten habe ich?
 
# Auswahl geeigneter Spiele
 
# Überprüfung des angestrebten Ziels anhand des ausgewählten Spiels
 
* Ist das mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern machbar (Anzahl, Reifegrad…)
 
* Habe ich das notwendige Umfeld?
 
* Komme ich mit diesem Spiel ans Ziel?
 
# Viel Spaß beim Spielen!
 
  
Noch ein kleiner Tipp an dieser Stelle:
+
{{Hervorhebung|Das optimale Umfeld / der optimale Rahmen:|default|caex}}
  
Lege dir eine persönliche Spielekartei an! Notiere dir
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Der Rahmen bzw. das Umfeld sollte einem möglichst ruhigen Gesprächsklima angepasst sein. Setz dich also bitte nicht mit deinem Caravelle oder Explorer einfach in eine Ecke des Truppraumes, während der restliche Trupp ein lärmendes Spiel spielt. Apropos anwesende Personen: Wie zu Beginn schon erwähnt, sind es manchmal sehr persönliche Dinge über die gesprochen wird. Deswegen achte auch darauf, dass die entsprechende Privatsphäre gegenüber dem bzw. der Jugendlichen gewahrt ist. Gerade bei emotionalen Themen kann es Jugendlichen sehr rasch unangenehm sein, wenn auch nur die Gefahr besteht, dass jemand anderer mithören kann.
  
* die Quelle (d.h. aus welchem Buch, von welcher Internetseite oder von welcher Person hast du das Spiel? So kannst du die genaue Anleitung immer wieder nachlesen oder nachfragen, falls nicht alle Details in der Kartei niedergeschrieben sin oder du unsicher bist.),
+
==Welche Tipps und Tricks können noch hilfreich sein?==
* wie das Spiel bei den Jugendlichen angekommen ist,
+
Lass deine Caravelles bzw. Explorer von deiner Erfahrung profitieren. Achte dabei aber darauf, dass du nicht als „von oben herab“ wahrgenommen wirst. Beispielsweise verwende anstelle ''Das solltest du so machen...'' lieber Formulierungen wie ''Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass … vielleicht würde es dir da ähnlich gehen, wenn...''
* welche Rahmenbedingungen und Vorbereitungen notwendig sind,
 
* die ideale Teilnehmer*innenzahl (inklusive Minimum-Maximum),
 
* und was dir noch wichtig ist.
 
  
Das Internet, Fachliteratur, Erfahrungsaustausch mit anderen Leiter*innen und auch deine Caravelles und Explorer können dich immer wieder auf neue Spieleideen bringen. Kombiniere zwei Spiele, ändere einzelne Aspekte (z.B. die Spielregeln, das Material, den Ort, ...) und du hast ein neuartiges Spieleerlebnis kreiert.
+
Führe das Gespräch auf Augenhöhe, behalte jedoch im Hinterkopf, dass du Leiter*in  bist (sachliche, neutrale Ausrichtung der Argumente).
  
Zu guter Letzt noch ein kleiner Leitspruch für dich und deine Caravelles und Explorer: {{Hervorhebung|Spiele intensiv – Spiele fair – Alle Spieler*innen sollen Spaß haben|default|caex}}</onlyinclude>
+
Manchmal ist es ratsam, ein zweites, kürzeres Gespräch mit gewissem zeitlichem Abstand zu führen. Dann kann dir die Caravelle oder der Explorer ein Update geben und du bekommst ein Gefühl dafür, ob die Thematik ausreichend besprochen wurde. Abgesehen davon unterstreichst du damit bei dem/der Jugendlichen deine Wertschätzung für das Gespräch.</onlyinclude>

Aktuelle Version vom 30. März 2023, 14:06 Uhr


Gespräche sind eine weitere gute Methode, um deine Caravelles bzw. Explorer möglichst gut in ihrer Entwicklung zu fördern. Um diese Methode effektiv und zielgerichtet einsetzen zu können sind einige Erfahrung, Fingerspitzengefühl und vor allem der richtige Rahmen nötig.

Wozu dienen Gespräche? „Ich rede doch ohnehin andauernd mit meinen Caravelles und Explorern“[Bearbeiten]

Wie du sicher schon erahnen wirst, handelt es sich bei dieser Methode nicht um ein Gespräch „zwischen Tür und Angel“. Mit Hilfe eines persönlichen Gespräches kann es dir gelingen, deine Jugendlichen einen Schritt näher zu den Entwicklungsaufgaben zu bringen, bzw. den Weg dorthin ein wenig einzuebnen und so manchen Stein, der für Jugendliche oft als unüberwindbares Hindernis erscheint, aus dem Weg zu räumen. Durch ein Gespräch kannst du beispielsweise Jugendliche bestärken, ihnen Mut machen, andere Sichtweisen aufzeigen, Ängste nehmen, eigene Erfahrungswerte vermitteln oder aber einfach nur ein aktuelles Thema besprechen.

Wann und wie setzt du nun Gespräche als Methode gezielt ein?[Bearbeiten]

Gespräche eignen sich meist besonders gut, wenn es sich um eher persönliche Themen handelt, die auch vielleicht rasch auf emotionaler Ebene landen. Wenn du und dein Team das Gefühl haben diese Methode würde gut passen, so empfiehlt es sich, sich über folgende Punkte im Vorfeld Gedanken zu machen:

Was genau ist das Thema bzw. das Ziel des Gespräches?

Nichts ist für dich, bzw. auch das Caravelle oder den Explorer unbefriedigender als viel gesprochen zu haben, aber völlig ergebnislos aus einem Gespräch herauszugehen.

Wer aus dem Leiter*innenteam übernimmt/führt das Gespräch?

Überlegt euch bitte dazu, wer hier am ehesten den besten Zugang zum Thema bzw. zu dem*der jeweiligen Jugendlichen hat. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, wenn nicht nur ein*e Leiter*in beteiligt ist. Erfahrungswerte zeigen aber, dass in den meisten Situationen ein Gespräch unter vier Augen die größte Wirkung bei Jugendlichen entfaltet, da sich diese dann eher öffnen bzw. auf das Thema einlassen.

Wie kann und sollte das Gespräch verlaufen?

Denk bitte im Vorfeld, eventuell gemeinsam mit dem Leiter*innenteam, an mögliche Entwicklungen des Gespräches. Wohin könnte es führen bzw. abdriften? Gibt es eine Richtung, in die es sich auf keinen Fall entwickeln sollte? Wenn es sich dennoch abzeichnet, dass es eine ungewollte Wendung einnimmt, solltest du ein Ass im Ärmel haben (Alternativthemen, mögliche rhetorische Wendungen, etc…).

Der richtige Zeitpunkt:

Wie immer kommt es auch bei dieser Methode auf den richtigen Zeitpunkt an. Es wird kaum zielführend sein, deine Caravelle oder deinen Explorer aus einem wichtigen Programmpunkt oder aus einem Unternehmen gedanklich derartig herauszureißen, sodass sie bzw. er Wichtiges versäumt. Achte daher auf einen Zeitpunkt, der optimal gewählt ist, um auch dem Gespräch an sich einen ausreichend großen Zeitrahmen einzuräumen.

Das optimale Umfeld / der optimale Rahmen:

Der Rahmen bzw. das Umfeld sollte einem möglichst ruhigen Gesprächsklima angepasst sein. Setz dich also bitte nicht mit deinem Caravelle oder Explorer einfach in eine Ecke des Truppraumes, während der restliche Trupp ein lärmendes Spiel spielt. Apropos anwesende Personen: Wie zu Beginn schon erwähnt, sind es manchmal sehr persönliche Dinge über die gesprochen wird. Deswegen achte auch darauf, dass die entsprechende Privatsphäre gegenüber dem bzw. der Jugendlichen gewahrt ist. Gerade bei emotionalen Themen kann es Jugendlichen sehr rasch unangenehm sein, wenn auch nur die Gefahr besteht, dass jemand anderer mithören kann.

Welche Tipps und Tricks können noch hilfreich sein?[Bearbeiten]

Lass deine Caravelles bzw. Explorer von deiner Erfahrung profitieren. Achte dabei aber darauf, dass du nicht als „von oben herab“ wahrgenommen wirst. Beispielsweise verwende anstelle Das solltest du so machen... lieber Formulierungen wie Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass … vielleicht würde es dir da ähnlich gehen, wenn...

Führe das Gespräch auf Augenhöhe, behalte jedoch im Hinterkopf, dass du Leiter*in bist (sachliche, neutrale Ausrichtung der Argumente).

Manchmal ist es ratsam, ein zweites, kürzeres Gespräch mit gewissem zeitlichem Abstand zu führen. Dann kann dir die Caravelle oder der Explorer ein Update geben und du bekommst ein Gefühl dafür, ob die Thematik ausreichend besprochen wurde. Abgesehen davon unterstreichst du damit bei dem/der Jugendlichen deine Wertschätzung für das Gespräch.

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