Entscheidungsfindung: Unterschied zwischen den Versionen

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|Kurzbeschreibung=Oft dürfen wir als Leiter*innen, als Team oder als Gruppe im Pfadfinder*innenalltag eine Entscheidung zwischen mehreren Alternativen treffen. Diese kann lange rational überlegt oder spontan getroffen werden. In jedem Fall setzt eine Entscheidung ein klares Ziel voraus. Je mehr Informationen dabei zum Entscheidungsbedarf vorliegen, desto leichter lassen sich Unsicherheiten ausräumen. Wenden wir dafür eine vorab festgelegte Entscheidungsfindungsmethode an, können wir uns gezielt und strukturiert über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen Gedanken machen. So ersparen wir uns oft Umwege und können leichter abschätzen, welche Möglichkeit für uns den besten Nutzen bringen wird.
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'''Oft dürfen wir als Leiter*innen, als Team oder als Gruppe im Pfadfinder*innenalltag eine Entscheidung zwischen mehreren Alternativen treffen. Diese kann lange rational überlegt oder spontan getroffen werden. In jedem Fall setzt eine Entscheidung ein klares Ziel voraus. Je mehr Informationen dabei zum Entscheidungsbedarf vorliegen, desto leichter lassen sich Unsicherheiten ausräumen. Wenden wir dafür eine vorab festgelegte Entscheidungsfindungsmethode an, können wir uns gezielt und strukturiert über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen Gedanken machen. So ersparen wir uns oft Umwege und können leichter abschätzen, welche Möglichkeit für uns den besten Nutzen bringen wird.'''
 
 
 
===Methoden, die bei der Entscheidungsfindung helfen können===
 
  
 
Der erste Schritt sollte die wohlüberlegte Auswahl der passenden Methode sein. Frag' dich: "Was ist unser Ziel?", "Ist das Team bereits am Abstimmungspunkt angelangt oder sollten zuerst alle Ideen und Argumente sortiert werden?", "Mit welchen Folgen wäre die Entscheidung verbunden?", "Wie sicher ist diese Methode für dieses Ziel oder braucht es mehrere Entscheidungsstufen/Methoden?"
 
Der erste Schritt sollte die wohlüberlegte Auswahl der passenden Methode sein. Frag' dich: "Was ist unser Ziel?", "Ist das Team bereits am Abstimmungspunkt angelangt oder sollten zuerst alle Ideen und Argumente sortiert werden?", "Mit welchen Folgen wäre die Entscheidung verbunden?", "Wie sicher ist diese Methode für dieses Ziel oder braucht es mehrere Entscheidungsstufen/Methoden?"
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* Planungsunterlagen für die WiWö Seminare Landesverband Oberösterreich
 
* Planungsunterlagen für die WiWö Seminare Landesverband Oberösterreich
* Universität Mozarteum Regiestudium (Wahlpflichfach Teamwork)
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* Universität Mozarteum Regiestudium (Wahlpflichfach Teamwork)<br><br>
  
 
'''Weiterführendes'''
 
'''Weiterführendes'''
  
* GOLD: Handbuch für Gruppenleiter*innen
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Aktuelle Version vom 20. September 2022, 10:43 Uhr

Ausbildung Logo.png
Oft dürfen wir als Leiter*innen, als Team oder als Gruppe im Pfadfinder*innenalltag eine Entscheidung zwischen mehreren Alternativen treffen. Diese kann lange rational überlegt oder spontan getroffen werden. In jedem Fall setzt eine Entscheidung ein klares Ziel voraus. Je mehr Informationen dabei zum Entscheidungsbedarf vorliegen, desto leichter lassen sich Unsicherheiten ausräumen. Wenden wir dafür eine vorab festgelegte Entscheidungsfindungsmethode an, können wir uns gezielt und strukturiert über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen Gedanken machen. So ersparen wir uns oft Umwege und können leichter abschätzen, welche Möglichkeit für uns den besten Nutzen bringen wird.


Methoden, die bei der Entscheidungsfindung helfen können

Der erste Schritt sollte die wohlüberlegte Auswahl der passenden Methode sein. Frag' dich: "Was ist unser Ziel?", "Ist das Team bereits am Abstimmungspunkt angelangt oder sollten zuerst alle Ideen und Argumente sortiert werden?", "Mit welchen Folgen wäre die Entscheidung verbunden?", "Wie sicher ist diese Methode für dieses Ziel oder braucht es mehrere Entscheidungsstufen/Methoden?"

Die gewählte Entscheidungsfindungsmethode sollte dann gut verständlich erklärt werden. Es ist empfehlenswert, genügend Zeit für Fragen zur Methode einzuplanen.

Die Pro-und-Contra-Diskussion[Bearbeiten]

Nutzen: Die Pro-und-Contra-Diskussion kann auf dem Weg zur endgültigen Entscheidung besonders dabei helfen, alle Seiten kritisch zu beleuchten bzw. Argumente und Gegenargumente zu sammeln.

Umsetzung: Um eine Pro-und-Contra-Diskussion führen zu können, muss zuerst das Thema genau festgelegt werden (zum Beispiel: "Wollen wir Geschlechtertrennung oder gemischte Heimabende?"). Nun werden zwei Gruppen gebildet. Die eine Seite vertritt PRO, die andere CONTRA (bei der Gruppeneinteilung soll bewusst nicht auf die persönliche Meinung des Beteiligten geachtet werden). Nun werden Protokollant*in und neutrale Moderator*in bestimmt. Die PRO- und CONTRA-Gruppen setzen sich direkt gegenüber und überlegen sich Argumente für ihre Position. Ein Mitglied der Gruppe PRO äußert ein erstes Argument, sein Gegenüber der CONTRA-Gruppe reagiert direkt mit einem Gegenargument. Darauf antwortet die nächsten PRO-Vertreter*innen usw. In Phase 2 werden die Rollen und die Plätze (wichtig!) getauscht, d.h. die PRO-Gruppe wird zur CONTRA-Gruppe und umgekehrt. Anschließend werden die protokollierten Argumente gemeinsam ausgewertet.

Stille Diskussion[Bearbeiten]

Nutzen: Die Stille Diskussion ist besonders am Anfang einer Entscheidungsfindungsphase hilfreich. Sie kann euch helfen, alle Argumente des Teams zu verschriftlichen und ist dabei besonders geeignet, um auch ruhigere Teammitglieder einzubinden. Bei emotional behafteten Themen kann die stille Diskussion entschleunigend wirken. Sie sorgt dafür, dass alle Argumente "gehört" werden und wichtige Themen nicht aufgrund der Durchsetzungsfähigkeit einzelner Teammitglieder entschieden werden.

Umsetzung: Bei einer Stillen Diskussion werden Fragen oder Aussagen auf je ein Flipchart geschrieben. Die Plakate werden im Raum/Haus verteilt. Nun haben alle Teilnehmenden die Aufgabe, nur schriftlich zu den Aussagen Stellung zu nehmen und im Stillen miteinander zu diskutieren. Dabei können sie die Standorte so häufig wechseln, wie sie wollen und an allen Diskussionen teilnehmen.

Die Kopfstandmethode[Bearbeiten]

Nutzen: Die Kopfstandmethode kann sowohl bei Teamentscheidungen als auch von Einzelpersonen genutzt werden. Sie ist spontan, aber auch langfristig anwendbar und hilft oft, wenn ein Team in seinen Überlegungen feststeckt. Sie kann auch darauf vorbereiten, umstrittene Entscheidungen selbstbewusst vertreten zu können, da alle Gegenargumente bereits im Voraus besprochen wurden.

Umsetzung: Wendet man die Kopfstandmethode an, wird das Thema auf den Kopf gestellt. Z. B. "Was müssen wir tun, damit das Sommerlager ungemütlich wird?". Nun wird gesammelt (in diesem Fall wäre das: "Zu wenig Essen kochen, zu kleine Unterkunft organisieren, chaotisches Programm planen", und so weiter...). Diese Negativliste wird auf ein Flipchart geschrieben und am Ende in eine positive Aufgabenliste "übersetzt".

Muss eine Entscheidung zwischen zwei Themen (zum Beispiel: Gruppenlager oder Stufenlager) getroffen werden, können auf zwei gentrennten Kopfstand-Listen die entsprechenden Argumente herausgearbeitet werden.

Die Entscheidungsmatrix[Bearbeiten]

Nutzen: Die Entscheidungsmatrix ist eine sehr rationale Möglichkeit, um eine Entscheidung zu treffen. Bei dieser Methode steht am Ende ganz klar fest, für welche Möglichkeit wir uns entschieden haben. Sie kann als Team oder als Einzelperson angewendet werden.

Umsetzung: Zuerst sammeln wir gemeinsam die wesentlichsten Punkte, die für unsere Entscheidung wichtig sind. Fährt beispielsweise das Leiter*innenteam auf Teamklausur und es stehen verschiedene Orte dafür zur Auswahl, wird auf einem Plakat gesammelt, was dem Team vor Ort wichtig ist ("Ausreichend Platz, viele verfügbare Materialien, leicht nach draußen in die Natur können, kurze Anreise, gutes Essen, … "). Alle Kriterien müssen dabei positiv formuliert sein, ich muss also sagen können: "Je mehr davon desto besser!". Nun bewerten die Teilnehmer*innen gemeinsam alle Möglichkeiten in Bezug auf die gefundenen Kriterien und vergeben z.B. Punkte von 1 bis 6. Die höchste Punkteanzahl wird jeweils vergeben, wenn eine Option ein Kriterium besonders gut erfüllt. Am Ende zählen wir die Punkte für jede Option zusammen und lesen das Ergebnis ab.

Die Klebepunktemethode[Bearbeiten]

Nutzen: Die Klebepunktemethode kann für schnelle Entscheidungsfindungen zwischen unterschiedlichen Themen genutzt werden.

Umsetzung: Wird zum Beispiel ein Sommerlagermotto gesucht, können alle Ideen auf ein Plakat geschrieben werden. Alle Beteiligten bekommen die gleiche Anzahl an Klebepunkten und dürfen die vorhandenen Optionen damit bewerten. Die Gewichtung der Ideen unter den Teilnehmenden wird so gut sichtbar. Das Ergebnis kann - sofern vorab vereinbart - entweder als Mehrheitsentscheidung gesehen werden oder als Basis für weitere Diskussionen dienen.

Die Stegreifmethode[Bearbeiten]

Nutzen: Sollst du als Einzelperson spontan eine Entscheidung treffen, für die keine negativen Argumente vorliegen (zum Beispiel als Kochteam: "Spaghetti oder Pizza?"), eignet sich dafür besonders die Stegreifmethode.

Umsetzung: Wirf eine Münze. Noch bevor die Münze landet, wirst du einen inneren Wunsch verspüren, welche der beiden Möglichkeiten sichtbar werden soll.


Quellen

  • Planungsunterlagen für die WiWö Seminare Landesverband Oberösterreich
  • Universität Mozarteum Regiestudium (Wahlpflichfach Teamwork)

Weiterführendes

… weitere Daten zur Seite „Entscheidungsfindung
KategorieInhaltskategorie 
Fachwissen für Jugendleiter*innen +
SchlagwörterSchlagwörter
Entscheidung +  und Entscheidungsfindung +
StatusStatus des Inhalts
StufeStufe
Biber +, WiWö +, GuSp +, CaEx +, RaRo +  und GL +