Gesetz und Versprechen der Biber
Gesetz
Das Bibergesetz lautet:
„Wir Biber haben Spaß.
Wir Biber sind fleißig.
Wir Biber helfen unserer Biberfamilie und unseren Freunden.“
Durch die Formulierung „Wir Biber“ werden deine Biber direkt angesprochen und beziehen das Bibergesetz mehr auf sich selbst. „Wir Biber“ verweist außerdem noch stärker auf ihre Zusammenarbeit – Biber schaffen alles gemeinsam!
Versprechen[Bearbeiten]
Das Biberversprechen lautet:
„Ich verspreche, ein fleißiger Biber zu sein und gemeinsam mit meiner Biberfamilie achte ich auf meine Welt und mein Gott kann mich dabei begleiten.“
Und beruht wie jedes Pfadfinder*innenversprechen auf den drei Grundprinzipien Duty to God, Duty to Others und Duty to Self: · Duty to God – Dienst an Gott … die Beziehung einer Person zu den spirituellen Werten des Lebens, der grundsätzliche Glaube an eine Macht, die über der Menschheit steht. · Duty to Others – Dienst an den Anderen … die Verantwortung einer Person in der Gesellschaft (in der Familie, im Ort/der Stadt, im Land oder der Welt) sowie der Respekt gegenüber anderen und gegenüber der Natur. · Duty to Self – Dienst an mir selbst … die Verantwortung einer Person, die eigenen Potenziale zu entwickeln, so gut sie kann. Nähere Infos dazu findest du im Fachwissen zu Gesetz und Versprechen als Teil der Pfadfinder*innenmethode.
Auf die Altersstufe der Biber umgesetzt, finden sich diese Grundprinzipien auch im Wortlaut des Biberversprechens wieder.
…ein fleißiger Biber zu sein…[Bearbeiten]
Duty to Self Der Begriff fleißiger Biber kommt aus der Bibergeschichte „Freunde des Waldes“. In der Geschichte wird ein junger Biber (Kit) mit der Zeit zu einem erfahrenen Mitglied der Biberkolonie, einem fleißigen Biber. Umgelegt auf deine Biberkolonie – Ein Kind kann nach drei Monaten bzw. der entsprechenden Vorbereitung, das Biberversprechen ablegen und bekommt sein*ihr Halstuch verliehen, ab nun ist das Kit ein fleißiger Biber und trägt ein Halstuch als sichtbares Zeichen.
In einem zweiten Aspekt ist ein fleißiger Biber ein Biber, der*die am Heimstundenprogramm aktiv teilnimmt, sich in der Gruppe eingliedert, mitmacht und seinen*ihren Teil beiträgt, wie groß auch immer der sein mag. Dabei kommt das Duty to Self besonders zum Tragen – das ist keine einmalige Sache - die Biber bringen sich in jede Heimstunde, jede Aktion und jede Biberübernachtung von Neuem ein, immer in dem Ausmaß, das für sie gerade passt und auf ihre Art und Weise.
… und gemeinsam mit meiner Biberfamilie achte ich auf meine Welt…[Bearbeiten]
Duty to Others Meine Welt ist ein offener Begriff – was ist in der individuellen Welt der Biber enthalten, was ist ihnen wichtig? Es ist nicht nur die Natur, sondern auch ihre Familien, ihre Freunde, ihre Kindergärten, ihre Haustiere, ihr geliebtes Spielzeug,… kurz alles, was für das Kind selbst wichtig ist, ist Teil seiner Welt. Sich die ganze Welt hier als Erdkugel vorzustellen, ist in diesem Sinne fehl am Platz, auch wenn das der erste Gedanke von deinen Bibern sein kann. Auf die ganze Welt zu achten übersteigt die Fähigkeiten eines Einzelnen, aber die eigene Welt ist überschaubar. Was heißt es, darauf zu achten? Die Bedeutung ist für jeden Aspekt anders – die Natur zu achten heißt in kindlicher Sicht, Pflanzen zu achten statt Blätter abzureißen und Müll mitzunehmen statt liegen zu lassen. Auf die Familie zu achten kann heißen, seinen Eltern/Geschwistern zu helfen, wenn es einem schlecht geht, zu trösten. Gleichzeitig herrscht kein Harmoniezwang, auch negative Gefühle haben ihren Platz und Konflikte dürfen nicht ignoriert oder verdrängt werden. Kinder müssen nicht immer zu allen lieb sein! Ein junger Biber muss diese Aufgabe nicht alleine bewältigen, sondern kann sie gemeinsam mit seiner Biberfamilie in Angriff nehmen, sie unterstützen und helfen sich gegenseitig. Sie schaffen das gemeinsam und teilen diese Aufgabe.
…und mein Gott kann mich dabei begleiten.[Bearbeiten]
Duty to God Die Formulierung mein Gott stellt dem Biber frei, sie mit eigener Bedeutung zu füllen. An wen glaube ich? Ist es ein bestimmter Gott? Sind es mehrere? Wird es eher spirituell verstanden als Glaube an Schicksal, an das Karma, an das Gute, daran, dass man beschützt wird? Sind es Befana, Osterhase, Christkind, Nikolaus, Feen,…? - all das sind Wesen, an die Kinder glauben können. Wenn der Biber Unterstützung oder Hilfe braucht, kann er sich dahin wenden, denn sein*ihr Gott/Glaube/… sind für ihn*sie da. Bei Bedarf kann statt mein Gott auch der Name des Gottes oder mein Glaube eingefügt werden, da es um die Vermittlung des Duty to God geht und nicht um das einzelne Wort. Was heißt begleiten für ein Kind? Ein Biber wird von seinen*ihren Eltern in den Kindergarten begleitet. Wenn man sich diese Situation vorstellt, sieht man vielleicht, dass die Eltern das Kind dabei an der Hand nehmen, sie achten auf das Kind, damit ihm nichts passiert. Gleichzeitig kann es aber auch alleine gehen, mit dem Wissen, dass wer aufpasst. Man kann darauf zurückgreifen, wenn es mal schwer wird.
Versprechensvorbereitung[Bearbeiten]
Einen Methodenvorschlag, wie du das Versprechen mit deinen Bibern erarbeiten kannst, findest du hier Siehe Methoden-Beschreibung auf Infopedia