Das Spiel (GuSp)
Die Methode
„Heute spiel´ma was!“ oder Wie finde ich das richtige Spiel?[Bearbeiten]
Es gibt verschiedene Arten von Spielen, die verschiedene Ziele verfolgen. Nicht jedes Spiel ist für jede Situation geeignet. Bevor du ein Spiel auswählst, stelle folgende Überlegungen an:
- Welche Interessen/Wünsche sind bei meinen Guides und Spähern vorhanden?
- Gibt es Stärken und Schwächen bzw. sind diese verhältnismäßig stark in den Patrullen gestreut?
- Wie ist die Alterszusammensetzung bei meinen Guides und Spähern?
- Wie groß sind die Patrullen? Wie viele Guides und Späher werden da sein?
- Welche Erfahrungen haben meine Guides und Späher schon mit Spielen?
- Wie ist gerade die Stimmung im Trupp? Bestehen Unstimmigkeiten oder Aggressionen?
Neben diesen Vorüberlegungen kläre auch dein persönliches Ziel für das geplante Spiel. Ein Spiel kann eine Botschaft beinhalten, es kann Werte vermitteln, Haltungen erzeugen und die Mitspieler/innen in eine bestimmte Richtung bewegen. Überlege, was du mit Hilfe des jeweiligen Spiels erreichen willst:
- Spaß, Action, Fun, Austoben?
- In ein Thema einsteigen? Ein Thema behandeln und vertiefen?
- Die Gruppe beruhigen? Zusammenbringen? Sich kennen lernen?
Dann überlege, welche Spiele dafür geeignet sind. Nicht jedes Spiel unterstützt dein Ziel. Überlege, mit welchen Auswirkungen auf den Trupp/die Patrulle du rechnen kannst. Bestehen zum Beispiel innerhalb der Patrulle/des Trupps Unstimmigkeiten oder Aggressionen können manche Spiele ausarten, aus dem Spiel wird Ernst. Positive wie auch negative Stimmungen können von ein paar wenigen erzeugt werden und sich rasch auf die anderen Guides und Späher übertragen.
Habe außerdem ein offenes Ohr für leicht dahingesagte Äußerungen: „Schon wieder dieses Spiel“, „Schon wieder Fußball“, „Schon wieder ein Quiz“. Diese Äußerungen zeigen, dass die Gruppe nicht in Stimmung für dein Spiel ist und du bei deiner Spielauswahl mehr Abwechslung einbauen solltest.
Für ein gutes Gelingen ist schließlich eine sorgfältige Planung bezüglich Material, Räumlichkeiten/Örtlichkeiten, Dauer des Spiels, Präsentation des Spiels und der Spielregeln, Gruppeneinteilung und des Ausstiegs bzw. des „Danach“ notwendig. So wäre zum Beispiel eine intensive Diskussion oder eine besinnliche Andacht nach einem actiongeladenen Spiel eher problematisch, wenn deine Guides und Späher nicht genug Zeit haben um „umzuschalten“.
Spiel ist nicht gleich Spiel - Spielarten, Kategorien, Thematisierung[Bearbeiten]
Es gibt verschiedene Spielarten bzw. Kategorien, in welche Spiele einsortiert werden können.
- Kreisspiele
- Der Kreis ist ein Zeichen und Gefühl von Gemeinsamkeit - keiner kann sich verstecken, alle sind einbezogen, keiner kann sich entziehen.
Kreisspiele | Der Kreis ist ein Zeichen und Gefühl von Gemeinsamkeit - keiner kann sich verstecken, alle sind einbezogen, keiner kann sich entziehen. |
Kennenlernspiele | Sie sind geeignet, um eine neue Gruppensituation kennen zu lernen, um Beziehungen kennen zu lernen - einfache, vorsichtige Spiele, abtasten, miteinander vertraut werden, sich öffnen und aufeinander zugehen können, Vertrauen gewinnen und wissen, was einen erwartet. (Namensspiele, Kontaktspiele, Aufteilungsspiele) |
Warming Up | Durch ein Warming Up können sich die Guides und Späher auf die Gruppe einstimmen und miteinander in Bewegung kommen. (unkomplizierte, ausgelassene, originelle Spiele) |
Wahrnehmungsspiele | Sie stellen einen Gegenpol zu den Warming Up – Spielen dar, also eine ruhige, bedächtige Kontaktaufnahme, Konzentration auf sich selbst und eine bewusste Wahrnehmung der Umwelt. |
Vertrauensspiele | Vertrauensspiele haben zum Ziel, Risikobereitschaft für ungewohnte Verhaltensweisen zu entwickeln und dabei die Sicherheit und Unterstützung durch die Gruppe zu erfahren. |
Kooperationsspiele | Es gilt, gemeinsam ein Problem zu lösen Kreativität und Zusammenarbeit stehen im Mittelpunkt. |
Rollenspiele | Lernen und ausprobieren im Spiel, was im späteren Leben ernst werden kann, auseinandersetzen mit Rollen und Verhaltensweisen sowie deren Reflexion und Bewusstseinsschärfung sind die Merkmale des Rollenspiels. |
Kampf- und Wettspiele | In ihnen können sich die Guides und Späher messen, eigene Grenzen erfahren, realistische Selbsteinschätzung üben, Geschicklichkeit, Bewegung und Durchsetzungsvermögen trainieren. |
Konzentrationsspiele, Ratespiele, Quiz | Durch sie können Kompetenzen in den Bereichen Aufmerksamkeit, Wissen und Wissenstransfer, geistige Fähigkeiten, Kreativität sowie im Schätzen und Messen erworben werden. |
Kommunikationsspiele | Durch gute Kommunikation soll ein gemeinsames Ziel schneller erreicht werden und eine Sensibilisierung dafür, wie verschieden Menschen kommunizieren, erreicht werden. |
Tobespiele | Sie dienen zum Spannungsabbau durch Bewegung, Rufen, Laufen, Schreien und Ausgelassenheit. |