Fachwissen für WiWö-Leiter*innen: Meine Verantwortung als WiWö-Leiter*in

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In diesem Fachwissen wollen wir auf deine Rolle als WiWö-Leiter*in eingehen: zum Schutz der WiWö, aber auch zu deinem eigenen.


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Meine Verantwortung als WiWö-Leiter*in[Bearbeiten]

Viele Dinge, um die es in diesem Kapitel geht, sind für Erwachsene, die mit Kindern umgehen, selbstverständlich. Dabei ist deine Rolle als Jugendleiter*in nicht WiWö-spezifisch: Alle, die in der Jugendarbeit tätig sind, sollten sich ihrer Rolle, ihrer Verantwortung und ihrer Grenzen bewusst sein.

Du findest daher viele relevante Informationen in den übergeordneten Fachwissen-Kapiteln:


Darüber hinaus wollen wir in diesem Kapitel aber auch deine spezifische Verantwortung als WiWö-Leiter*in eingehen.

Deine Verantwortung gegenüber den Kindern[Bearbeiten]

Dein Maßstab sollte immer das Kind der Gruppe sein, dem du in dieser Situation am wenigsten “zutraust”. Nur wenn dieses Kind die Aktivitäten angstfrei und ungefährdet mitmachen kann, ist die Sicherheit des ganzen Volks/der ganzen Meute garantiert.

Das wird je nach Situation ein anderes Kind sein: eines kann vielleicht nicht so weit wandern, ein anderes fürchtet sich im Dunkeln. Orientiere dich an diesen Kindern, trau ihnen aber im sicheren Rahmen auch etwas zu. Damit schaffst du ein Lernfeld, in dem das Kind sich entwickeln kann. Furcht, Druck und Stress sind dabei aber schlechte Lehrer.

Wichtig ist es, Risikofaktoren zu erkennen und/oder entschärfen bevor deine WiWö überhaupt damit in Kontakt kommen oder davon betroffen sind. Nimm dir etwas Zeit und verwende deine Vorstellungskraft, um alle möglichen Risiken von dem, was ihr tun wollt, herauszufinden. Ihr müsst euch im Leitungsteam einig sein und klare Regelungen bzw. eindeutige Grenzen festsetzen. Dabei müsst ihr natürlich das Alter und die Entwicklung der Kinder genauso berücksichtigen wie die Art der Beschäftigung, den Ort wo sie sich aufhalten und die Zusammensetzung eurer Gruppe.

Zu den Risikofaktoren findest du Tipps und Checklisten im Fachwissen Gefahren- und Risikovermeidung. Prinzipiell ist natürlich in einer bestimmten Situation von allen Möglichkeiten immer die ungefährlichste zu wählen. Hier wollen wir auf spezifische Risikofaktoren für Kinder im WiWö-Alter eingehen.

Risikofaktoren in der Arbeit mit WiWö[Bearbeiten]

Hier findest du, wie versprochen, eine allgemeine Zusammenstellung von Tipps und Ratschlägen zu einzelnen Risikofaktoren. Natürlich kann die Liste nie vollständig sein. Überlegt also gemeinsam, in welcher besonderen Situation ihr jeweils seid und was ihr daher berücksichtigen müsst.

Prinzipiell kannst du deinen WiWö ruhig auch fordern. Verbiete daher nicht gleich alles, was gefährlich sein könnte, sondern überlege dir lieber sinnvolle Regelungen. Regelverstöße musst du zwar einkalkulieren, sie sind aber doch die Ausnahmen. Denk nur daran, dass dein Maßstab immer das schwächste Kind der Gruppe sein muss und richte alle deine Überlegungen danach aus.

Gegenstände[Bearbeiten]

Einerseits können Gegenstände, die ihr benutzt, ein Gefahrenrisiko bergen, andererseits können gerade sie helfen, Gefahren zu vermeiden oder zu vermindern.

Dazu gehört:

  • die Ausrüstung bzw. Kleidung, die du von deinen Kindern verlangst. Denke bei jeder Ausschreibung bzw. Vorbereitung einer Aktivität daran, wie die Kinder ausgerüstet sein sollen (z.B. gutes Schuhwerk und Regenschutz, strapazierfähige Kleidung).
  • dass Kinder nur das Werkzeug oder nur die scharfen Gegenstände (z.B. Hammer, Zange, Säge, Messer, Scheren, Folie etc.) benutzen sollen, dass sie auch zu handhaben wissen. Das heißt aber keineswegs, dass du ihnen verbieten musst, damit zu hantieren, sondern dass eine Einschulung bzw. Aufsicht notwendig sind.
  • das allgemeine Material im Heim oder auf Lager. Gefährliche Gegenstände sollen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden, Materialkisten sollen keine scharfen Kanten oder wegstehende Teile haben, an denen sich die WiWö verletzen könnten.
  • das spezielle Material, das ihr für eure Aktivitäten jeweils braucht. Turngeräte, Pfeil und Bogen, eine Töpferscheibe, Laubsägen, Stelzen, usw. – alle diese Dinge brauchen eine Einschulung bzw. Aufsicht – natürlich entsprechend der Entwicklung und Fähigkeiten der Kinder. Sei aber auch hier nicht zu ängstlich und mach womöglich alles selbst. Die WiWö können nur durch den Gebrauch lernen, wie man damit umgeht.
  • ein Handy, das immer und überall dabei ist, um notfalls Hilfe holen zu können.


Und noch ein Ratschlag zum Schluss: Achte darauf, dass deine WiWö keine schweren Lasten tragen! Ihr Knochenbau und ihre Muskulatur weisen noch eine geringere Festigkeit auf als bei Erwachsenen. Sie muten sich aber gerne mehr zu, als gut für sie ist.

Rund um eure Aktivitäten[Bearbeiten]

Die Liste der Risikofaktoren rund um eure Aktivitäten ist sicher nicht vollständig. So viele verschiedene Dinge könnt ihr gemeinsam unternehmen und erleben, dass wir sie sicher nicht alle abdecken können. Trotzdem liefert dir die folgende Aufstellung sicherlich ein paar Anhaltspunkte.

  • Der Ort der Aktivität kann Gefahren in sich bergen. Bedenke seine Lage (z.B. abschüssige Wiese, Straßenverkehrslage, etc.) und seine Ausstattung (elektrischer Strom, unsichere Stockbetten, wackelige Stiegen, etc.). Am Sommerlager bietet sich eine Geländebegehung (am besten in Form eines Spieles) an, bei dem die WiWö das Gelände kennen lernen und gleichzeitig deine Regelungen dafür erfahren.
  • Sollte ein Transport der WiWö zum Ort der Aktivität notwendig sein, dann wähle eine gemeinsame Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem gemieteten Bus. Achte darauf, dass ihr genügend Begleitpersonen seid. Bei jeder gemeinsamen Reise mit öffentlichen Verkehrsmitteln steigt immer ein Erwachsener zuerst und einer zuletzt ein (bzw. aus) und achtet darauf, dass keine Kinder verloren gehen.


Erkläre den WiWö vor dem Antritt der Fahrt, was sie zu tun haben, wenn sie doch verloren gehen sollten und/oder gib ihnen einen Zettel mit einer Kontaktadresse und/oder Telefonnummer mit.

Unterwegs auf der Straße[Bearbeiten]

  • Nimm genug Betreuer*innen mit, um alle WiWö beaufsichtigen zu können. Achte besonders auf unruhige bzw. “wilde” Kinder.
  • Erwachsene gehen immer auf der Fahrbahnseite.
  • Wenn ihr die Straße überqueren wollt, macht ihr das in jedem Fall bei einem Zebrastreifen bzw. einer Ampel. Sollte es beides nicht geben, steht mindestens ein*e Erwachsene*r in der Mitte der Straße und sperrt diese durch deutliche Handzeichen ab, bis das letzte Kind auf der anderen Straßenseite ist.
  • Sollte es keinen Gehsteig geben, dann seid ihr schon ab einer Anzahl von drei Kindern eine geschlossene Kindergruppe und sollt die rechte Seite der Fahrbahn benutzen. Bei Dämmerung bzw. Dunkelheit müsst ihr darauf achten, dass die Gruppe ausreichend beleuchtet ist. Das kann durch Lampen, aber auch durch mitfahrende Fahrzeuge geschehen. Denke auch an Reflektoren.


Übrigens: Auf der Fahrbahn sind Spiele aller Art verboten (außer die Straße wird diesem Zweck gewidmet und ist für den übrigen Verkehr gesperrt). Spiele auf Gehsteigen oder Gehwegen und deren Befahren mit Rollschuhen u.ä. sind verboten, wenn dadurch der Verkehr auf der Fahrbahn oder Fußgänger gefährdet oder behindert werden.

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fachwissen +, sicherheitshalber +, theorie +, verantwortung +  und wiwoe +
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