Das WiWö-Erprobungssystem: Einfaches und naturverbundenes Leben
Einfaches und naturverbundenes Leben
Einfaches und naturverbundenes Leben bedeutet ...
- sich achtsam und aufmerksam in der Natur verhalten,
- Zusammenhänge in der Natur verstehen und eine Verbundenheit mit der Natur entwickeln,
- Technik und Ressourcen bewusst und angemessen nutzen,
- aktiv Umweltschutz betreiben.
Deine WiWö sollen sich im Rahmen dieses Schwerpunktes bewusst werden, dass sie Teil eines Ökosystems sind und ihr Handeln Auswirkungen auf die Natur hat. Sie sollen die Möglichkeit zu Naturerlebnissen haben und so eine persönliche Beziehung zu ihrer unmittelbaren Umwelt aufbauen. Ausgestattet mit Wissen über Tiere und Pflanzen können auch WiWö bereits einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Diese Entwicklungsaufgaben werden mit diesem Schwerpunkt besonders bearbeitet: Werteentwicklung, Fähigkeiten und Fertigkeiten und Gemeinschaft.
Konkret bedeutet das für deine WiWö:
- Welchen Einfluss hat mein Verhalten auf die Umwelt?
- Welche Pflanzen gibt es in meiner Umgebung und wie kann ich sie nutzen?
- Welche Tiere gibt es in meiner Umgebung und wie verhalte ich mich ihnen gegenüber richtig?
- Welchen Beitrag kann ich zum Umweltschutz leisten?
Weg zum 1. Stern[Bearbeiten]
Ich erkunde ein naturbelassenes Gebiet und verhalte mich dort richtig.
Die Kinder wissen um die Wertigkeit unberührter, naturbelassener Gebiete und ihrer schützenswerten Bewohner*innen. Daher verstehen sie, warum richtiges Verhalten in der Natur wichtig ist und Regeln auch in der Natur sinnvoll sind.
Methoden
Ich beobachte ein Tier eine Zeit lang und berichte jemandem davon.
Wenn man später etwas berichten muss, sollte man besser genauer hinschauen! Das selbstständige Sammeln und Erarbeiten der Informationen über das beobachtete Tier schärft die bewusste Wahrnehmung von Lebewesen.
Methoden
Ich kenne heimische Pflanzen, habe einige gesammelt und etwas damit hergestellt.
Durch den respektvollen Umgang und die individuelle Weiterverarbeitung der Pflanzen erfahren die Kinder den Wert und die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten natürlicher Rohstoffe.
Methoden
Weg zum 2. Stern[Bearbeiten]
Ich weiß, wie ich die Umwelt schützen kann und leiste einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.
Die Kinder wissen bereits um den Wert der Umwelt und tragen im Kleinen aktiv ihren Teil zum Erhalt und Schutz bei.
Methoden
Ich ziehe eine Pflanze auf und berichte von meinen Beobachtungen.
Das Aufziehen einer Pflanze birgt die Herausforderung, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen. Auch nicht Beinflussbares, wie das Wetter, wird bewusst gemacht. Vor allem aber geht es hier um die Herausforderung das eigene Handeln und die Auswirkung auf die Pflanze zu erkennen – auf jede Aktion folgt eine Reaktion der Pflanze.
Methoden
Ich informiere mich über die Herkunft meiner
Nahrungsmittel. Die Kinder lernen in diesem Erprobungspunkt mehr über die Herkunft ihrer Lebensmittel und wie diese hergestellt werden. Erdbeeren können im Mai regional sein, im Dezember aber einen langen Weg hinter sich haben. Tiere werden in unterschiedlichen Produktionsstätten ganz unterschiedlich gehalten. Bio-Gemüse wurde nur wenig behandelt bevor wir es essen, für Fertiggerichte aber durchlaufen die Zutaten viele Produktionsschritte, bevor sie auf unseren Tellern landen.
Methoden
Spezialabzeichen[Bearbeiten]
Gärtnerin / Gärtner Mit diesem Spezialabzeichen können die Kinder Verantwortung für Pflanzen übernehmen. Sie lernen verschiedene Verwendungsmöglichkeiten von Pflanzen kennen sowie den Nutzen in kleinen Dingen wahrzunehmen. Wenn einmal etwas nicht funktioniert, können die Kinder auch Erfahrung mit Misserfolgen machen.
Methodenideen
- Kresse säen und damit ein Butterbrot belegen
- Schnittlauchköpfe: Einfache Tontöpfe mit einem Gesicht bemalen und Schnittlauch darin setzen. Der wachsende Schnittlauch wird zu den „Haaren“
- Gänseblümchen setzen, pressen und damit Bilder gestalten
- Blumen aussäen; Blüte und Blätter pressen und beim Papierschöpfen einsetzen oder ein Lesezeichen damit gestalten
- Samenbomben selber machen
- ein Beet anlegen
- Guerilla-Gardening
- bei einem Urban-Gardening-Projekt mitarbeiten
- ein Moos-Graffiti anlegen
Philosophin / Philosoph Dieses Spezialabzeichen ist für Kinder, die gerne nachdenken, Fragen stellen und versuchen wollen darauf verschiedene Antworten zu finden. Es geht um das Philosophieren mit Kindern. Das inkludiert hinter die Dinge zu blicken, neugierig zu sein, kritisch zu sein oder auch zu versuchen, zu konkretisieren. Es geht darum Geschichten zu analysieren, Gespräche zu führen (und deren Regeln zu beachten) und dem anderen oder der anderen aktiv zuzuhören.
Dazu einige Impulse:
- Jede Woche einen Brief mit einer Frage bekommen, mit der sich das Kind die folgenden Tage beschäftigt
- Etwas basteln oder kneten das für das Kind den Begriff Zeit darstellt, darüber sprechen was Zeit ist und wann sie wichtig bzw. unwichtig ist
- Einen Tag ohne Uhren verbringen: Was war anders, was war schwierig, was war leichter, wie hat es sich angefühlt?
- „Frederick“ von Leo Lionni: Geschichte lesen, alle Figuren als Sockenpuppen basteln (auch die Sonnenstrahlen usw.). Die Geschichte als Puppentheater vorspielen und danach mit den WiWö Fragen dazu überlegen, z.B. „Kann man Sonnenstrahlen essen...“.
- Activity oder Dingsda mit Begriffen wie z.B. Freundschaft, Liebe usw.
- Bilderbuch der schönen Wörter (Bilderbuch malen mit der Darstellung von Begriffen wie Vertrauen, Schönheit, Wärme ...)
- gute Infos und Methoden gibt es auch unter: www.kids-phil.at (Menüpunkt „Archiv“)
Religionsforscherin / Religionsforscher Dieses Spezialabzeichen ist für Kinder geeignet, die sich intensiver mit einer Religion befassen wollen. Die gewählte Religion sollte nicht dem eigenen Bekenntnis entsprechen, damit ist das Spezialabzeichen auch für Kinder ohne religiöses Bekenntnis geeignet. Es geht bei diesem Spezialabzeichen auch darum, Neues kennenzulernen und sich möglicherweise unbekannten neuen Kulturen zu öffnen. Es soll auch zeigen, wie vielfältig Glaube sein kann, aber auch wie stark sich viele Glaubensrichtungen ähneln.
In der Umsetzung sollte daher ein Wissensteil vorkommen (also etwa den Namen des Gottes, des Gotteshauses oder hohe Feiertage zu kennen). Zusätzlich sollte eine Vorstellung den anderen WiWö gegenüber Teil des Spezialabzeichens sein.
Für die Umsetzung eignen sich:
- Quiz
- Interview (z.B. mit einer*einem Vertreter*in einer anderen Religion)
- 1, 2 oder 3
- Besuch eines Gotteshauses und Fotostory dazu
- Foto- oder Bildercollage
- ein Plakat
- den anderen WiWö eine besondere Geschichte aus der Glaubensrichtung erzählen oder nachspielen
- eine besondere Geschichte aus einer Glaubensrichtung erzählen
- Essensvorschriften bzw. besondere Speisen aus einer Religion zum Verkosten mitbringen und erklären können
- Gemeinsamkeiten zwischen Religionen darstellen (z.B.: die Goldene Regel)
Zeremonienmeisterin / Zeremonienmeister Dieses Spezialabzeichen eignet sich für jene Kinder, denen andere im Schwerpunkt „Spirituelles Leben“ vielleicht zu kopflastig sind. Es verbindet den spirituellen Charakter des Schwerpunktes mit der praktischen Umsetzung von konkreten Aktivitäten. Kinder sollen hier konkret in die Ausgestaltung von Momenten durch die Leiter*innen eingebunden werden. Dabei sind sowohl die Konzeption (was haben andere von dieser Aktivität, was geht dabei in ihnen vor) als auch die praktische Umsetzung (Material, Aufbau, Wegräumen, eventuell Dokumentation) notwendige Bestandteile.
Aktivitäten könnten sein:
- Fantasiereisen auswählen und erklären können
- einen Lagerrückblick mitplanen und Teile davon erklären, die schönsten Lagermomente auswählen
- einen Lagergottesdienst mitplanen und ein Altartuch mitgestalten
- den Weg zum Versprechen als Lichterspirale bauen
- eine Leiter*innen-Verabschiedung mitplanen
- ein Versprechenspate oder eine Versprechenspatin sein und einen neuen WiWö durch das Versprechen begleiten