GOLD-Motivation
Deine Pfadfinder*innengruppe lebt mit einem aktiven und vor allem motivierten Leitungsteam. Aber wie kannst du als Gruppenleiter*in zur Motivation deiner Leiter*innen beitragen? Kannst du das überhaupt beeinflussen?
Da deine Leiter*innen ehrenamtlich und freiwillig tätig sind, ist das gar nicht so einfach. Wenn du sie jedoch ehrlich lobst und ermutigst, ihren Einsatz, ihre investierte Zeit und ihre Leistungen anerkennst, dann leistest du schon einen wichtigen Beitrag.
Was ist Motivation überhaupt?[Bearbeiten]
Dem Phänomen „Motivation“ wird alles untergeordnet, das mit der Auslösung und Steuerung von Verhalten zu tun hat. Ein Motiv ist etwas, das den Menschen dazu treibt, sich durch das, was er tut, einem Ziel zu nähern. Dieses „Etwas“ wird oft als innere Spannung oder innerer Drang beschrieben. Es kann bewusst oder unbewusst sein, das heißt der*die Handelnde kann bewusst auf ein Ziel zusteuern. Er*Sie kann aber auch nicht wissen, was sie*ihn veranlasst hat, so oder so zu handeln.
Das bedeutet, dass Motivation von jeder Person selbst ausgeht. Somit ist die Formulierung „jemanden motivieren“ nicht richtig, weil der tatsächliche Anstoß etwas zu tun, ja von der Einzelperson selbst ausgeht.
Aber man kann jemanden durchaus zur „Selbstmotivation“ anregen bzw. ihn*sie dabei unterstützen. Durch folgende Motivationsfaktoren ist es leicht möglich, das Interesse deiner Gruppenmitglieder für ein Thema zu wecken.
Motivationsfaktoren[Bearbeiten]
Was | Die Aufgabe ist mir bekannt und überschaubar für mich. |
Warum | Ich kenne den Hintergrund und die Zusammenhänge. |
Wann | Ich kenne den Termin. |
Ziel | Ich kenne das Ziel (= ich kann meinen Erfolg messen). |
Wie | Ich kann die Details und die Methode innerhalb des Rahmens selbst bestimmen. |
Wer | Ich bin für das Erreichen des Ziels und die Wahl der Arbeitsmethode selbst verantwortlich. |
Vertrauen | Ich habe Vertrauen in meine Fähigkeiten, die erforderliche Leistung zu erbringen. Die anderen haben Vertrauen in mich und meine Leistung. |
Anerkennung | Die Anerkennung für die erbrachte Leistung und die individuell gewählte Methode wird deutlich ausgesprochen |
Motivierendes Verhalten
- Interesse zeigen
- Lob und Anerkennung
- Wertschätzung
- persönliche Beziehungen
- an Entscheidungen mitwirken lassen
- positive Sprache verwenden
- Feedback geben
- gemeinsam transparente Ziele formulieren
- Informationen weitergeben
- Aufgaben klar definieren
- Selbständigkeit fördern
- Probleme ernst nehmen
- Fehler nicht verurteilen
- Erfolge feiern
- konstruktive Kritik, aus der man lernen kann (Negatives nie im großen Kreis vorbringen!)
- Niemandem etwas zumuten, was man selbst nicht tun möchte
- den Spaß am Tun nicht verloren gehen lassen
- Pünktlichkeit
Lob und Anerkennung
Lob und Anerkennung können die Motivation deines Leitungsteams fördern. Sie sind übrigens nicht das gleiche! Es gibt einen wichtigen Unterschied:
Lob ist eine spontane Wertschätzung. Damit der*die Empfänger*in auch weiß, wofür das Lob ausgesprochen wird, sollte es möglichst konkret und zeitnah sein.
Anerkennung hingegen ist eine Haltung und viel mehr als ein spontanes Lob: Es bedeutet, dass du als Gruppenleiter*in die Qualität und Leistungen deiner LeiterInnen erkennst und deine LeiterInnen als Personen dafür schätzt und respektierst! Anerkennung beurteilt das Gesamtbild und muss daher nicht konkret sein. Es ist schwierig, Anerkennung verbal zu äußern, da sie viel ausführlicher ist als ein Lob. Anerkennung muss man spüren.
Ein regelmäßiges Lob, ein kleines Dankeschön für deine LeiterInnen ist daher ein wichtiger Motivator, keine Frage. Damit deine Leiter und Leiterinnen aber dauerhaft motiviert bleiben, sollten sie auch deine ehrliche Anerkennung hinter allem spüren.
Woran kannst du Motivation bei dir und bei anderen erkennen?
- an der Begeisterung für eine Aufgabe
- an dem Antrieb, eine Aufgabe mit Freude zu erledigen
Bedürfnisstufen nach Maslow[Bearbeiten]
Die bekannteste Motivationstheorie ist die Bedürfnispyramide von Maslow. Maslow geht davon aus, dass die Befriedigung von Bedürfnissen ausschlaggebend für die Motivation des*der Einzelnen ist. Die obersten Stufen können nur realisiert werden, wenn die unterhalb liegenden Bedürfnisse befriedigt sind. Bleiben die „niedrigen“ Bedürfnisse unbefriedigt, so interessiert man sich für die oberen Stufen erst wieder, wenn das Fundament neu errichtet ist.
- ↑ GOLD-Das Handbuch für Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen (2009); :