GOLD-Öffentlichkeitsarbeit für die Gruppe: Unterschied zwischen den Versionen
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Diese werden durch das Gefühl bestimmt. Interessanter Weise wird hierbei nicht zwischen Menschen und Produkten unterschieden. Produkte oder Dienstleistungen werden von den Menschen wie eine Person wahrgenommen.<br><br> | Diese werden durch das Gefühl bestimmt. Interessanter Weise wird hierbei nicht zwischen Menschen und Produkten unterschieden. Produkte oder Dienstleistungen werden von den Menschen wie eine Person wahrgenommen.<br><br> | ||
'''Vorurteile und Gefühle'''<br> | '''Vorurteile und Gefühle'''<br> | ||
Image besteht nur zum Teil aus realen Fakten. Traditionen und Konventionen, der Zeitgeschmack und nicht zuletzt Vorurteile (Stereotype) und Gefühle sind für die Ausprägungen des Images verantwortlich. So ist es verständlich, dass das beste Produkt oder die beste Dienstleistung ohne entsprechendes Image nicht erfolgreich sein kann. Nur wenn sowohl Verstand als auch Gefühl angesprochen werden, können Vorurteile und schließlich Images beeinflusst werden. ''Image setzt Bekanntheit voraus.'' | Image besteht nur zum Teil aus realen Fakten. Traditionen und Konventionen, der Zeitgeschmack und nicht zuletzt Vorurteile (Stereotype) und Gefühle sind für die Ausprägungen des Images verantwortlich. So ist es verständlich, dass das beste Produkt oder die beste Dienstleistung ohne entsprechendes Image nicht erfolgreich sein kann. Nur wenn sowohl Verstand als auch Gefühl angesprochen werden, können Vorurteile und schließlich Images beeinflusst werden. ''Image setzt Bekanntheit voraus.'' |
Version vom 27. Juli 2022, 12:16 Uhr
Was bedeutet Öffentlichkeitsarbeit?
Unter Öffentlichkeitsarbeit versteht man laut Wikipedia unter anderem Folgendes:
- einen weit gefassten Begriff für die Gestaltung der öffentlichen Kommunikation von Organisationen, Unternehmen, Behörden, Ideen oder Einzelpersonen
- alle Maßnahmen zur Pflege der Beziehung zur Öffentlichkeit, zunehmend auch durch die öffentliche Verwaltung
Der Begriff Public Relations wurde zuerst 1882 in den USA verwendet, die deutsche Entsprechung Öffentlichkeitsarbeit 1917. Eine mögliche Definition findet sich bei Carl Hundhausen aus dem Jahre 1937: „Public Relations ist die Kunst, durch das gesprochene oder gedruckte Wort, durch Handlungen oder durch sichtbare Symbole für die eigene Firma, deren Produkt oder Dienstleistung eine günstige öffentliche Meinung zu schaffen.“
Öffentlichkeitsarbeit macht jede*r – aber wie?[Bearbeiten]
Öffentlichkeitsarbeit hat ein schlechtes Image. Seltsam, wo sich doch Öffentlichkeitsarbeit mit der Verbesserung des Images beschäftigt.
Zu beachten ist:
Öffentlichkeitsarbeit ist nicht Werbung! Werbung dient zur Absatzmaximierung, Öffentlichkeitsarbeit dient zur Imagepflege.
Öffentlichkeitsarbeit ist nicht CI! Corporate Identity (CI) ist das Erscheinungsbild, nicht das Image. Hier liegt der Fokus auf der Wiedererkennung.
Öffentlichkeitsarbeit setzt voraus[Bearbeiten]
- Akzeptanz des/der Anderen und anderer Meinungen
- Bereitschaft zum Dialog
- Halten von Versprechen
- Partnerschaftliches Geben und Nehmen von Informationen
- Offenheit und Vertrauen
Kurzum Dinge, die man von einem anständigen Menschen erwartet; und so kommen wir zur nachstehenden Abgrenzung.
Der 5. Faktor[Bearbeiten]
Als Pfadfinder*innen leisten wir einen beträchtlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben einer Gemeinde. Können wir unsere Leistungen und unsere Anliegen verständlich machen? Noch immer glauben einige von uns, es genügt, ein gutes Produkt zu haben. Wir haben unsere Werte und Ziele, wir haben ein pädagogisches Konzept – aber weiß das die Öffentlichkeit?
Folgende Faktoren definieren eine Gruppe:
- Heim und Infrastruktur
- → Ausgebaute, gemütliche Gruppenräume, Küche, sanitäre Einrichtungen
- Programm/Leiter*innen
- → Ausgebildetes, motiviertes und fachlich kompetentes Personal
- Management
- → Situatives und kooperatives Führungsverhalten von ER und Gruppenleitung
- klare Finanzierung
- Organisation
- → Prozessqualität, nachvollziehbare Abläufe, Budget
- Öffentliche Meinung
- → Wie steht die Gruppe in der Gemeinde da?
- → Wie steht die Gruppe in der Gemeinde da?
Akzeptanz und Glaubwürdigkeit[Bearbeiten]
Eine Vorwarnung an alle, die glauben, mit ein paar Tricks ein gutes Image kaufen zu können. PR ist in erster Linie Haltungsfrage. Es reicht nicht, ein paar kleine Plakate aufzuhängen. Wer hingegen die Verpflichtung akzeptiert, die Öffentlichkeit umfassend zu informieren, wer erkannt hat, dass zum Erfolg mehr als gutes Programm, ein sauberes und warmes Heim, sowie gut ausgebildete LeiterInnen und deren Verwaltung und Organisation gehören, wird auch Erfolg haben.
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Wie gesagt: Das Wollen, die positive Einstellung zur Öffnung nach innen wie nach außen, macht 70 Prozent des PR-Erfolges aus. Die restlichen 30 Prozent sind Know-How und leider beinharte Knochenarbeit.
Was kann durch Öffentlichkeitsarbeit erreicht werden?
- Erhöhung des Bekanntheitsgrades
- Veränderung oder Festigung des Images
- Positionierung in der öffentlichen Meinung
- Aufbau von Vertrauen
- Verbesserung des „Betriebsklimas“
- Unterstützung durch die Öffentlichkeit (Gemeinde, etc.)
- Gerüchte fallen auf schlechten Boden
Öffentlichkeitsarbeit kann nicht
- negative Entwicklungen oder Verfehlungen ins Gegenteil verkehren und ungeschehen machen
- schlechte Produktqualität übertünchen
- Werbung ersetzen
- in Krisensituationen Abhilfe schaffen
Grundprinzipien der Öffentlichkeitsarbeit
- Offenheit
- Sachlichkeit
- Ehrlichkeit
- Aufrichtigkeit (Sein = Schein)
- Kontinuität
- Systematik
- Ausdauer
Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten]
Öffentlichkeitsarbeit ist nicht delegierbar!
Man kann auch nicht gutes Benehmen einem*einer anderen überlassen. Öffentlichkeitsarbeit ist Angelegenheit jedes einzelnen Gruppenmitglieds. Vom ER beginnend, über die Gruppenleitung bis hin zum Wichtel oder Wölfling.
Insbesondere zählen dazu:
- die Grundeinstellung. Wir möchten in der Gemeinde präsent sein, wir wollen einen Bekanntheitsgrad haben.
- die Verantwortung über die Kommunikation
- die Mitwirkung ALLER Beteiligten
- Leiter*innen, welche sich in der Öffentlichkeit schlecht benehmen, schaden enorm.
- die Präsenz der „Chefs“ in der Öffentlichkeit
- Ein oft gehörter Satz lautet: „Wir machen unsere Arbeit, für das Image ist der Verband zuständig.“ Dabei wird vergessen, dass der Verband nur so gut wie seine Mitglieder sein kann.
Gebote für wirksame Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten]
- Öffentlichkeitsarbeit ist integraler Bestandteil der Gruppenstrategie
- Öffentlichkeitsarbeit wirkt langfristig und muss auch so gesehen werden
- Öffentlichkeitsarbeit wird von „oben“ nach „unten“ gelebt
- Medien haben Vorrang
- Öffentlichkeitsarbeits-Information für den Öffentlichkeitsarbeits-Verantwortlichen oder die Öffentlichkeitsarbeits-Verantwortliche; Er*Sie muss alles wissen, aber er*sie muss nicht alles sagen.
- Journalisten sind Menschen und als solche zu behandeln
- Öffentlichkeitsarbeit ist Chefsache
- Öffentlichkeitsarbeit ist nicht Werbung
- ACHTUNG vor Blendern
Die Entwicklung der Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten]
1. Stufe: Manipulation
Die sogenannte PR-Arbeit ist durch Vertuschen und Schönfärben bestimmt. „Gesundbeten“ ist angesagt. Dieses Verhalten trägt zum negativen Image der Öffentlichkeitsarbeit bei.
2. Stufe: Information
Es handelt sich um eine Einwegkommunikation. Meist nur auf Druck von außen: Wenn was passiert ist oder bei einem anderen Ereignis. Beispiel: Finanzbericht.
3. Stufe: Kommunikation
Es wird ein Dialog betrieben. Wobei auch hier oft ein Druck von außen vorliegt.
4. Stufe: Konfliktmanagement
Es werden Konflikte verhindert oder zumindest gemildert. Diese Stufe ist von planendem und vorausschauendem Handeln geprägt.
5. Stufe: Umweltintegration
Eine aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt wird angestrebt. Nicht Reagieren, sondern Agieren ist das prägende Handlungsmodell.
Planung der Öffentlichkeitsarbeit[Bearbeiten]
Eine Zielhierarchie ist erforderlich
- Gruppenziele
- Kommunikationsziele
- Ziele der Öffentlichkeitsarbeit
Ohne eine Gruppenzieldefinition ist die Formulierung der folgenden Ziele nicht möglich. Nach der Abstimmung der Kommunikationsziele auf die Gruppenziele kann eine Zielformulierung der Ziele der Öffentlichkeitsarbeit vorgenommen werden.
Entscheidend bei der Zieldefinition ist:
- Operationalisierbarkeit
- Ziele müssen mit vertretbarem Aufwand umsetzbar sein. Es müssen genügend finanzielle, aber auch personelle Mittel einsetzbar sein.
- Formulier- und Publizierbarkeit
- Ziele, die nicht schriftlich festgehalten werden, sind nicht vorhanden. Eine widerspruchsfreie Formulierung ist notwendig.
- Anpassungsfähigkeit
- Ziele müssen sich an geänderte Umfeldbedingungen anpassen lassen können. Sie müssen so flexibel sein, dass sie „nicht im Weg“ sind.
- Akzeptierbarkeit und Durchführbarkeit
- Die Ziele müssen von den Teammitgliedern als wichtig anerkannt und vom Management auch durchgesetzt werden können.
- Exaktheit
- Ein Ziel muss messbar, einfach formuliert, terminiert, erreichbar und relevant (METER) sein (siehe dazu das Kapitel Langfristige Planung in der Gruppe).
Das Image[Bearbeiten]
Image ist wie ein Schatten. Man hat einen, ob man will oder nicht.
Man kann sich des Images nicht entledigen und es verändert sich aufgrund des eigenen Verhaltens. Aber im Gegensatz zum Schatten kann sich das Image verselbständigen und außer Kontrolle geraten. Umgekehrt ist das Image nicht unbedingt personengebunden. Image wird ins Deutsche durch eine Gruppe von Worten ausgedrückt: „Bild, Ruf, Vorstellungskraft und Eindruck“. Also eine Vielzahl von Attributen.
Es gibt zwei Arten von Imagefaktoren:
- Rationale Imagefaktoren
Das sind die realen, also diejenigen, die rational wahrgenommen werden können;
z.B. Kleidung (Uniform), Menge und Auftreten der Mitglieder.
- Irrationale Imagefaktoren
Diese werden durch das Gefühl bestimmt. Interessanter Weise wird hierbei nicht zwischen Menschen und Produkten unterschieden. Produkte oder Dienstleistungen werden von den Menschen wie eine Person wahrgenommen.
Vorurteile und Gefühle
Image besteht nur zum Teil aus realen Fakten. Traditionen und Konventionen, der Zeitgeschmack und nicht zuletzt Vorurteile (Stereotype) und Gefühle sind für die Ausprägungen des Images verantwortlich. So ist es verständlich, dass das beste Produkt oder die beste Dienstleistung ohne entsprechendes Image nicht erfolgreich sein kann. Nur wenn sowohl Verstand als auch Gefühl angesprochen werden, können Vorurteile und schließlich Images beeinflusst werden. Image setzt Bekanntheit voraus.