Freizeit und Freiraum bei den CaEx

CaEx

Als CaEx-Leiter*in bekommst du schnell mit, dass Freizeit und Freiraum für die Caravelles und Explorer wichtig sind und die Jugendliche diese auch einfordern.

Warum ist das „Chillen“ oder „Gammeln“ so wichtig?

In diesem freien Rahmen, auch wenn es für Außenstehende oft genau nach dem Gegenteil aussieht, passiert jede Menge innerhalb der „Peer group Patrulle“1. Die Jugendlichen probieren sich aus, schließen und festigen Freundschaften, entdecken und entwickeln Interessen, positionieren sich innerhalb ihrer Gemeinschaft, tauschen sich aus, lernen voneinander und vieles mehr. Weil eben so viel in diesen freien Zeiten und Räumen passiert, ist die Freizeit und der Freiraum eine wichti- ge Methode der CaEx-Stufe. Gezielt schaffen und geben wir Leiter*in nen den Jugendlichen jene Freiräume und Freizeiten, die Caravelles und Explorer bei der Entwicklung entsprechend der Entwicklungsaufgaben2 unterstützen und fördern.

„Geplante“ Freizeit? „Geplanter“ Freiraum? – funktioniert das überhaupt?

Die Antwort: Ja. Mit jedem einzelnen Jahr als JugendLeiter*in bekommt man ein besseres Gespür dafür, wann, wo und in welchem Rahmen diese Methode richtig und wichtig ist. Mut zur Lücke - oft sind es ein paar Minuten mehr als geplant, die man den Jugendlichen gibt, um das CaEx-Eck in Ordnung zu bringen oder das Zelt einzu- räumen. Und manchmal wird man eine ganze Stunde auf einem Ausflug für das Zusammensitzen und Plaudern einrechnen oder auf Lager einen halben Tag kein Programm planen und einfach miteinander am Lagerplatz ver- bringen. Vertraue darauf, dass Caravelles und Explorer ihre Freizeit und ihren Freiraum auch einfordern.

Welche Rolle hast du als Leiter*in ? Was sind deine Aufgaben?

Woher weißt du nun, welcher Rahmen für die Freizeit oder den Freiraum der richtige ist? Darauf lässt sich keine pauschale oder „richtige“ Antwort geben, denn es gibt viele Zugänge und Sichtweisen. Deine „richtige“ Antwort findest du in deinem Trupp und in deinem Leiter*in nenteam. Gemäß dem Zitat von BiPi: „Look at the boys (girls)!“ Du und dein Leiter*in nenteam kennt eure Caravelles und Explorer, ihr beobachtet, wie sie miteinander umgehen und wie sie sich entwickeln. Ausgehend von diesen gemeinsamen Beobachtungen und Erfahrungen könnt ihr den Rahmen für die Freizeit und den Freiraum, die eure Jugendlichen brauchen, am besten einschätzen.

Achtung! Jugendliche der CaEx-Stufe fühlen sich rasch als von „allen beobachtet“ oder als „Mittelpunkt des Geschehens“, was durchaus eine angespannte Situation für die Jugendlichen sein kann und sie dazu bewegen kann, gefallen zu wollen und zu schauspielern. Seid bei euren Beobachtungen behutsam und vermeidet es, zu spio- nieren oder zu belauschen. Die Jugendlichen sollen sich in einem unbeobachteten Rahmen und in ihrem eigenen sozialen Gefüge miteinander und für sich selbst ausprobieren und entwickeln können. Überlasse sie ruhig für einen gewissen Zeitraum oder eine bestimmte Aufgabe sich selbst. Wichtig ist, dass sie immer wissen, wo sie dich oder ein/n andere/n Leiter*in finden, wenn sie einen Erwachsenen als Unterstützung brauchen (z.B. bei Fragen, Verletzung, Streitigkeiten, ...).

Zusammengefasst: Die Caravelles und Explorer brauchen Freiräume und Freizeit für ihre Entwicklung. Deine Aufgabe ist es, ihnen gezielt Freiräume und Freizeit zu geben und damit ihre Entwicklung im Sinne der Entwicklungsaufgaben3 zu fördern.

Pfadfinderinnen und Pfadfinder zwischen 13 und 16 Jahren heißen Caravelles (Mädchen) und Explorer (Burschen)