Das WiWö-Erprobungssystem: Umsetzung und Überprüfung: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Grundgedanke ist eigentlich ganz einfach: Du musst den WiWö die Gelegenheit bieten, alle Erprobungspunkte, die ihnen fehlen, „erledigen“ zu können, das heißt alle diese Inhalte müssen in das Programm (der Heimstunden und Aktivitäten oder des Lagers) eingebaut werden. Dass das auch bei jedem Erprobungspunkt wirklich möglich ist, zeigen wir dir in diesem Behelf. Er besteht aus konkreten Vorschlägen, wie du den jeweiligen Erprobungspunkt in die Praxis umsetzen kannst. Das ist besonders am Anfang nicht leicht. | Der Grundgedanke ist eigentlich ganz einfach: Du musst den WiWö die Gelegenheit bieten, alle Erprobungspunkte, die ihnen fehlen, „erledigen“ zu können, das heißt alle diese Inhalte müssen in das Programm (der Heimstunden und Aktivitäten oder des Lagers) eingebaut werden. Dass das auch bei jedem Erprobungspunkt wirklich möglich ist, zeigen wir dir in diesem Behelf. Er besteht aus konkreten Vorschlägen, wie du den jeweiligen Erprobungspunkt in die Praxis umsetzen kannst. Das ist besonders am Anfang nicht leicht. | ||
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Das wiederum braucht das entsprechende Umfeld: Schaffe eine gute Atmosphäre, einen angstfreien Raum, wo auch Fehler passieren dürfen. Biete deinen Kindern ein interessantes Programm als Anregung zum Mitmachen. Versuche, eine gute Beziehung zu deinen WiWö aufzubauen, damit sie auch Vertrauen zu dir haben. | Das wiederum braucht das entsprechende Umfeld: Schaffe eine gute Atmosphäre, einen angstfreien Raum, wo auch Fehler passieren dürfen. Biete deinen Kindern ein interessantes Programm als Anregung zum Mitmachen. Versuche, eine gute Beziehung zu deinen WiWö aufzubauen, damit sie auch Vertrauen zu dir haben. | ||
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Kinder zu begleiten heißt sie zu unterstützen, zu ermutigen und gegebenenfalls auch zu korrigieren. Sage das Richtige zum richtigen Zeitpunkt. Begegne den WiWö mit Respekt und erspare dir negative Kritik oder gar Spott. Wenn du ihr Selbstbewusstsein stärken willst, funktioniert das wesentlich besser, indem du sie lobst bzw. Fehler möglichst sachlich aufzeigst. | Kinder zu begleiten heißt sie zu unterstützen, zu ermutigen und gegebenenfalls auch zu korrigieren. Sage das Richtige zum richtigen Zeitpunkt. Begegne den WiWö mit Respekt und erspare dir negative Kritik oder gar Spott. Wenn du ihr Selbstbewusstsein stärken willst, funktioniert das wesentlich besser, indem du sie lobst bzw. Fehler möglichst sachlich aufzeigst. | ||
Bedenke immer, dass es ein Privileg ist, ein Kind auf seinem Entwicklungsprozess zu begleiten und dass du damit Verantwortung für deine WiWö übernimmst.</onlyinclude> | Bedenke immer, dass es ein Privileg ist, ein Kind auf seinem Entwicklungsprozess zu begleiten und dass du damit Verantwortung für deine WiWö übernimmst.</onlyinclude> |
Aktuelle Version vom 28. Oktober 2022, 15:47 Uhr
Umsetzung des Erprobungssystems
Der Grundgedanke ist eigentlich ganz einfach: Du musst den WiWö die Gelegenheit bieten, alle Erprobungspunkte, die ihnen fehlen, „erledigen“ zu können, das heißt alle diese Inhalte müssen in das Programm (der Heimstunden und Aktivitäten oder des Lagers) eingebaut werden. Dass das auch bei jedem Erprobungspunkt wirklich möglich ist, zeigen wir dir in diesem Behelf. Er besteht aus konkreten Vorschlägen, wie du den jeweiligen Erprobungspunkt in die Praxis umsetzen kannst. Das ist besonders am Anfang nicht leicht.
Tipp: Vom Ziel zur Methode Ein Ziel ist ein Endzustand, den ich erreichen will. „Ich kenne einige Bodenzeichen und kann einer Spur folgen“ wäre zum Beispiel ein kleines Teilziel im WiWö-Leben. Eine Methode ist eine Vorgangsweise, um ein vorher festgelegtes Ziel zu erreichen. Meistens gibt es mehrere Methoden, ein Ziel zu erreichen. „Bodenzeichen kennen“ kann ich durch ein Memory, durch ein Brettspiel, durch selber zeichnen oder malen, durch ein Quartett, durch Bilder, Fotos oder richtige Bodenzeichen anschauen, durch ein Geländespiel und und und ... vermitteln.
Grundsätzlich gilt
- Alles, wo WiWö persönlich einen Standpunkt beziehen oder Gefühle entwickeln sollen, müssen sie erlebt haben. (Herz)
- Alles, was sie wissen sollen, müssen sie erfahren haben. (Hirn)
- Alles, was sie können sollen, müssen sie ausprobieren und üben können. (Hand)
Wenn du das berücksichtigst, arbeitest du ganz nach dem Pfadfinder*innengrundsatz „learning by doing“.
Kinder haben es gerne, wenn ...
- ein Klima herrscht, das durch Offenheit, Verständnis und gegenseitige Achtung gekennzeichnet ist.
- Lernen spielerisch passiert.
- sie sich so viel wie möglich aktiv beteiligen können.
- möglichst viele Sinne angesprochen werden.
- du viele verschiedene Methoden verwendest.
- Lernschritte in kleinen, logisch aufeinanderfolgenden Einheiten aufgebaut sind.
- sie neue Information mit Bekanntem, mit vorhandener Erfahrung verknüpfen können.
- sie herausgefordert werden. Wenn sie unterfordert sind, wird ihnen nämlich langweilig, bei Überforderung verlieren sie überhaupt das Interesse.
- sie sich in Geschichten hineinversetzen können.
Darum vermeide lange Vorträge, Diktate oder Hausaufgaben.
Überprüfung des Erprobungssystems[Bearbeiten]
Manche Erprobungspunkte sind schon dadurch „erledigt“, dass die WiWö am gemeinsamen Programm einfach teilnehmen. Notiere dir das am Ende der jeweiligen Aktivität, damit du es den Kindern bei Gelegenheit in ihrer Erprobungskarte bestätigen kannst - sie sind dann oft ganz überrascht, was sie in der Zwischenzeit alles „abgelegt“ haben. Oder ihr nehmt am Ende eurer Heimstunde die Hefte zur Hand und die Kinder überlegen selbst, ob sie sich die Aktivität als „erledigt“ unterschreiben bzw. stempeln. Manche Dinge musst du mit den Kindern sicher mehrmals üben und wiederholen, damit sie diese abstempeln können.
Wissensinhalte mit Tests oder durch Abfragen zu prüfen – so etwas ist dem Pfadfinder*innengedanken völlig fremd. Die einzige Ausnahme stellen „spielerische Überprüfungen“ dar – du verpackst die Erprobung in ein Spiel und kannst damit sehen, wer schon was kann. Uns geht es nämlich vor allem darum, die persönliche Entwicklung und den Lernfortschritt des Kindes zu bewerten bzw. einzuschätzen und nicht alle Kinder über einen Kamm zu scheren. Das ist aber sicher ein ganz individueller Prozess, der für jedes Kind anders aussieht. Das Meiste, was du beurteilen sollst, wirst du also durch genaue Beobachtung und Einschätzung erkennen müssen – und das ist etwas, was ständig passieren soll. Ziehe bitte keine Schlüsse aus Einzelaktionen, die zufällig sein können. Um Kinder einschätzen zu können, müssen wir sie gut kennen, ihnen zuschauen, ihnen zuhören und mit ihnen eine Beziehung aufbauen.
Beobachtung braucht Zeit und Geduld. Gib deinen WiWö die Chance, sich in einer stressfreien Umgebung zu bewegen, wo sie Zeit zum Reden haben und du Zeit zum Zuhören hast.
Das wiederum braucht das entsprechende Umfeld: Schaffe eine gute Atmosphäre, einen angstfreien Raum, wo auch Fehler passieren dürfen. Biete deinen Kindern ein interessantes Programm als Anregung zum Mitmachen. Versuche, eine gute Beziehung zu deinen WiWö aufzubauen, damit sie auch Vertrauen zu dir haben. Denke an Sicherheitshalber!
Kinder zu begleiten heißt sie zu unterstützen, zu ermutigen und gegebenenfalls auch zu korrigieren. Sage das Richtige zum richtigen Zeitpunkt. Begegne den WiWö mit Respekt und erspare dir negative Kritik oder gar Spott. Wenn du ihr Selbstbewusstsein stärken willst, funktioniert das wesentlich besser, indem du sie lobst bzw. Fehler möglichst sachlich aufzeigst.
Bedenke immer, dass es ein Privileg ist, ein Kind auf seinem Entwicklungsprozess zu begleiten und dass du damit Verantwortung für deine WiWö übernimmst.