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Version vom 8. Juni 2022, 13:01 Uhr
Eigenmotivation
Dem "Phänomen" Motivation kann alles, was mit der Auslösung und Steuerung von Verhalten zu tun hat, zugeordnet werden. Motivation soll über Beweggründe des Handelns und Verhaltens eines Menschen Aufschluss geben. Ein bestimmtes Bedürfnis veranlasst dich zu handeln und somit ein Ziel zu erreichen. Motivation gilt als Grundlage für das Lernen. Aus Managementperspektive ist Motivation der Hauptansatzpunkt für leistungssteigernde Maßnahmen.
Was ist Motivation?[Bearbeiten]
Was jemanden motiviert, kann bewusst oder unterbewusst sein. Jemand kann bewusst auf ein Ziel zusteuern oder aber sich gar nicht bewusst darüber sein, was den Anlass, so oder so zu handeln, gegeben hat. Motive zum Handeln entspringen einem Bedürfnis und jedes Bedürfnis hat seine Befriedigung zum Ziel. Das heißt, jedes Verhalten, das von diesem Motiv veranlasst wurde, bezweckt die Erreichung des Ziels.
Konkret bedeutet das für dich, dass Motivation von jeder Person selbst ausgeht. Oft hörst du bestimmt die Formulierung "jemanden motivieren", doch diese ist nicht ganz richtig, denn Tatsache ist, dass der Anstoß etwas zu tun von den Einzelpersonen selbst ausgeht.
Was du in der Gruppe jedoch machen kannst, ist andere zur Eigenmotivation anzuregen und zu unterstützen. Hilfreich ist auch, wenn du selbst für dich weißt, was für dich motivierend ist.
Was kann motivieren?[Bearbeiten]
In deiner Gruppe, egal ob LeiterInnen oder Kinder und Jugendliche, gibt es verschiedene Bedürfnisse und jede*n motiviert etwas anderes, um zum Ziel zu kommen.
Motivationsfaktoren können sein:
- Was – Die Aufgabe ist mir bekannt und überschaubar für mich.
- Warum – Ich kenne den Hintergrund und die Zusammenhänge.
- Wann – Ich kenne den Termin.
- Ziel – Ich kenne das Ziel (= ich kann meinen Erfolg messen).
- Wie – Ich kann die Details und die Methode innerhalb des Rahmens selbst bestimmen.
- Wer – Ich bin für das Erreichen des Ziels und die Wahl der Arbeitsmethode selbst verantwortlich.
- Vertrauen – Ich habe Vertrauen in mich und meine Leistung.
- Anerkennung – Die Anerkennung für die erbrachte Leistung und die individuell gewählte Methode wird deutlich ausgesprochen.
Und wie ist Motivation bei dir und bei anderen erkennbar?
- An der Begeisterung für eine Aufgabe.
- Am Antrieb, eine Aufgabe mit Freude zu erledigen.
Für dich in der Praxis ist wichtig, dass du weißt, was für dich ein motivierendes Umfeld sein kann, denn nur so kannst du dich auch wirklich selbst motivieren. Auch deine Kinder und Jugendlichen brauchen an manchen Tagen etwas Motivation. Diese wird auch stark davon beeinflusst, wie motiviert ihnen du als Leiter*in begegnest. Wenn du als Leiter*in unmotiviert bist, kann das sehr stark auf die gesamte Gruppe abfärben – also auch hier gilt: Mit gutem Beispiel vorangehen.
Motivierendes Verhalten[Bearbeiten]
Motivierendes Verhalten soll nicht nur von der Gruppenleitung oder Stufenleitung kommen, auch innerhalb des Teams könnt ihr euch gegenseitig motivieren. Und du kannst mit deinem Verhalten genauso zur Motivation der Kinder und Jugendlichen beitragen.
Tipps für motivierendes Verhalten:
- Lob und Anerkennung
- Persönliche Beziehungen
- An Entscheidungen mitwirken lassen
- Gemeinsam transparente Ziele formulieren
- Informationen weitergeben
- Aufgaben klar definieren
- Selbstständigkeit fördern
- Probleme ernst nehmen
- Konstruktive Kritik, aus der man lernen kann (Negatives nie im großen Kreis vorbringen!)
- Niemandem etwas zumuten, das man selbst nicht tun möchte
- Pünktlichkeit
In der Praxis[Bearbeiten]
Als ersten Schritt überlege dir, was dich und dein Team in der Arbeit als Leiter*innen motiviert, unter welchen Voraussetzungen und Umständen eine Aufgabe Spaß macht. Dann ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen zu kennen. Es gibt viele kreative Methoden, wie du sie herausfinden kannst, z.B.: Brainstorming, Cluster oder Impulsplakate.
Für die Praxis in den Heimstunden kannst du dich an drei Faktoren für eine hohe Motivation orientieren:
- Die Inhalte
- Das, was du den Kindern und Jugendlichen vermitteln willst, sollte für sie bedeutungs- und wertvoll sein. Hier kannst du zum Beispiel mit Rückfragen herausfinden, welche Bedürfnisse deine Kinder oder Jugendlichen haben.
- Die Methoden
- Hier ist "abwechslungsreich" das Schlüsselwort. Die Methoden sollen auf die Zielgruppen angepasst sein und variieren.
- Die Leiter*innen
- Wenn du selbst motiviert bist, merken es die Kinder und Jugendlichen und lassen sich von deiner Motivation anstecken.
Weiterführendes