Unternehmen - Planungsphase: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Die Entscheidung ist getroffen, das Ziel steht. Jetzt geht es an die Planung. Was wird für die Durchführung des Unternehmens benötigt? Was muss organisiert werden? Wer kümmert sich um was? Diesen und anderen Überlegungen müssen sich die CaEx in dieser Phase stellen. Je größer und aufwändiger die Unternehmung ist, desto länger und herausfordernder gestaltet sich die Planungsphase. Ein Kinoheimabend wird also recht flott geplant sein. Die Planung eines Sommerlagers umfasst wesentlich mehr Bereiche (Programm, Speiseplan, Material, …) und das dauert seine Zeit. Diese Zeit hast du hoffentlich schon bei der Inputplanung einkalkuliert, bedenke aber, dass die CaEx auch noch andere Verpflichtungen außer den Pfadfindern haben und zum Beispiel in Schularbeitszeiten möglicherweise keinen Kopf dafür haben, zuhause in ihrer Freizeit sich auch noch um Pfadfinderisches zu kümmern. In solchen Situationen macht es Sinn, den Großteil der Planung in die Heimabendzeiten zu integrieren. | ||
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+ | Je größer das Unternehmen, desto mehr Unterstützung werden die Jugendlichen bei der Planung brauchen. To-do-Listen und Zeitpläne helfen den Überblick zu bewahren, Arbeitsteilung sorgt dafür, dass mehrere Planungsschritte parallel ablaufen können. Für diese Arbeitsteilung teilen sich die CaEx in sogenannte Planungsteams auf, die jeweils für einen bestimmten Bereich zuständig sind. Auch wenn dieses Planungsteams oft recht unabhängig voneinander arbeiten können, ist es wichtig, dass alle über den Planungsstand der einzelnen Teams Bescheid wissen und die Planungsteams einander melden, wenn sie etwas von einem anderen Team brauchen. Zum Beispiel wird das Planungsteam, das sich um die Planung der Kochstelle kümmert, dem Materialplanungsteam seine Anforderungen mitteilen, damit dann am Lager auch wirklich genug Seile vorhanden sind. | ||
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+ | In dieser Phase kann es natürlich notwendig sein, weitere Abstimmungen durchzuführen. Etwa wenn es mehrere Entwürfe für die Kochstelle gibt. | ||
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+ | Generell wichtig in der Planungsphase ist, dass das Ziel, das sich die CaEx am Ende der Entscheidungsphase gesetzt haben, bestehen bleibt und sie nicht statt einer Hollywoodschaukel plötzlich ein Katapult planen, weil ihnen die Idee dazu gerade zufällig gekommen ist. Da bedarf es deines Fingerspitzengefühls als Leiter*in, sie behutsam wieder auf den ursprünglichen Weg zurückzuführen, ohne ihren Enthusiasmus zu zerstören. Aber warum, wenn doch alle vom Katapult begeistert sind? Zum einen sind das vielleicht doch nicht wirklich alle (im Gegensatz zur Idee der Hollywoodschaukel, zu der alle mit dem Ziel ihre Zustimmung gegeben haben), denn gerade ruhige oder zurückhaltende CaEx trauen sich selten den Meinungsführer*innen zu widersprechen, wenn diese enthusiastisch vom Katapult schwärmen. Außerdem sollen die Jugendlichen lernen, etwas zu Ende zu bringen, das sie angefangen haben und nicht gleich bei der ersten neuen Idee oder den ersten Schwierigkeiten alles liegen und stehen zu lassen. Hier kann es helfen, ihnen den Entscheidungsfindungsprozess noch einmal in Erinnerung zu rufen und sie daran zu erinnern, warum sie die Hollywoodschaukel bauen wollten („Ihr wolltet es euch am Lager doch gemütlich machen. Was ist aus diesem Wunsch geworden?“). Und als Kompromiss gibt es ja vielleicht auch die Möglichkeit zusätzlich ein Unternehmen „Katapult“ zu machen. | ||
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+ | Wenn sich natürlich in der Planungsphase herausstellt, dass wider alle Voraussicht das Unternehmen nicht realisierbar ist (leider gibt es auf dem Lagerplatz doch nicht genügend Bauholz für die Hollywoodschaukel und Neues anzuschaffen ist nicht möglich), dann muss das Ziel geändert werden. Dazu ist es notwendig den CaEx genau zu erklären, warum ihre Idee nun doch nicht durchführbar ist und ihre bisherigen Leistungen dennoch wertzuschätzen. Dann kann man auf den Wunsch, der hinter der ursprünglichen Idee steckte – in unserem Fall der Hollywoodschaukel: Gemütlichkeit am Lagerplatz – zurückkommen und das als Input für ein neues Unternehmen heranziehen. „Ihr wollt es euch also am Lagerplatz gemütlich machen. Welche Ideen habt ihr dazu?“ ¬– und schon geht es mit einer neuen Kreativen Phase los. | ||
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+ | Bei langwierigen, komplexen Unternehmen kann es dazu kommen, dass die CaEx in der Planungsphase die Lust verlieren. Dann gilt es für dich herauszufinden, warum. Ist die Planung zu komplex? Sind gerade alle vom Schulstress übermannt? Dauert die Planung schon zu lange? Lass dich nicht mit einem einfachen „Es interessiert uns nicht mehr“ abspeisen, dahinter steckt meistens etwas anderes. Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Schritte, die du setzen kannst, um sie wieder zu motivieren. Brauchen sie mehr Unterstützung oder Struktur in der Planung? Brauchen sie den Blick darauf, was sie schon alles geschafft haben? Müssen Aufgaben anders auf- oder zugeteilt werden? Brauchen sie zwischendurch einen Heimabend, bei dem sie einfach nur konsumieren oder spielen können? Dein Ziel als Leiter*in sollte es sein, dass die CaEx ihr Unternehmen zu Ende bringen, erinnere sie daran, warum sie sich für dieses Unternehmen entschieden haben und wie enthusiastisch sie am Anfang waren. Unterstütze sie, wo es nötig ist, ohne ihnen alles abzunehmen. Manchmal passiert es allerdings, dass sich ein Unternehmen nicht mehr zum Leben erwecken lässt und alle Interventionen deinerseits nichts helfen. Dann ist es notwendig sich zusammenzusetzen und die Situation zu klären, damit alle das Problem verstehen. Gemeinsam können die Jugendlichen den Abbruch des Unternehmens entscheiden und überlegen, wie es weitergeht und was sie aus dieser Erfahrung für künftige Unternehmen lernen können. Auch ein gescheitertes Unternehmen kann letztlich ein Erfolg sein, wenn sie sich etwas daraus mitnehmen können. | ||
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+ | Im Normalfall ist am Ende der Planungsphase aber alles bereit für die Durchführung. Jetzt noch ein letzter Check, ob wirklich an alles gedacht wurde, alles nötige Material beisammen ist und die Vorfreude genießen. | ||
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+ | Lernfelder in der Planungsphase: | ||
+ | Die Jugendlichen lernen, … | ||
+ | * strukturiert und zielorientiert zu arbeiten | ||
+ | * Verantwortung zu übernehmen | ||
+ | * sich an Neues zu wagen und ihre Kompetenzen zu erweitern | ||
+ | * ihre Stärken für die Gemeinschaft einzusetzen | ||
+ | * Methoden, die sie auch später oder in einem anderen Umfeld einbringen können | ||
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+ | Die Jugendlichen erleben ... | ||
+ | * Teamwork und erkennen, was dafür wichtig ist | ||
+ | * dass sie selbst etwas tun können, um ihre Ziele zu erreichen und schöpfen daraus Selbstvertrauen für ihr künftiges Leben | ||
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+ | Deine Aufgaben in der Planungsphase: | ||
+ | * Unterstützung beim Erarbeiten der notwendigen Planungsschritte | ||
+ | * für Struktur und geordneten Ablauf sorgen | ||
+ | * das Unternehmensziel nicht aus den Augen verlieren | ||
+ | * geeignete Planungsmethoden anbieten | ||
+ | * für wertschätzenden Umgang mit einander sorgen | ||
+ | * Ansprechperson bei Fragen sein | ||
+ | * kleine Fehler zulassen | ||
+ | * Motivieren und Loben | ||
+ | * alle CaEx in den Prozess einbinden</onlyinclude> |
Version vom 21. Mai 2022, 12:42 Uhr
In der Planungsphase wird die Unternehmung/ die Aktion von den Jugendlichen geplant.
Die Entscheidung ist getroffen, das Ziel steht. Jetzt geht es an die Planung. Was wird für die Durchführung des Unternehmens benötigt? Was muss organisiert werden? Wer kümmert sich um was? Diesen und anderen Überlegungen müssen sich die CaEx in dieser Phase stellen. Je größer und aufwändiger die Unternehmung ist, desto länger und herausfordernder gestaltet sich die Planungsphase. Ein Kinoheimabend wird also recht flott geplant sein. Die Planung eines Sommerlagers umfasst wesentlich mehr Bereiche (Programm, Speiseplan, Material, …) und das dauert seine Zeit. Diese Zeit hast du hoffentlich schon bei der Inputplanung einkalkuliert, bedenke aber, dass die CaEx auch noch andere Verpflichtungen außer den Pfadfindern haben und zum Beispiel in Schularbeitszeiten möglicherweise keinen Kopf dafür haben, zuhause in ihrer Freizeit sich auch noch um Pfadfinderisches zu kümmern. In solchen Situationen macht es Sinn, den Großteil der Planung in die Heimabendzeiten zu integrieren.
Je größer das Unternehmen, desto mehr Unterstützung werden die Jugendlichen bei der Planung brauchen. To-do-Listen und Zeitpläne helfen den Überblick zu bewahren, Arbeitsteilung sorgt dafür, dass mehrere Planungsschritte parallel ablaufen können. Für diese Arbeitsteilung teilen sich die CaEx in sogenannte Planungsteams auf, die jeweils für einen bestimmten Bereich zuständig sind. Auch wenn dieses Planungsteams oft recht unabhängig voneinander arbeiten können, ist es wichtig, dass alle über den Planungsstand der einzelnen Teams Bescheid wissen und die Planungsteams einander melden, wenn sie etwas von einem anderen Team brauchen. Zum Beispiel wird das Planungsteam, das sich um die Planung der Kochstelle kümmert, dem Materialplanungsteam seine Anforderungen mitteilen, damit dann am Lager auch wirklich genug Seile vorhanden sind.
In dieser Phase kann es natürlich notwendig sein, weitere Abstimmungen durchzuführen. Etwa wenn es mehrere Entwürfe für die Kochstelle gibt.
Generell wichtig in der Planungsphase ist, dass das Ziel, das sich die CaEx am Ende der Entscheidungsphase gesetzt haben, bestehen bleibt und sie nicht statt einer Hollywoodschaukel plötzlich ein Katapult planen, weil ihnen die Idee dazu gerade zufällig gekommen ist. Da bedarf es deines Fingerspitzengefühls als Leiter*in, sie behutsam wieder auf den ursprünglichen Weg zurückzuführen, ohne ihren Enthusiasmus zu zerstören. Aber warum, wenn doch alle vom Katapult begeistert sind? Zum einen sind das vielleicht doch nicht wirklich alle (im Gegensatz zur Idee der Hollywoodschaukel, zu der alle mit dem Ziel ihre Zustimmung gegeben haben), denn gerade ruhige oder zurückhaltende CaEx trauen sich selten den Meinungsführer*innen zu widersprechen, wenn diese enthusiastisch vom Katapult schwärmen. Außerdem sollen die Jugendlichen lernen, etwas zu Ende zu bringen, das sie angefangen haben und nicht gleich bei der ersten neuen Idee oder den ersten Schwierigkeiten alles liegen und stehen zu lassen. Hier kann es helfen, ihnen den Entscheidungsfindungsprozess noch einmal in Erinnerung zu rufen und sie daran zu erinnern, warum sie die Hollywoodschaukel bauen wollten („Ihr wolltet es euch am Lager doch gemütlich machen. Was ist aus diesem Wunsch geworden?“). Und als Kompromiss gibt es ja vielleicht auch die Möglichkeit zusätzlich ein Unternehmen „Katapult“ zu machen.
Wenn sich natürlich in der Planungsphase herausstellt, dass wider alle Voraussicht das Unternehmen nicht realisierbar ist (leider gibt es auf dem Lagerplatz doch nicht genügend Bauholz für die Hollywoodschaukel und Neues anzuschaffen ist nicht möglich), dann muss das Ziel geändert werden. Dazu ist es notwendig den CaEx genau zu erklären, warum ihre Idee nun doch nicht durchführbar ist und ihre bisherigen Leistungen dennoch wertzuschätzen. Dann kann man auf den Wunsch, der hinter der ursprünglichen Idee steckte – in unserem Fall der Hollywoodschaukel: Gemütlichkeit am Lagerplatz – zurückkommen und das als Input für ein neues Unternehmen heranziehen. „Ihr wollt es euch also am Lagerplatz gemütlich machen. Welche Ideen habt ihr dazu?“ ¬– und schon geht es mit einer neuen Kreativen Phase los.
Bei langwierigen, komplexen Unternehmen kann es dazu kommen, dass die CaEx in der Planungsphase die Lust verlieren. Dann gilt es für dich herauszufinden, warum. Ist die Planung zu komplex? Sind gerade alle vom Schulstress übermannt? Dauert die Planung schon zu lange? Lass dich nicht mit einem einfachen „Es interessiert uns nicht mehr“ abspeisen, dahinter steckt meistens etwas anderes. Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Schritte, die du setzen kannst, um sie wieder zu motivieren. Brauchen sie mehr Unterstützung oder Struktur in der Planung? Brauchen sie den Blick darauf, was sie schon alles geschafft haben? Müssen Aufgaben anders auf- oder zugeteilt werden? Brauchen sie zwischendurch einen Heimabend, bei dem sie einfach nur konsumieren oder spielen können? Dein Ziel als Leiter*in sollte es sein, dass die CaEx ihr Unternehmen zu Ende bringen, erinnere sie daran, warum sie sich für dieses Unternehmen entschieden haben und wie enthusiastisch sie am Anfang waren. Unterstütze sie, wo es nötig ist, ohne ihnen alles abzunehmen. Manchmal passiert es allerdings, dass sich ein Unternehmen nicht mehr zum Leben erwecken lässt und alle Interventionen deinerseits nichts helfen. Dann ist es notwendig sich zusammenzusetzen und die Situation zu klären, damit alle das Problem verstehen. Gemeinsam können die Jugendlichen den Abbruch des Unternehmens entscheiden und überlegen, wie es weitergeht und was sie aus dieser Erfahrung für künftige Unternehmen lernen können. Auch ein gescheitertes Unternehmen kann letztlich ein Erfolg sein, wenn sie sich etwas daraus mitnehmen können.
Im Normalfall ist am Ende der Planungsphase aber alles bereit für die Durchführung. Jetzt noch ein letzter Check, ob wirklich an alles gedacht wurde, alles nötige Material beisammen ist und die Vorfreude genießen.
Lernfelder in der Planungsphase: Die Jugendlichen lernen, …
- strukturiert und zielorientiert zu arbeiten
- Verantwortung zu übernehmen
- sich an Neues zu wagen und ihre Kompetenzen zu erweitern
- ihre Stärken für die Gemeinschaft einzusetzen
- Methoden, die sie auch später oder in einem anderen Umfeld einbringen können
Die Jugendlichen erleben ...
- Teamwork und erkennen, was dafür wichtig ist
- dass sie selbst etwas tun können, um ihre Ziele zu erreichen und schöpfen daraus Selbstvertrauen für ihr künftiges Leben
Deine Aufgaben in der Planungsphase:
- Unterstützung beim Erarbeiten der notwendigen Planungsschritte
- für Struktur und geordneten Ablauf sorgen
- das Unternehmensziel nicht aus den Augen verlieren
- geeignete Planungsmethoden anbieten
- für wertschätzenden Umgang mit einander sorgen
- Ansprechperson bei Fragen sein
- kleine Fehler zulassen
- Motivieren und Loben
- alle CaEx in den Prozess einbinden