Manuelles Zusammenstellen: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 12. Juni 2020, 12:25 Uhr

Wenn man hier hier im Wikitext Inhalte manuell zusammenstellen will, kann man das immer machen.

Kapitel 1 Manuelles erstellen

Hier wird der Inhalt von Bernhard transcluded: Externer Semantic MediaWiki Experte


Mit herkömmlichen Vorlagen könnte ich bestimmen, wie bestimmte Inhalte formatiert werden, also z. B.

Aus der Verbandsordnung der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

Kapitel 2 Problem

Hier wird erklärt, was ein Lager ist. Wenn ich möchte, dass die Kurzbeschreibung angezeigt wird, muss ich das explizit angeben: Für Kinder und Jugendliche stellt jedes Lager, insbesondere das Sommerlager, ein Highlight des Pfadfinder*innen-Jahres dar. Das Lager ist ein Ereignis, in dem viel Vorbereitung, Arbeit und Freizeit stecken. In diesem Kapitel erhältst du Tipps und Hinweise, wie du die Vorbereitungen effizient gestalten kannst, und was du im Vorfeld bedenken solltest, um unnötigen Stress auf dem Lager selbst zu vermeiden, und dir und den Guides und Spähern eine schöne Zeit zu schenken. Dann folgt der Test der Seite durch MediaWiki-Transcludion (Einbetten vom Inhalt der jeweiligen Seite:

Die Methode

Foto: PPÖ/Paul Kubalek Das Lager stellt schon immer ein wesentliches Element der Pfadfinder*innen-Bewegung dar. Guides und Späher fahren dabei in der Regel auf Zeltlager im Inland. Im Rahmen eines Lagers kannst du den Kids Raum zum Ausprobieren und Erlebnisse bieten, für die in den wöchentlichen Heimstunden kaum Platz ist. Üblicherweise fahren die Patrullen eines Trupps gemeinsam auf Lager, wobei neben kürzeren Wochenendlagern (etwa zum Auftakt im Herbst, in den Weihnachtsferien oder zu Pfingsten) ein längeres Zeltlager in den Sommerferien (meistens 7 bis 10 Tage lang) fix im Jahresplan verankert sein sollte.

Im Folgenden erfährst du, welche Entscheidungen und Überlegungen in welchen Bereichen zu welchem Zeitpunkt notwendig sind, damit du mit deinen Guides und Spähern auf ein gelungenes Lager fahren kannst.

Vor dem Lager

Planung

In der Praxis hat es sich als hilfreich erwiesen, den folgenden Lagercountdown zu beachten. Einen ausführlichen Überblick mit dem notwendigen zeitlichen Rahmen gibt dir zusätzlich die beigelegte Checkliste.

Lagerteam:
Beginne deine Planung mit der Suche nach dem Team, mit dem du das Lager durchführen wirst.

Lagertermin
Die erste Entscheidung, die du mit deinem Team treffen musst, ist der Zeitpunkt und die Dauer des Lagers.

Lagerort
Wählt einen Lagerplatz, der euren Bedürfnissen und denen der Guides und Späher gerecht wird, etwa in Bezug auf Beschaffenheit, Lage und Erreichbarkeit, Wasser, Holz, Sanitäreinrichtungen, Aktivitäten/Ausflugsziele, Preis, etc.

Finanzen
Beginne mit der Budgetaufstellung sobald der Lagerort bekannt ist und die Zahl der Teilnehmer*innen sich ungefähr abschätzen lässt. Um den notwendigen Lagerbeitrag zu berechnen addiere alle Kosten, die für Transport, Verpflegung, Material, Programm etc. anfallen. Ziehe davon Subventionen oder Sponsorenbeiträge, Ermäßigungen usw. ab. Rechne eventuell noch eine kleine Reserve dazu.

Programm
Während der Programmplanung sollte das Lagerteam folgende Überlegungen anstellen:

  • Lagerteam: Welche und wie viele Leiter*innen fahren auf Lager mit, wer übernimmt welche Rolle oder Funktion??
  • Teilnehmer*innen: Mädchen/Buben, gemischte Patrullen, Jüngere oder Ältere, Problemkinder, Lagererfahrung? Nimm auf die Bedürfnisse und Wünsche der Guides und Späher Rücksicht, lass sie selbst oder zumindest mitentscheiden, ob und was sie tun und sehen wollen. Mehr dazu im Grünton "Partizipation – Kids reden mit!"Siehe auch Kapitel "Partizipation – Kids reden mit! (GuSp)".
  • Ziel: Was will das Lagerteam mit den Guides und Spähern erreichen? Warum fahrt ihr eigentlich auf Lager? Schau dir dazu den Grünton "Die Entwicklungsaufgaben und Methoden der GuSp- Stufe"Siehe auch Kapitel "Die Entwicklungsaufgaben und Methoden der GuSp- Stufe (GuSp)" an.
  • Programm und Ausflugsziele: Gemäß den Wünschen und Bedürfnissen der Guides und Späher und dem Ziel erfolgt die Planung der Inhalte und Methoden. Auch Reflexion und Reflexionsmethoden sowie alternatives Programm für Schlechtwetter sollten im Voraus geplant werden.
  • Motto: Während des Lagers bieten sich mannigfaltige Möglichkeiten, die Guides und Späher in eine abenteuerliche, spannende, lustige Welt zu führen; Geländespiele, Nachtaktionen, Hikes, Workshops, Ausflüge u.v.m. lassen sich durch ein cooles Motto aufpeppen.

Lager- Countdown

Hier eine kleine Checkliste, wann in etwa verschiedene Punkte erledigt gehören.
A- bedeutet das Datum des Lagerbeginns, E- bedeutet das Datum des Lagerendes, die Zahl bedeutet Tage

A -180 Erstes Aviso des Lagertermins an die Eltern wegen der Urlaubsplanung. Zumindest die Region des Lagers steht fest.
A -120 Lagerplatz steht endgültig fest. Verbindliche Zusage von Heim- und Hausverwaltung, Wald- und Wiesenbesitzer*innen liegen vor. Überprüfung des Zelt- und Ausrüstungsmaterials, Eventuell Eltern um Mitarbeit (Kochteam) ersuchen.
A -100
bis
A-15
Anmeldung des Lagers an den Landesverband
A -90 Angebote für Bus und/oder Bahn einholen
A -80 Genaue Lagerausschreibung mit: Termin, Kosten, Lageradresse, Ausrüstungsliste, Anmeldeabschnitt (mit Entlastungserklärung), Datum des Besuchstages, Einladung zum Informationsabend, Zahlschein (Kontoinformationen)
A -60 Elterninformationsabend
A -40 Letzte Absprachen mit Heimverwaltung, Wald- und Wiesenbesitzer*innen

Information von Bürgermeister*in, Ärzt*innen, Kurat*in, Fischerei- und Jagdpächter*innen, Forstorganen, … Erkundigungen über günstige Einkaufsmöglichkeiten für Obst, Frischgemüse, Fleisch, Backwaren, Milch, Eier …

A -30 Bestellung von Bus oder Bahn für Hin- und Rückreise (Zeitpunkt festlegen)

Lagerteam, Verpflegungsplan und Programm steht fest

A -7 Verpackung des Patrullen- und Truppmaterials
A -4 Ein Großeinkauf unverderblicher Lebensmittel bei Großhändler, SB-Märkten oder befreundeten (daher billigeren) Lieferant*innen
A -3 Voraustrupp unterwegs

Bestell-Listen an Bäcker, Fleischer, Molkerei oder Bauern, Lebensmittelhändler am Lagerort Verständigung von Bürgermeister*in (Gemeindeamt), Ärzten, Post, Polizei (nur bei Lagerdauer von über drei Wochen notwendig, doch auf jeden Fall empfehlenswert)

A Es ist so weit! Wenn die Vorbereitungen nach diesem Muster abgelaufen sind, kann nicht mehr allzu viel schiefgehen.

Tipp: Fotos schon vom Lager aus schicken! (Die Redaktionsschlüsse von Lokalzeitungen sind oft ungünstig.) Diese können somit zum Beispiel auch zeitnah auf eure Homepage gestellt werden.

Das Lager ist – Gott sei Dank – vorüber. Wir sind erholungsreif! Zelt und Ausrüstungsmaterial kommt in eine Ecke des Heims, wo es bis in den Herbst still vor sich hin rosten und schimmeln kann. Alles andere kann auch warten! Leider sieht es oft so aus. Nacharbeit ist nicht sehr beliebt. Und trotzdem muss sie getan werden.

E +2 Versorgen und Instandsetzen des Materials
E +7 Bericht an die Lokalzeitungen, wenn möglich mit Fotos Gerade in der „Saure-Gurken-Zeit“ sind die Zeitungsleute über druckreifes Material sehr froh. Wenn ihr eine Gruppen-Homepage habt, auch diese aktualisieren und einen Betrag über das Lager hinzufügen, sowie eventuell vorhandene Social-Medien Auftritte eurer Gruppe .
E +30 Dankschreiben an die Heimverwaltung, Wald- und Wiesenbesitzer*innen, unterstützende Firmen und sonstige Helfer*innen und Mitarbeiter*innen (ev. in Form eines Berichtes mit Fotos), Gestaltung eines Schaufensterplakates über das Lager (falls vorhanden)
E +60 Lagerabrechnung dem Elternrat vorlegen, Bericht an den Landesverband, Elternabend mit Filmen und Fotos über das Lager
E +90 Erkundung einer Lagermöglichkeit für das nächste Jahr, damit du nicht wieder so in Zeitnot kommst wie heuer. Nun hast du bereits den Grundstein für ein gutes Gelingen des nächsten Sommerlagers gelegt!

Es ist ganz klar, dass sich diese Aufzählung noch beliebig ergänzen lässt. Es wird zum Teil auch davon abhängen, wo das Lager stattfindet und welche Traditionen in deiner Gruppe eingeführt sind. Doch als rohes Gerüst eignet sich dieser Kalender bestimmt. Die Zeitspannen sind ein Durchschnittswert. Manche Gruppen (besonders kleinere) fahren eben von heute auf morgen auf Lager, während größere Gruppen vielleicht länger vorausschauend planen müssen und auch sollten.

Elternarbeit

Es liegt in deiner Verantwortung, die Eltern über Ziel, Wesen, Inhalte und Besonderheiten eines GuSp-Lagers beispielsweise mittels eines Elternabends und in Ausschreibungen entsprechend zu informieren.

Eine erste Information über das geplante Datum und den Ort des Lagers sollte schon zeitig erfolgen (für das Sommerlager: Jänner oder Februar), da viele Familien ihren Urlaub schon früh zu planen beginnen. Spätestens dann, wenn ihr das Sommerlager intensiver zu planen beginnt, sollte eine erste Ausschreibung mit einem Abschnitt zur Voranmeldung sowie mit Informationen zur Begleichung der Anzahlung an die Eltern gehen. Das Formular für die verbindliche Anmeldung sollte neben einer Packliste auch einen kurzen medizinischen Fragebogen sowie weitere wichtige Hinweise (z. B. Lagerregeln) enthalten und von den Erziehungsberechtigten unterschrieben werden.

Um interessierten Eltern die Möglichkeit zu geben, sich entsprechend über das Lager zu informieren empfiehlt es sich einen Elternabend zu veranstalten, um in Ruhe offene Fragen beantworten zu können. Diese Veranstaltung bietet außerdem einen geeigneten Rahmen für die Erziehungsberechtigten, dich und dein Team besser kennen zu lernen.

Lager und Landesverband

Jedes Lager, das länger als 3 Nächte dauert, benötigt aus rechtlichen Gründen (Versicherungen) eine schriftliche Genehmigung des Landesverbandes. Durch die Genehmigung der Landesleitung wird bestätigt, dass die Lagerleitung die erforderliche Ausbildung besitzt und sie registrierte Mitglieder bei den PPÖ sind.

Für speziellere Informationen über Formulare und Fristen oder in Bezug auf andere rechtliche Fragestellungen kontaktiere bitte deinen jeweiligen Landesverband.

Rechtliche Aspekte, Notfallsituationen

  • Wissenswertes über rechtliche Aspekte (Hygienevorschriften, Wald- und Forstschutzrecht, Aufsichtspflicht in der Nacht, etc.), wenn du mit deinen Guides und Spähern unterwegs bist, erfährst du während deiner Ausbildung im Modul „Gesetzlicher Rahmen“ während der Erfahrungsphase und während deiner Ausbildungsmodule zur Lagerleitung. Nimm für konkrete Fragen mit deinem Landesverband Kontakt auf. Solltest du als Lagerleitung mit Guides und Spähern unterwegs sein, dann liegen entsprechende Kenntnisse in deiner Verantwortung!
  • Mache dir im Vorfeld einen Plan für Notfallsituationen: Sei es für Schlecht- oder gar Unwetter, für Unfälle, Krankheiten oder ähnliches. Schaffe aber zumindest die Möglichkeit im Notfall mit Ärzten, einem Krankenhaus und einer Kontaktperson für deine Guides und Späher in Verbindung zu treten. Der Bundesverband hat für die Lagervorbereitung eine 'Checkliste zum Krisenmanagement' erarbeitet. Du erhältst diese in deinem Landesverband oder auf der Homepage des Bundesverbandes im Bereich Download. „Checkliste zum Krisenmanagement“ Download

Während des Lagers

Während des Lagers wird sich zeigen, wie gut deine Vorbereitung gewesen ist und du wirst wichtige Erfahrungen sammeln, was beim nächsten Mal anders laufen sollte.

Regelmäßige Zwischenchecks

Mach während des Lagers regelmäßige „Zwischenchecks“, um rechtzeitig erkennen zu können, ob du deine Planungen an spezielle Situationen anpassen musst. Lass die Guides und Späher z.B. jeden Abend auf den vergangenen Tag (das Programm, die Zusammenarbeit, die Höhepunkte, etc.) zurückblicken. Setz dich aber auch mit deinem Team zusammen und besprich, wie es euch während des Lagers geht. Weiter Informationen dazu findest du auch im Fachwissen für Leiter*innen im Kapitel ReflexionSiehe auch Kapitel "Reflexion".

Handy und Co

Handy, Smartphone, iPod, MP3-Player – diese sind aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen heute nicht mehr weg zu denken, ebenso die Diskussion darüber, ob diese Dinge auf einem Lager Platz haben sollen oder nicht. Darauf wirst du hier auch keine Antwort im Sinne von „richtig oder falsch“ erhalten, aber einige Denkanstöße:

  • Die Geräte geben den Kindern und Jugendlichen in einer sehr gruppendominierten Situation die Möglichkeit, ab und an ein Stück Privatsphäre zurück zu erobern.
  • Sie erhalten die Möglichkeit sich als Individuum mit ihrem eigenen Lebensstil abzugrenzen, etwa durch den unterschiedlichen Musikgeschmack.
  • Die Benutzung von Handys um in Kontakt mit den Eltern zu stehen, kann verschiedene Auswirkungen haben. Es kann zum einen ein mögliches Heimweh auslösen oder verstärken, genauso aber auch einem heimwehkranken Kind helfen dieses schneller zu überwinden. Regeln zur Verwendung von Handys sollte daher immer individuell abgestimmt sein, auf das Verhalten deiner Guides und Späher und euren Umgang als Leitungsteam damit.
  • Ein aktiver Austausch zwischen Kindern und Eltern über ein vorhandenes Handy, kann auch dazu führen, dass ihr als Leiter*in nicht mehr die erste Ansprechperson für ein Kind bist. Eltern könnten daher früher als du selbst Informationen erhalten, zum Beispiel über den Gesundheitszustand des Kindes.
  • Möglicherweise liegt die Grenze für die Verwendung all dieser Geräte dort, wo entweder andere Guides und Späher in ihrem Erlebnis beeinträchtigt werden (etwa Spielen anstatt Holz hacken, Musik im Zelt, die die Nachtruhe stört), oder das Programm empfindlich gestört wird.
  • Es ist hilfreich, vorab Regeln mit deinen Guides und Spähern zu vereinbaren, zu besprechen, wann sie eigene Freiräume haben, während derer sie sich frei beschäftigen können, welche Konsequenzen sie bei einem Regelverstoß zu erwarten haben, sowie wann und wofür sie ihre Handys und andere Geräte verwenden dürfen. Besprich diese Regeln auch vor dem Lager mit den Eltern.
  • Auch die Verfügbarkeit der benötigen Ressourcen, wie zum Beispiel die Stromversorgung ob und wie Akkus aufgeladen werden, sollten vorab geklärt und kommuniziert werden.

Achtung:
Auch wenn du aus argumentierbaren Gründen ein Gerät einziehst, bedenke, dass du es unversehrt zurückgeben musst. Beachte außerdem, dass deine eigenen Handlungen als Vorbild für die Guides und Späher dienen und umso härter auf dem Prüfstand stehen werden, je strenger die von dir eingeschlagene Linie ist.

Nachbereitung des Lagers

Neben der Versorgung des Materials und der Erstellung einer diesbezüglichen Dokumentation betrifft die Nachbereitung auch die Auswertung der Reflexionen und die Dokumentation der Handlungsempfehlungen für das Folgejahr sowie die Fertigstellung der Lagerabrechnung, die dann dem Elternrat vorzulegen ist. Verlange daher über jede finanzielle Transaktion einen Beleg und bewahre diesen sorgfältig auf. Wenn du diese Ausgaben addierst und davon die Einnahmen (Lagerbeiträge) subtrahierst, sollte die Differenz jener Betrag sein, der sich in der Kassa befindet.

Wenn du willst, zählen auch Öffentlichkeitsarbeit (Artikel in Lokalzeitung, Lagerzeitung, Schaukasten, Homepage-Beitrag, Facebook-Posting...), ein Elternabend mit Filmen, Fotos etc. sowie Dankschreiben an Helfer und andere "gute Seelen" dazu.

Ein Lagerabzeichen, das bis zum nächsten Jahr auf der Uniform getragen wird, ist eine schöne Erinnerung für alle Teilnehmer*innen, dich und dein Team.

Beispiele für die Praxis

Wohin auf Lager?

Wenn du auf einer Suche nach einem passenden Quartier bist, dann wende dich entweder an deinen Landesverband oder suche auf einer der folgenden Seiten:
Lagerplätze in Österreich
Austrian Scout Center Network
Lagerquartiere Katholische Jungschar
Lagerplatzverzeichnis Schweizerische Pfadistiftung

Outdooraktivitäten

Programmideen für Lager findest du in der PIK8 - Die ProgrammIdeenKartei. Außerdem gibt es unzählige Bücher und Websites. Am besten erkundigst du dich in einer entsprechenden Fachbuchhandlung. Hilfreich ist sicherlich auch das Technix der PPÖ, ein umfassendes Büchlein zu Pfaditechnik und Outdoor-Wissen; erhältlich im Scoutshop.

Der pädagogische Hintergrund

Das Erlebnis in der Natur ist etwas, das schon seit Baden-Powell den Pfadfinder*innen zu Eigen ist und deren Bild nach außen hin prägt. Unser Gründer hat das Lager als Methode verwendet um Selbstbewusstsein, Selbsterfahrung und daraus Selbsterkenntnis zu bilden, kurz den Charakter zu entwickeln. Grundlage für die Methode Lagern und viele Dinge, die der Pfadfinderei als typisch zugeschrieben werden, bildet der Ansatz der Erlebnispädagogik. Dieser Ansatz vermittelt Kindern und Jugendlichen eine sinnliche Erfahrung von Gemeinsamkeit und Abenteuer und sie erhalten die Gelegenheit, Verantwortung für die Konsequenzen des eigenen Handelns zu übernehmen.

Das Lager, vor allem das Sommerlager, bietet Guides und Spähern die Möglichkeit, Erfahrungen mit „Ernstcharakter“ zu machen: Die Anforderungen sind real, die gesetzte Handlung zeigt unmittelbare Auswirkungen, die Guides und Späher haben wenig Möglichkeit zur Flucht oder Distanzierung. Darin bestehen die Herausforderung und die Chance, den Horizont zu erweitern, sowie die Möglichkeit Risikosituationen zu meistern und Widerstandskraft (Resilienz) aufzubauen.

Das Sommerlager eröffnet den Guides und Spähern vielfältige Lernfelder und ermöglich dadurch die Bearbeitung aller neun Entwicklungsaufgaben. Diese Lernerfelder ergeben sich einerseits aus dem Lagerleben an sich und andererseits aus den am Lager gesetzten Aktivitäten. Zusammengefasst heißt „Lagern“ also:

  • Neuland mit einer Gruppe von Freunden erforschen
  • Verantwortung für sich und die Patrulle zu übernehmen
  • Schwierigkeiten abseits der eigenen Familie und der üblichen Umgebung bewältigen
  • Sich als Patrulle und als Team weiterzuentwickeln
  • Das Leben in einfacher und ursprünglicher Art erleben

Weiterführendes

Großlager

Die Größenordnung der österreichischen Großlager liegt zwischen 1.000 – 5.000 Teilnehmer*innen, wobei zumeist die GuSp-Stufe zahlenmäßig mit den meisten Teilnehmer*innen vertreten ist. Die klassische Organisationsform auf diesen Lagern fasst die Guides und Späher in Unterlagern in der Größe von etwa 200 Teilnehmer*innen zusammen. Innerhalb dieser Unterlager findet sich eine weitere Untereinheit, die letztlich die direkte Lagerumgebung von etwa 40 Kindern und Jugendlichen bildet (in etwa die maximale Größe eine GuSp-Trupps). Nationale Großlager bieten die Chance, Kinder und Jugendliche aus anderen Bundesländern kennen zu lernen. In stufenübergreifenden Programmpunkten werden aber auch erste Erfahrungen mit Pfadfinder*innen aus anderen Nationen gemacht. Oft ist für die Guides und Späher die große Gruppe aber überfordernd! Noch mehr als die Planer*innen solcher Lager, bist daher du als Leitleiter*in am Großlager gefragt, denn es liegt in deiner Hand, die bekannten Strukturen am Lager zusammen zu halten und den Guides und Spähern Rückzugsmöglichkeiten zu geben. Du solltest damit rechnen, dass ein Großlager für dich in jeder Hinsicht mit viel Arbeit verbunden ist, auch wenn du nur teilweise in die Programmplanung involviert bist. In den seltensten Fällen ist es auf Großlagern für Leiter*innen möglich die Guides und Späher während des Programms alleine zu lassen, in der Regel bist du in die Umsetzung voll einbezogen.

Lager im Ausland

Ob ein Lager im Ausland gelingt, hängt von vielen Faktoren, aber vor allem von den sprachlichen Möglichkeiten der Guides und Späher ab. Die mangelnde Kenntnis der Umgebungssprache führt auf Lagern schnell zu Orientierungslosigkeit. Auf Großlagern im fremdsprachigen Ausland kommt das zur oben erwähnten Unübersichtlichkeit für Kids im GuSp-Alter dazu, insbesondere dann, wenn die Programmsprache nicht Deutsch ist (Gefahrenzone statt Lernzone!). Internationalität ist in der GuSp-Stufe entsprechend dem Lebensbereich der Kinder und Jugendlichen zu verstehen, sie können nur dann wertvolle Erfahrungen machen, wenn sie entsprechend ihrer Entwicklung darauf vorbereitet wurden und damit nicht überfordert werden. Meist nimmt diesbezüglich die Sprachbarriere den Guides und Spähern die Möglichkeit, tiefere menschliche Erfahrungen zu machen, die über den Austausch von Halstüchern hinausgeht. Daraus ergibt sich eine generelle Empfehlung, mit Guides und Spähern nicht ins fremdsprachige Ausland auf Lager zu fahren. Das soll aber nicht heißen, dass du bei guter Vorbereitung, einem bestimmten Naheverhältnis (z.B. Besuch der Partnergruppe) und entsprechender Entwicklung (z.B. Guides und Späher im dritten Jahr) mit deinen Guides und Spähern nicht auch einmal ins Ausland fahren kannst. Mehr Infos dazu im Grünton "Die Entwicklungsaufgaben und Methoden der GuSp- Stufe"Siehe auch Kapitel "Die Entwicklungsaufgaben und Methoden der GuSp- Stufe (GuSp)".

Kapite 3: Subsitution

Es gibt auch den umgekehrten Weg, der dann brauchbar ist, wenn ich z. B. die Formatierung ider Inhalte ändern will. MIt der "Subsitution" kann der Inhalt einer anderen Seite (also eines Behelfs) zum Zeitpunkt des Speichers auf einer anderen Seite eingebaut werden.

Nachteil ist, dass wenn sich der Inhalt des Behlefs änder, das hier gleich bleibt. Aber Vorteil ist, dass ich EXAKT den Inhalt auf dieser Seite habe, wie er zum Zeitpunkt des Speicherns eben war. Und dann kann ich ihn hier verändern.

Das geht mit {{subst::Das Lager (GuSp)}}

Bereitschaft zum Abenteuer des Lebens;Einfaches und naturverbundenes Leben;Schöpferisches Tun;Weltweite Verbundenheit;Kritisches Auseinandersetzen mit sich selbst und der Umwelt;Körperbewusstsein und gesundes Leben;Spirituelles Leben;Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft

VERÄNDERTER HINWEIS ACHTUNG! Aus der Verbandsordnung der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs

Kapitel 4: Abfragen

Ich kann die manuelle Variante sogar mit Abfragen versehen: Derzeit konnten keine Behelfe gefunden werden!

Kapitel 5: Methode

3-Länder-Ball

Manuelles Zusammenstellen
Art der Methode Spiel
Stufe WiWö
Schwerpunkt Körperbewusstsein und gesundes Leben, Weltweite Verbundenheit‎
Schlagwörter Bewegungsspiel, Kooperationsspiel, Methoden: 1. Stern: Drei Dinge besonders gut können, Methoden: 2. Stern: Menschen in einem anderen Land
Gruppengröße Großgruppe
Vorbereitungsaufwand 1: gering
Dauer 15 Minuten
Ort drinnen, draußen
Autor*in
Status Genehmigt
Letzte Änderung am 12. 6. 2020 von Bernhard.krabina.
Export PDF

Kurzbeschreibung

3Felder(Länder), 1-3Bälle, gegenseitiges Abschießen

Inhalte

Ballspiel/ Reaktion

Material

  • Etwas zur Begrenzung der Felder (Bänke, Kleidungsstücke, Schnüre usw.)
  • Bälle
  • Eine Uhr

Detailbeschreibung


Vorbereitung

Was muss vor der Durchführung im Detail vorbereitet werden?

Abgrenzung von 3 ca. gleich großen Feldern, mehrere Bälle, eine Uhr ist von Vorteil

Spielgeschichte/Rahmengeschichte

Was für eine Spielgeschichte/Rahmengeschichte gibt es dazu?

3länder (z.b. aus Europa) spielen gegeneinander - sie versuchen leute abzuschießen und sie dadurch in ihr Land zu holen.

Ablauf

Hier den Ablauf beschreiben

In jedem feld stehen möglichst gleich viele Kinder. Jedes Feld ist ein Land (z.b. Österreich, Italien, Frankreich). Die kinder schießen sich gegenseitig ab. wurde ein Kind abgeschossen wechselt es in dieses Feld (Land). Nach einer gewissen Zeit wird gestopt (z.b. 5 Min.) und gezählt in welchem Land die meißten Kinder sind (dieses hat gewonnen).

Variation

Gibt es ev. weitere Varianten?

Einsatz mehrerer Bälle.

Spezielle Hinweise

Hast du noch spezielle Hinweise? Muss etwas beachtet werden?

Der Spielablauf muss vorallem jüngeren Kindern gut erklärt werden (z.B. dass sie zu dem Land wechseln müssen, von dem sie abgeschossen wurden).

Schlussbemerkung

Son könnte man das auch manuell erledigen.

noch viel mehr Content

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

Weiter zu


Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

Hier findest du:

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Vorlage:Navigationsleiste Teil A

Das Lager - der Höhepunkt des Pfadfinderjahres

Lager bedeutet nicht nur wenige Stunden, sondern ein ganzes Wochenende, oder noch länger mit unseren WiWö zusammen zu sein. Ein Sommerlager ist der Höhepunkt eines Pfadfinderjahres und dauert zwischen einer bis maximal zwei Wochen.

Um für die WiWö das Lager als etwas Neues, Spannendes und Schönes erlebbar zu machen, bedarf es aber deinerseits eines guten Konzeptes. Schaffe die Basis dafür, dass deine WiWö sich auf deine Lager freuen, statt sich vor dem "von zu Hause weg fahren müssen" fürchten. Daher wirst du sicher ein, zwei kurze Lager als Eingewöhnung über das ganze Jahr hinweg planen, um möglichst vielen WiWö ein Schnuppern zu ermöglichen. Da bietet sich ein Advent- oder Winterlager (auch als Einstieg für die Neulinge vom Herbst) an, dann – als eine Art "Test" – ein Pfingstlager mit zwei auf einander folgenden Nächten, damit dann die WiWö auf das Sommerlager gut vorbereitet sind. Für manche unserer WiWö ist es das erste Mal, dass sie von zu Hause weg sind, und dann auch noch mit anderen Kindern ein Zimmer teilen. Für einige – besonders für manche Einzelkinder – bedeutet das Stress. Sie sollen ja ihre eigenen Sachen in Ordnung halten, aber zusätzlich auf andere Rücksicht nehmen. Ganz schön schwer für 7- bis 8-jährige. Dann gilt es auch oft, Speisen zu essen, die sie nicht kennen. Hier bedarf es wieder einer Hilfestellung deinerseits, denn die Kinder sollen alles kosten dürfen, aber nicht alles essen müssen. Dass der Tagesrhythmus auch den Regeln der Gemeinschaft untergeordnet ist, kann zusätzlich Probleme für manche WiWö schaffen.

Wenn du ein Lager mitgestaltest oder sogar leitest, musst du also wie immer in erster Linie an die Kinder denken – nebenher aber noch so allerhand im Auge behalten. Um dir die Aufgabe ein bisschen leichter zu machen, haben wir für dich das Wichtigste zum Thema Lager zusammengestellt.

Das Team auf einem Lager

Das Team sollte in erster Linie genügend groß sein. Als Faustregel gilt: einE LeiterIn pro Ring/Rudel + einE LagerleiterIn. Zusätzlich braucht ihr unbedingt ein eigenes Küchenteam. Es gewährleistet, dass die Verpflegung klaglos funktioniert (das ist ein sehr wichtiger Punkt; du erfährst etwas weiter unten mehr davon). Klärt schon bei der Planung des Lagers Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten, Kompetenzen, Aufgaben und Arbeitsteilung für jedeN im Team. Für die Planung verantwortlich ist der/die LagerleiterIn. Das heißt nicht, dass diese Person alles allein planen muss. Aber die Koordination liegt in ihren Händen.

Während des Lagers sollen alle den gleichen Wissensstand über Programm und Ablauf haben. Am Lager führt ihr zu einer ruhigen Stunde (am besten am Abend, wenn die WiWö schlafen) eine Tagesreflexion durch. Dabei sorgt die Lagerleitung für eine Atmosphäre, in der Probleme ausgesprochen werden können, aber auch Lob verteilt werden kann. Es sollte auch zumindest ein Mitglied des Küchenteams teilnehmen. Die Tagesreflexion kann ruhig mit einem gemütlichen Teil ausklingen - ein bisschen Entspannung schadet nach einem Lagertag nie!

Dass ihr als Lagerteam "voll" für eure WiWö verantwortlich seid, muss nicht mehr extra erwähnt werden. Wir werden dem Thema "Verantwortung" noch öfter in diesem Behelf begegnen.

Das Programm auf einem Lager

Ein Lager steht und fällt natürlich mit dem Programm, dass den Kindern dort geboten wird. Wenn du dich bei der Planung an die Eckpfeiler der Pfadfinderei hältst, kann da nicht viel schief gehen. Plane zielorientiert, nimm also auf den Ausbildungsstand der WiWö Rücksicht und gestalte möglichst viele Programmpunkte so, dass viele deiner WiWö am Lager ihre Erprobungen für den 1., 2. Stern oder auch Spezialabzeichen "ablegen" können und nach dem Lager stolz ihre Errungenschaften ihren Eltern präsentieren können.

Ja, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wie du siehst, steuert das Lager nach einem kurzen Höhepunkt eher am Anfang (das ist der Einstieg ins Thema/Motto) bei ungefähr gleichbleibender Spannung einem Höhepunkt am Ende des Lagers entgegen. Du musst es also mit einem guten Thema/Motto schaffen, das ganze Lager über einen gewissen Grad an Spannung aufrecht zu erhalten und am Ende noch einen Höhepunkt (Lösung der Geschichte, großes Fest, etc.) einzubauen. Für den Schluss gilt auch wieder analog zur Heimstunde: Langsam aussteigen, damit die Kinder genügend Zeit haben, sich aus ihrer Phantasiewelt zu verabschieden.

Praktisch ist es, das Lagerprogramm als ein Modulsystem zu gestalten. Es umfasst täglich ca. 8 Stunden (3 am Vormittag, 3 am Nachmittag, 2 am Abend), die in den Tagesrahmen eingesetzt werden. Diese einzelnen Programmblöcke können dann notfalls auch kurzfristig verschoben werden. Wie schon bei der Heimstundenplanung muss das Lagerprogramm flexibel sein. Das heißt: Lege dir einen genügend großen Vorrat an Programmpunkten an, damit du auf besondere Bedürfnisse der Kinder eingehen und auf Unvorhergesehenes reagieren kannst.

Der Tagesrahmen sieht natürlich genügend Zeit zum Essen, Waschen, Anziehen und Ordnung machen vor, aber auch ausreichende Ruhephasen sind unerlässlich (nach dem Mittagessen und vor dem Abendprogramm). Dieser Tagesrahmen ist wichtig, weil er den Kindern Anhaltspunkte in der für sie neuen Umgebung gibt. Es liegt an dir, diesen Rahmen mit der richtigen Atmosphäre zu gestalten. Die Rahmengeschichten oder ein Lagermotto helfen dir dabei.

Vergiss bei der Planung nicht, dass ein Lager die einmalige Gelegenheit ist, um "größere" Inhalte unserer außerschulischen Erziehungsarbeit zu verwirklichen. 'Langzeitprogramme können z.B. Arbeit an Spezialabzeichen sein. Erarbeitet eine lokale Sage als Theateraufführung mit allem was dazu gehört wie Kostüme gestalten, Kulissen gestalten, Rollen erarbeiten, Musikbegleitung. Das Stück dient dann als Lagerfeuervorführung oder Theaterabend, aber auch als Präsentation am Elternabend zu Hause.

Auch das Thema Demokratie in der WiWö Stufe bietet sich da an. Dazu gehört auch die regelmäßige Durchführung von Reflexionen mit den WiWö am Lager.

Um ein friedliches Zusammenleben zu ermöglichen, werden Regeln aufgestellt, die für die Kinder klar verständlich und ihnen auch bekannt sind. Viele Regeln können die WiWö auch selber aufstellen – es sind dann wirklich ihre Regeln. Verbote musst du klar aussprechen und auf ihre Einhaltung achten (z.B. erst nach einem "Gute-Morgen-Signal" stehen die WiWö auf; WiWö halten einen "Dienstplan" ein; nach dem "Gute-Nacht-Wünschen" sind die WiWö ruhig).

Das Abendprogramm sollte ein ruhiger Ausklang des Tages sein. Du kannst mit deinen WiWö singen, ihnen Geschichten erzählen oder vorlesen, aber auch Zeremonien gestalten.

Auch der Abschluss einer Lagerolympiade oder eines anderen Wettbewerbes rundet einen schönen erlebnisreichen Tag am Lager ab. Lagerfeuer solltest du selten einplanen, weil sie erst für die GuSp-Stufe wirklich fixer Bestandteil sind. Bedenke dabei, dass wir bei den WiWö nicht zu viel von der nächsten Altersstufe der PPÖ vorwegnehmen sollten, für die Kinder geht sonst die Freude auf das Neue verloren.

Programmplanung

vor dem Lager

  • Erhebt zuerst den Ausbildungsstand der teilnehmenden WiWö und berücksichtigt dabei ihre Bedürfnisse (Wünsche für das Lager) und unsere acht Schwerpunkte. Überlegt euch gemeinsam ein Ziel für das Lager. Dann setzt das Hauptaugenmerk auf Inhalte wie: Gemeinschaft stärken, pfadfinderische Werte durch den täglichen Umgang miteinander erleben (z.B. Solidarität, Spiritualität, Umweltbewusstsein). Das gelingt euch, wenn ihr Erprobungen umsetzt. Vergesst dabei nicht die Ausgewogenheit von Herz/Hirn/Hand und unsere Stufenmethode, das Spiel. Ein Lager ist natürlich auch der ideale Platz für Sondertreffen, Singkreise, Spieleabende, Erzählkreise,... .
  • Legt die Art und Länge (falls sie nicht schon fix ist) des Lagers fest.
  • Nächster Punkt ist das Motto des Lagers, ein Thema, das sich über das gesamte Lager hinzieht. Theoretisch sind auch verschiedene Tagesmottos möglich. Sie sollten aber trotzdem durch eine verbindenden Geschichte (z.B. "In 80 Tagen um die Welt" mit Stationen in unterschiedlichen Ländern) zusammengehalten werden.
  • Dann erstellt das Detailprogramm, die Programmblöcke des Modulsystems. Macht das unter Einbeziehung aller teilnehmenden LeiterInnen (inkl. Assistenten), dann können einzelne Personen(gruppen) einzelne Programmpunkte bzw. ihre Vorbereitung übernehmen. Plant auch die fixen Termine für Besuche des Kuraten, des/r GruppenführerIn, etc. ein und vergesst nicht auf ein Schlechtwetterprogramm.
  • Erstellt eine Materialliste, und einigt euch, wer was besorgt. Packt gemeinsam das Material ein!

am Lager

  • Haltet unbedingt vereinbarte Termine (z.B.: Essenszeiten, Aufbrechen zu einem Ausflug,...) ein. Das trägt zur Harmonie am Lager bei!
  • Macht täglich eine kurze Teamsitzung mit Zwischencheck, wie das Programm läuft. Auch hier sollen alle LeiterInnen die Gelegenheit haben, daran teilzunehmen. So habt ihr die Möglichkeit, Vergangenes zu reflektieren und den nächsten Tag kurz zu besprechen.
  • Beobachtet immer das Verhalten euer WiWö und macht, wenn nötig Zwischenreflexionen. Seid flexibel und reagiert auf die Bedürfnisse der Kinder!
  • Schafft genügend Freiräume für die WiWö – kein unnötiger Stress, aber auch keine überlangen Pausen.

nach dem Lager

  • Räumt gemeinsam das Material auf.
  • Nehmt euch genügend Zeit für eine ausführliche Reflexion des Lagers. Notiert das Ergebnis, es hilft euch bei der Planung des nächsten Lagers.
  • Macht eine Dokumentation (für einen Elternabend und/oder einen schriftlichen Bericht für LV, Gruppenzeitung, Logbuch). Darin könnt ihr auch allen Danke sagen, die euch bei der Durchführung des Lagers unterstützt haben.

Ein Lager organisieren

Bei der Programmplanung gibt es viele Schritte, die du schon aus der Planung von Heimstunden und Sondertreffen kennst. Die zweite Seite der Medaille "Lager" ist allerdings die Organisation. Du musst an eine Menge Dinge "drumherum" denken. Das hat auch viel mit Erfahrung zu tun. Ideal ist es daher sicher, wenn du erst bei ein paar Lagern mitgeholfen hast, bevor du federführend bei der Organisation eines Lagers bist - da gilt der Grundsatz "Learning by doing" auch für dich. Im folgenden Abschnitt beschreiben wir kurz, was uns bei diesem Thema wichtig ist. Zusätzlich findest du im Anhang Checklisten, die dir das Organisieren erleichtern sollen.

Für die Organisation eines Lagers ist die Lagerleiterin bzw. der Lagerleiter verantwortlich. Wenn du das bist, musst du unbedingt volljährig sein!

Das Festlegen der Lagertermine erfolgt am besten schon zu Beginn des neuen Pfadijahres. Gib diese Termine auch an die Eltern deiner WiWö weiter, damit sie ihre Urlaubsplanung darauf abstimmen können. Berücksichtige eure Gruppentraditionen, aber auch die allgemeinen Feste wie religiöse Feiern, Mutter- und Vatertag, Georgsaktion sowie Gruppen-, Bezirks- oder Landesveranstaltungen. Gib auch die restliche Information bezüglich des Lagers rechtzeitige an die Eltern der WiWö weiter. Du findest am Ende dieses Kapitels ein Muster als mögliche Kopiervorlage, inklusive einer Packliste für deine WiWö. Viele Infos zum Lager – und die Fragen der Eltern dazu – kannst bei einem Elternabend behandeln.

Besichtige und reserviere rechtzeitig eine geeigneten Unterkunft. Sorge dafür, dass du eine schriftliche Abmachung bzw. einen Vertrag bekommst. Laut Verbandsordnung der PPÖ (VO 4.2.2) verbringen WiWö ihr Lager in einem Haus in der Heimat. Für WiWö ist es weniger wichtig, wo das Lager stattfindet, sondern ausschlaggebend für ein gelungenes Lager sind die Umgebung (Wald, Wasser, Tiere) und das Programm. Denk an geeignete Räume für Indooraktivitäten bei Schlechtwetter, ausreichende Sanitäranlagen und an eine Küche mit einem guten Hygienestandard.

Bei der Besichtigung des Lagerorts kannst du dich schon über örtliche Einkaufsmöglichkeiten, Schwimmbad, sonstige Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten erkundigen. Informiere auch einen Arzt und die Gendarmerie von eurem Kommen. Ein Besuch bei den Nachbarn erspart euch vielleicht Ärger während des Lagers. Falls ihr einen Feuerplatz benötigt, kläre ab, wo er ist und erkundige dich bei der örtlichen Feuerwehr, wem und wann ein eventuelles Lagerfeuer zu melden ist.

Kümmert euch rechtzeitig um die Reservierung geeigneter Transportmittel zum Lagerplatz. Denkt an die Sicherheit (Kindersitze bzw. Gurte im Auto!) und das Wohlbefinden eurer WiWö – eine mühsame Anreise kann die Stimmung schon ganz zu Beginn zerstören. Überlege dir auch, welche und wie viele "Lagerfahrzeuge" ihr für den täglichen Einkauf braucht. Vermeide, wenn irgendwie möglich, WiWö in Privatautos zu befördern. Bevorzuge unbedingt öffentliche Verkehrsmittel!

Erstelle eine Kalkulation wie viel Geld ihr für Übernachtung, Anreise, Verpflegung, Material, Eintritte und Sonstiges braucht. Danach richtet sich der Lagerbeitrag. Halte ihn niedrig, damit möglichst viele WiWö mitfahren können. Für "soziale Härtefälle" findet sich ja vielleicht eine gruppeninterne Lösung über euren Elternrat.

Tipp

Wenn du noch nicht genügend Erfahrung in finanziellen Dingen hast, wird dir sicher dein/e GruppenführerIn oder jemand vom Elternrat dabei helfen – letzterer ist für die finanziellen Dinge in der Gruppe zuständig.

Suche nach einem eigenen, geeigneten und genügend großen Küchenteam (vielleicht aus dem Kreis der Eltern). Es ist sicher gut, wenn die Damen und/oder Herren einander bereits kennen und gut miteinander arbeiten können. Nimm dieses Team auf ein Wochenend- oder Pfingstlager mit. So können sie sich auf ein längeres Lager vorbereiten und du wirst dadurch Enttäuschungen und Unstimmigkeiten vorbeugen. Erstellt gemeinsam einen geeigneten Speiseplan. Nehmt dabei auf die Vorlieben und eventuelle Diäten der WiWö, das Programm und die Ausgewogenheit der Ernährung Rücksicht.

Tipps zur Verpflegung

  • Nehmt immer ein eingespieltes Küchenteam mit. Selber-Kochen funktioniert nur bei Kurzlagern und auch da nur bei einem genügend großen Team.
  • Erkundet schon bei der Lagerplatzbesichtigung Einkaufsmöglichkeiten und informiert Kaufleute über euer Kommen – vor allem, wenn es sich um kleine Geschäfte handelt.
  • Berücksichtigt rechtzeitig Allergien und Diäten der Kinder.
  • Wenn frisches Obst, Rohkost und Joghurt immer vorhanden sind, können sich die WiWö zwischendurch sinnvoll ernähren.
  • Auch beim Essen heißt es flexibel zu sein. Passt Speisen dem Wetter an: Wenn es heiß ist, wird weniger gegessen, bei Kälte sind Suppen die besten "Aufwärmer".
  • Der Menüplan soll auch auf das Programm abgestimmt sein (Ritteressen, Reise um die Welt,...). Euer Küchenteam hat sicher gute Ideen, wenn es rechtzeitig informiert wird.
  • Essen ist ein Höhepunkt im Tagesrahmen: Gestaltet es daher mit Ritualen wie einem kurzen Gedanken/einem kurzen Gebet/Lied zum gemeinsamen Beginn, selbstgemachtem Tischschmuck, aber auch einem gemeinsamen Beenden der Mahlzeit.
  • Die WiWö sind beim Tisch decken und abräumen, aber auch beim Reinigen der Tische immer beteiligt. Eigenes Geschirr und Besteck wird nach gründlicher Reinigung am besten in einem Stoffsackerl aufbewahrt, die Geschirrtücher nach Gebrauch aufgehängt.
  • Denk daran, dass es zum Thema "Ernährung" auch Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B97) gibt. Es besteht am Lager auch die ideale Möglichkeit zum Erreichen des Spezis "FeinschmeckerIn" (S.:B101) "Koch, Köchin" (S.:B46) oder "HaushaltshelferIn" (S.:B46).

Tipps zur Hygiene

  • Achte auf regelmäßiges Wechseln der Unterwäsche.
  • Achte darauf, dass sich die Kinder täglich die Zähne putzen und gründlich waschen.
  • Kontrolliere die Betten/Schlafsäcke (Bettnässer) täglich und lüfte die Zimmer gut.
  • Überzeuge dich, dass die Verdauung deiner WiWö eine regelmäßige ist (nachfragen!) und sorge durch entsprechende Speisen dafür.
  • Kontrolliere die Koffer, Rucksäcke und Zimmer regelmäßig und genau, um Speisereste, nasse Kleidungsstücke, Handtücher und Badesachen, benützte Trinkflaschen, etc. rechtzeitig zu finden.
  • Lass dir alle Verletzungen zeigen. Konsultiere bei Krankheiten und gröberen Verletzungen sofort den Arzt. Wir als JugendleiterInnen dürfen keine Medikamentierung vornehmen, sondern nur mitgebrachte Medikamente aufbewahren und sie den Kindern nach ärztlicher Anweisung verabreichen.
  • Sorge dafür, dass ein erkranktes Kind Ruhe hat, bei Ansteckungsgefahr muss ein Extraraum gefunden werden. Ein/e LeiterIn soll regelmäßig (und zwar oft!) nach dem Kind sehen.
  • Auch zu diesem Thema gibt es einige Erprobungspunkte (S.:B95, S.:B106) und Spezialabzeichen: "Erste Hilfe" (S.:B45), "Waschbär"

Anhang

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