Fachwissen für WiWö-Leiter*innen: Partizipation: Unterschied zwischen den Versionen

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== Was ist Partizipation? ==
 
== Was ist Partizipation? ==
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Mit Neutralität ist einerseits gemeint, dass du bei Partizipation darauf achten solltest, keine Stereotype zu bedienen und andererseits die Auswahlmöglichkeiten so auszuwählen, dass diese gleichwertig sind. Stelle dir dazu im Vorfeld die Frage, ob eine der Auswahlmöglichkeiten einen Teil deiner Meute mehr anspricht und du damit schon im Vorfeld Optionen ausschließen könntest.
 
Mit Neutralität ist einerseits gemeint, dass du bei Partizipation darauf achten solltest, keine Stereotype zu bedienen und andererseits die Auswahlmöglichkeiten so auszuwählen, dass diese gleichwertig sind. Stelle dir dazu im Vorfeld die Frage, ob eine der Auswahlmöglichkeiten einen Teil deiner Meute mehr anspricht und du damit schon im Vorfeld Optionen ausschließen könntest.
  
== Partizipationsmethoden Auflistung ==
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== Partizipationsmethoden ==
  
 
In den folgenden Kapiteln findet ihr einige Möglichkeiten Partizipation methodisch bei den WiWö umzusetzen:
 
In den folgenden Kapiteln findet ihr einige Möglichkeiten Partizipation methodisch bei den WiWö umzusetzen:

Aktuelle Version vom 21. September 2024, 11:00 Uhr

In diesem Fachwissen-Kapitel erfährst du über Partizipation in der WiWö-Stufe.


Partizipation

Was ist Partizipation?[Bearbeiten]

Partizipation ist ein wesentlicher Baustein unseres pädagogischen Konzepts und somit auch für die Arbeit mit den WiWö ein wichtiger Bestandteil.

Was genau Partizipation im Generellen bedeutet findet ihr im Fachwissen „Partizipation“.

Warum ist Partizipation bei den WiWö wichtig?[Bearbeiten]

Die freie Meinungsäußerung sowie Beteiligung an Entscheidungen ist ein Grundrecht, welches sowohl Teil der Prinzipien der Kinderrechtskonvention ist („Achtung vor der Meinung des Kindes: Alle Kinder sollen als Personen ernst genommen, respektiert und in Entscheidungen einbezogen werden.“), als auch in einem der Kinderrechte festgelegt ist („Recht auf freie Meinungsäußerung & Beteiligung: Jedes Kind hat das Recht, in allen Belangen, die es betrifft, seine Meinung zu sagen. Diese Meinung muss dem Alter und der Reife des Kindes entsprechend berücksichtigt werden“ (Art. 12 der Kinderrechskonvention) Quelle: https://unicef.at/kinderrechte-oesterreich/kinderrechte/).

Um jedoch gut an Partizipationsprozessen teilnehmen zu können, sind für die WiWö gewisse Kompetenzen nötig, welche gelernt und geübt werden müssen. Für die Mitbestimmung der WiWö ist es generell wichtig, dass sie sich zuerst eine eigene Meinung bilden können und diese auch entsprechend vertreten. Genauso wichtig ist es auch andere Meinungen zu akzeptieren und versuchen zu verstehen. Erst dann ist es möglich bei den eigentlichen Partizipationsprozessen diese Meinung einzubringen und gemeinsam Entscheidungen treffen zu können.

Die zwei wichtigsten Kompetenzen sind bereits in zwei Entwicklungsaufgaben zu finden:

Entwicklungsaufgabe "Eigene Meinung": WiWö lernen ihre eigene Meinung zu äußern und erkennen, dass es verschiedene Meinungen gibt.
Entwicklungsaufgabe "Mitbestimmung": WiWö lernen ihre Meinung einzubringen, Regeln mitzugestalten und Entscheidungen der Gemeinschaft zu respektieren.

Die Persönlichkeitsentwicklung in diesen Punkten ist dabei nicht nur in der WiWö-Zeit selbst wichtig, sondern auch für die weiteren Stufen (z.B. GuSp) sowie die Motivation und Fähigkeit der WiWö an der Mitgestaltung der Gesellschaft außerhalb der Pfadfinder*innen-Bewegung teilzunehmen.

Partizipation...

...ist sinnstiftend, denn durch Mitbestimmung bekommen Entscheidungen einen anderen Wert.

...steigert den Selbstwert von Kindern, wenn sie gehört werden. Höherer Selbstwert kann dann auch zu einer höheren Beteiligung/Engagement führen und dadurch zu einem stärkeren Zugehörigkeitsgefühl in der Gruppe.

...lehrt Kindern, dass die Möglichkeit mitzugestalten trotzdem auch Grenzen hat. Dadurch lernen sie realistischer einschätzen zu können, wann der Mitgestaltungsprozess für Sie als WiWö möglich ist. Dies führt zu weniger Frust bei Entscheidungen, die von Leiter*innen aber auch durch andere partizipativen Prozessen getroffen werden.

Einsatzmöglichkeiten für Partizipation[Bearbeiten]

Bei den WiWö gibt es mehrere Einsatzmöglichkeiten bzw. Bereiche, bei welchen die WiWö aktiv in die Entscheidungsprozesse miteingebunden werden können. Achte dabei aber immer darauf, dass du als Leiter*in den Rahmen vorgibst und dieser der Entwicklung deiner WiWö-Meute angepasst ist.

Hier möchten wir dir ein paar Beispiele mit Umsetzungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen:

  • Regeln: Egal ob am Beginn des Pfadijahres oder auf Lagern, ist es immer wichtig, dass es einen gewissen Rahmen für die WiWö gibt, an dem sie sich orientieren und diesen auch verstehen können. Dazu kannst du beispielsweise eine Heimstunde nutzen, wo du gemeinsam sammelst, was ihnen wichtig ist und dann diese Regeln aufhängst und unterzeichnen lässt (z.B. mit einem Fingerabdruck)
  • Heimstunden/Lager: In Heimstunden/auf Lagern kannst du die Kinder vor allem bei Spielen einbinden. Überlege dir zwei bis drei Spiele und die Kinder können am Beginn auswählen, welche sie spielen wollen. Beachte: Wenn du sowieso vorhast, alle Spiele zu spielen, nennt man das Scheinpartizipation, was du vermeiden sollst.
Auch kannst du mit einer Heimstundenreflexion, wo du abfragst, wie es den WiWö gefallen hat, die Meinung der Kinder einbinden.
  • Programm und Verpflegung: Egal ob bei Programm für Lagertage und Heimstunden oder für Essensentscheidungen eignet sich am besten das WiWö-Forum. Hierzu findest du im Kapitel WiWö-Forum eine genau Beschreibung zur Umsetzung.
  • Lager(tage)

Was ist beim Thema Partizipation zu beachten?[Bearbeiten]

Grenzen[Bearbeiten]

Bei der Partizipation ist es wichtig Kindern entsprechend ihres Alters und somit ihres Entwicklungsstands Mitbestimmung zu ermöglichen. Partizipation hat somit auch ihre Grenzen. Deine Aufgabe als Leiter*in ist es, den Rahmen für die WiWö abzustecken und sie Entscheidungen treffen zu lassen, die sie auch selbst treffen können. Bedenke dabei zum Beispiel, dass Kinder in diesem Alter noch nicht einschätzen können, was man auf einem Lager für rund 50 Personen gut kochen kann oder wie viel etwas kostet und ob das dann auch leistbar ist. Hier liegt es bei dir, den WiWö aufzuzeigen was möglich ist. Oftmals empfiehlt es sich, wie beim WiWö-Forum, die Kinder zwischen zwei bis drei konkreten Dingen entscheiden zu lassen. Somit hast du dir als Leiter*in schon über die Umsetzbarkeit Gedanken gemacht und deine WiWö können überlegen, was für sie am besten passt.

Kompromisse[Bearbeiten]

Grenzen ergeben sich für die WiWö aber auch, wenn sie Kompromisse eingehen und somit die Grenzen der eigenen Entscheidungsfähigkeit erkennen, die Meinung anderer akzeptieren und mittragen sollen. (Verlinkung zu den Entwicklungsaufgaben) Hier ist deine Aufgabe als Leiter*in, dass du Verständnis für die mögliche Frustration einzelner Kinder aufbringst und ihnen in Ruhe erklärst, dass es dieses Mal das andere geworden ist, bei einer weiteren Entscheidung es vielleicht dann aber das wird was ihm/ihr besser gefällt. Du agierst somit als Unterstützer*in, um mit Frustration besser umgehen zu können und schaffst dadurch ein Lernfeld, wo du die WiWö in ihrer Weiterentwicklung unterstützt.

Rollenbild/Vorbildwirkung[Bearbeiten]

Als Leiter*in hast du eine gewisse Vorbildwirkung für deine WiWö - was du ihnen vorlebst, werden sie zum Teil auch in ihr eigenes Verhalten einbauen. Jetzt fragst du dich bestimmt, inwiefern das etwas mit Partizipation zu tun hat. Einerseits geht es darum, dass du deiner Meute/deinem Volk zeigst, dass getroffene Entscheidungen auch umgesetzt werden (siehe auch WiWö-Forum) - andererseits nehmen Kinder sehr viel (auch zwischenmenschliches) wahr und es kann auch eine Vorbildwirkung haben, wenn ihr im Team vieles partizipativ entscheidet. Vielleicht könnt ihr das den WiWö anschließend sogar vermitteln, indem ihr erwähnt, dass ihr im Team über einen Programmpunkt oder Ähnliches diskutiert habt und zu dieser oder jener Entscheidung gekommen seid.

Neutralität[Bearbeiten]

Mit Neutralität ist einerseits gemeint, dass du bei Partizipation darauf achten solltest, keine Stereotype zu bedienen und andererseits die Auswahlmöglichkeiten so auszuwählen, dass diese gleichwertig sind. Stelle dir dazu im Vorfeld die Frage, ob eine der Auswahlmöglichkeiten einen Teil deiner Meute mehr anspricht und du damit schon im Vorfeld Optionen ausschließen könntest.

Partizipationsmethoden[Bearbeiten]

In den folgenden Kapiteln findet ihr einige Möglichkeiten Partizipation methodisch bei den WiWö umzusetzen:

  • WiWö-Forum
  • Ratsfelsen/Wichtelnacht
Reflexion dient dazu über das Erlebte nachzudenken und zu eruieren, was gut oder weniger gut gelaufen ist. Du kannst auch mit deinen WiWö eine solche Reflexion nach einer Heimstunde oder einem Lagertag machen.
Ideen: Stimmungsbarometer; Pringlesdosen und die WiWö dürfen einwerfen; ...
Bei einem Feedback geht es darum einer anderen Person zu sagen, wie du sie siehst bzw. wie eine bestimmte Handlung auf dich gewirkt hat. Im Sinne der oben genannten Vorbildwirkung kannst du als Leiter*in deinen WiWö Feedback geben, wenn dir etwas auffällt. Vor allem bei negativen Erlebnissen mit einem Kind kannst du diesem Feedback geben und erklären, warum etwas vielleicht nicht so passend war.
So lebst du vor, wie eigene Gefühle wertschätzend ausgedrückt werden können. Ermuntere gerne auch deine WiWö, bei einer Auseinandersetzung zu sagen, wie etwas auf sie gewirkt hat. Dadurch kannst du sie auch in ihrer Entwicklung, die eigene Meinung ausdrücken zu können, unterstützen.
… weitere Daten zur Seite „Fachwissen für WiWö-Leiter*innen: Partizipation
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SchlagwörterSchlagwörter
fachwissen +, partizipation +, theorie +, wiwoe +  und wiwö +
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